Wirtschaft

Aktienkurs sackt kräftig ab Swatch-Gewinn bricht ein

Swatch hofft auf das zweite Halbjahr.

Swatch hofft auf das zweite Halbjahr.

(Foto: picture alliance / dpa)

In Europa hat Swatch ein Problem: Wegen geringerer Touristenströme verkaufen die Schweizer im ersten Halbjahr deutlich weniger Uhren. Zudem belastet ein sehr fester Franken das Unternehmen.

Der Rückgang der Touristenströme hat dem Uhrenhersteller Swatch einen Schlag versetzt. Der Nettoumsatz sei im ersten Halbjahr 2016 um rund um rund zwölf Prozent gesunken, teilte der Weltmarkführer mit. Noch stärker betroffen ist der Gewinn: Swatch erwartet im Vergleich zum Vorjahr einen Einbruch beim Betriebs- und Reingewinn um rund 50 bis 60 Prozent.

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Den Halbjahresbericht will der Hersteller von Zeitmessern, dessen Sortiment von den namengebenden günstigen Plastikuhren bis hin zu Edelmodellen der Marken Blancpain, Omega und Glashütte reicht, am kommenden Donnerstag veröffentlichen. An der Börse kamen die Zahlen nicht gut an: Die Aktie brach kräftig ein.

Besseres zweites Halbjahr erwartet

Für die kommenden Monate gibt sich der Konzernchef Nick Hayek zuversichtlicher. "Ich sehe nicht ein, warum das zweite Halbjahr nicht besser sein soll. Das hat nichts mit Hoffnung zu tun, das ist ein Fakt. Wie viel besser das sein wird, das werden wir sehen", sagte der Manager. Er erwarte Impulse von der besseren Entwicklung in China und den Chancen bei den Olympischen Spielen in Brasilien. Zudem sei der Trend in Spanien und Italien gut. Günstige Basiseffekte dürften helfen. "Wir haben im letzten Jahr ein schlechtes zweites Halbjahr gehabt", so Hayek. Frankreich werde wahrscheinlich schwierig bleiben.

Vor einem Jahr hatte Swatch bei einem Umsatz von 4,25 Milliarden Franken einen Gewinnrückgang um fast einen Fünftel auf 548 Millionen Franken ausgewiesen. Zu Jahresanfang war Swatch noch optimistischer und erwartete ein Wachstum beim Absatz seiner Zeitmesser von über fünf Prozent.

Frankreich schwächelt - China läuft gut

Rückläufig war das Geschäft für Swatch in den wichtigen Märkten Hongkong, wohin die Schweiz 2015 rund 15 Prozent ihrer Uhren exportierte, und in Teilen Europas - vor allem in Frankreich und der Schweiz. Dabei dürften die Anschläge in Frankreich und Brüssel sowie der starke Franken den Tourismus beeinträchtigt haben. Viele Touristen würden ihre Europa-Tour in Paris beginnen, sagte Hayek. In China habe sich dagegen das Geschäft positiv entwickelt.

Der Anschlag in Nizza mit mehr als 80 Toten dürfte das Geschäft Experten zufolge weiter beeinträchtigen. "Nizza wird dem Tourismus wehtun", sagte Jon Cox, Analyst bei Kepler Cheuvreux. "Touristen werden nicht nach Europa reisen und vor allem nicht im Sommer nach Frankreich."

Die Uhrenindustrie leidet seit einiger Zeit unter Absatzproblemen. In den ersten fünf Monaten waren die Ausfuhren um fast zehn Prozent eingebrochen. Rivale Richemont, der neben Cartier-Uhren auch Schmuck und edle Schreibgeräte, Lederwaren und Kleider verkauft, räumte im Mai ein, dass sich die Lage seit November vor allem in Europa merklich verschlechtert habe.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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