Wirtschaft

Was ist da los? Teslas Börsenwert geht durch die Decke

Tesla lieferte 2020 knapp 500.000 Autos aus.

Tesla lieferte 2020 knapp 500.000 Autos aus.

(Foto: REUTERS)

An der Börse wird bekanntlich die Zukunft gehandelt. Doch die Kursgewinne bei Tesla sind außergewöhnlich: Tesla bringt mehr Gewicht auf die Börsenwaage als die größten Autohersteller zusammengenommen.

Ist das Börsen-Irrsinn oder die nüchterne Abbildung künftiger Machtverhältnisse? Der Elektropionier Tesla ist an der Börse knapp 669 Milliarden Dollar wert - das ist so viel, wie große traditionelle Autohersteller gemeinsam auf die Waage bringen.

Tesla Motors (USD)
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Zur Einordnung: Toyota liegt hinter Tesla auf Platz 2 mit einer Marktkapitalisierung (das ist die Anzahl der Aktien multipliziert mit dem aktuellen Kurs) von 215 Milliarden Dollar, gefolgt von Volkswagen mit 101 Milliarden Dollar. Zusammen mit Daimler, General Motors, BMW, Honda, Hyundai, Fiat Chrysler und Ford kommen sie auf einen Börsenwert von rund 669 Milliarden Dollar und damit auf das Niveau von Tesla.

Bei Umsatz, Gewinn und Absatzzahlen liegen die traditionellen Autohersteller weit vor Tesla. Allein Volkswagen lieferte in den ersten neun Monaten des von der Corona-Pandemie geprägten Jahres 6,5 Millionen Fahrzeuge aus und erzielte bei einem Umsatz von rund 155 Milliarden Euro einen Nettogewinn von 1,7 Milliarden Euro.

Tesla lieferte dagegen knapp eine halbe Million Autos aus, erwirtschaftete 20,6 Milliarden Dollar Umsatz und verdiente unter dem Strich 451 Millionen Dollar. Ein Großteil von Gewinn und Umsatz erzielt Tesla allerdings nicht aus dem Verkauf von Autos, sondern durch die Veräußerung von Emissionszertifikaten. Hersteller, die weniger E-Autos im Angebot haben, können ihre Klimabilanz aufbessern, indem sie diese Abgasrechte kaufen, so wie Fiat es bereits in großem Stil getan hat.

Produktion in China beginnt

2020 war für Tesla und seinen Chef Elon Musk ein außergewöhnliches Jahr, der 49-Jährige wurde durch einen Höhenflug der Aktie zu einem der derzeit reichsten Männer der Welt. Anfang des Jahres startete die Produktion in dem in wenigen Monaten fertiggestellten Werk in China - die sogenannte Gigafactory 3. Dort sollen einmal rund eine halbe Million Autos pro Jahr gebaut werden. In Grünheide in Brandenburg baut das Unternehmen derzeit eine Fabrik, in der ab Juli produziert werden soll - und damit weniger als zwei Jahre nach der Ankündigung Musks, in Deutschland ein Werk zu errichten.

Auch andere Hersteller von Elektro-Fahrzeugen kommen auf eine hohe Börsenbewertung. Die chinesische Nio bringt mit 76 Milliarden so viel Gewicht auf die Waage wie Daimler. Xpeng, ebenfalls aus der Volksrepublik, erreicht 30 Milliarden Dollar und liegt damit etwa vor der französischen PSA oder Nissan aus Japan.

Quelle: ntv.de, mit dpa

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