Wirtschaft

Sparbemühungen zeigen Wirkung Staatsdefizite gehen im Euroraum runter

Lichtblick für die Eurozone: Eurostat vermeldet für den Währungsraum eine deutlich sinkende Staatsdefizit-Rate. Allerdings wächst der öffentliche Schuldenberg weiter. Vier Länder - darunter Deutschland - verzeichnen einen Überschuss.

Die Schuldenproblematik bleibt auf der Tagesordnung.

Die Schuldenproblematik bleibt auf der Tagesordnung.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Staatsdefizite in der Eurozone sind im Jahr 2014 gesunken. Darin zeigen sich die Sparanstrengungen und Haushaltssanierungen, die in praktisch allen Ländern unternommen werden. Zugleich kletterten jedoch die Schuldenberge, die im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) gemessen werden.

Wie die Statistikbehörde Eurostat in Luxemburg in einer ersten Meldung berichtete, sank das öffentliche Defizit im gesamten Euroraum auf 2,4 Prozent. Im Jahr 2013 hatte das Defizit noch 2,9 Prozent betragen.

Gemessen am BIP stieg der öffentliche Schuldenberg im Euroraum allerdings von 90,9 auf 91,9 Prozent. In absoluten Zahlen kletterte der Schuldenberg von 9,0 Billionen auf 9,3 Billionen Euro.
In der EU-28 sank das Staatsdefizit von 3,2 auf 2,9 Prozent. Die gesamten Schulden erhöhten sich von 85,5 auf 86,8 Prozent. In absoluten Zahlen stieg der Schuldenberg aller EU-Staaten von 11,6 Billionen auf 12,1 Billionen Euro. Einen öffentlichen Überschuss verzeichneten im Jahr 2014 Dänemark (1,2 Prozent), Deutschland (0,7 Prozent), Estland und Luxemburg (je 0,6 Prozent).

Estland mit niedrigster Schuldenquote

Die niedrigsten öffentlichen Defizite registrierten Litauen (0,7 Prozent), Lettland (1,4 Prozent) und Rumänien (1,5 Prozent).
Zwölf Mitgliedstaaten wiesen ein Defizit von mehr als 3 Prozent des BIP auf: Zypern (8,8 Prozent), Spanien (5,8 Prozent), Kroatien und das Vereinigte Königreich (je 5,7 Prozent), Slowenien (4,9 Prozent), Portugal (4,5 Prozent), Irland (4,1 Prozent), Frankreich (4,0 Prozent), Griechenland (3,5 Prozent) sowie Belgien, Polen und Finnland (je 3,2 Prozent).

Am Ende des Jahres 2014 wurden die niedrigsten Schuldenquoten in Estland (10,6 Prozent), Luxemburg (23,6 Prozent), Bulgarien (27,6 Prozent), Rumänien (39,8 Prozent) und Lettland (40,0 Prozent) verzeichnet.

16 Mitgliedstaaten wiesen eine Verschuldungsquote von mehr als 60 Prozent des BIP auf. Die höchsten Verschuldungsquoten verzeichneten Griechenland (177,1 Prozent), Italien (132,1 Prozent), Portugal (130,2 Prozent), Irland (109,7 Prozent), Zypern (107,5 Prozent) und Belgien (106,5 Prozent). Deutschland rangierte mit einer Schuldenquote von 74,7 Prozent im Mittelfeld.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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