"Umfangreiche Neuplanungen" Strom-Autobahnen werden später fertig
07.06.2016, 06:09 Uhr
Bis das letzte deutsche Atomkraftwerk vom Netz geht, werden die neuen Leitungen wohl nicht fertig.
(Foto: picture alliance / dpa)
Das nächste deutsche Großprojekt stockt: Die geplanten Strom-Autobahnen von Nord- nach Süddeutschland werden bis zu drei Jahre später fertig als geplant. Der Grund dafür liegt aber vor allem an den Nachbarn der Trasse.
Die geplanten Strom-Autobahnen von Norddeutschland nach Süddeutschland werden einem Bericht zufolge später fertig als bislang erwartet. So werde die umstrittene SuedLink-Trasse von Norddeutschland nach Bayern und weiter nach Baden-Württemberg erst 2025 fertiggestellt, drei Jahre später als bisher geplant, zitierte die "Süddeutsche Zeitung" aus einem neuen Bericht der Bundesnetzagentur.
Auch der so genannte Korridor A - eine Leitung von Emden ins nordrhein-westfälische Osterath - wird demnach nicht 2022, sondern erst 2025 fertig. Die geplante Leitung von Osterath ins baden-württembergische Philippsburg benötige zwei Jahre mehr - bis 2021. Auch die Trasse SuedOstLink, die von Sachsen-Anhalt nach Niederbayern führt, werde erst 2025 fertig.
Als Grund für die Verzögerung verweise die Netzagentur vor allem auf die geplante Verlegung der Leitungen unter der Erde. "Das verlangt umfangreiche Neuplanungen", heißt es laut "SZ" bei der Agentur. "Das ist der wesentliche Grund für die Verzögerung."
Die Bundesregierung hatte sich im vorigen Jahr darauf verständigt, die Leitungen künftig vorrangig als Erdkabel zu verlegen. Dies soll helfen, Anwohner für die Projekte zu gewinnen. Ursprünglich sollten die Nord-Süd-Leitungen 2022 fertig sein, wenn die letzten deutschen Atomkraftwerke vom Netz gehen.
Quelle: ntv.de, bdk/AFP/rts