Gewinn wächst dennoch kräftig Terror in Tunesien kostet Tui Millionen
13.08.2015, 10:42 Uhr
Nach dem Anschlag in Sousse zieht es deutlich weniger Urlauber aus Westeuropa nach Tunesien,
(Foto: picture alliance / dpa)
Krisen, Krieg und Terror beschäftigen den Reisekonzern Tui zunehmend. Der Anschlag auf ein Hotel der Gruppe im tunesischen Sousse kostet Millionen und hält Urlauber von Tunesienreisen ab. Auch der Flüchtlingsstrom nach Griechenland wird zum Thema.
Europas größter Reisekonzern Tui hat trotz des Anschlags auf ein Strandhotel der Gruppe in Tunesien das Ergebnis gesteigert. Der operative Gewinn im vorigen Quartal kletterte um ein Fünftel auf 194 Millionen Euro, wie Tui mitteilte. In Folge des Anschlags Ende Juni im tunesischen Ort Sousse, bei dem 39 Menschen getötet wurden, habe es deutlich weniger Urlauber aus Westeuropa in das Land gezogen. Zudem schlugen noch die Kosten für Stornierungen und den Rücktransport von Gästen mit zehn Millionen Euro zu Buche.
Gut lief trotz der Euro-Krise das Griechenland-Geschäft. Die Sommerbuchungen lägen insgesamt über dem Vorjahr. Damit zeige sich auch in Krisen die Belastbarkeit und Stärke des integrierten Geschäftsmodells des Konzerns, sagte Co-Konzernchef Fritz Joussen. Auch die Flüchtlingswelle auf einigen griechischen Inseln schreckt laut Joussen Urlauber bislang nicht ab. "Die Buchungsentwicklung und die Sicherheit vor Ort ist davon derzeit nicht beeinträchtigt", sagte Joussen. Der Konzern werde die Situation im Auge behalten. Betroffen ist vor allem die griechische Ferieninsel Kos.
Der Umsatz stieg im Zeitraum von April bis Ende Juni um sechs Prozent auf 5,1 Milliarden Euro. Aufgrund der guten Geschäftslage polierte der Konzern aus Hannover seine Prognose leicht auf. Der Vorstand erwartet nun im Geschäftsjahr 2014/15 (bis Ende September) einen Anstieg des operativen Gewinns von 12,5 Prozent bis 15 Prozent. Bislang wurde ein Plus von zehn bis 15 Prozent angepeilt. Tui fusionierte im Dezember mit dem britischen Ableger Tui Travel.
Quelle: ntv.de, kst/dpa/rts