Fast 90 Millionen Übernachtungen Tourismusbranche liefert Rekordzahlen bei Übernachtungen
13.05.2024, 14:21 Uhr Artikel anhören
Ob auf dem Campingplatz, im Hotel oder in der Pension: Für die innerdeutsche Reisebranche läuft das Geschäft aktuell gut.
(Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress)
Urlaub innerhalb von Deutschland erfreut sich großer Beliebtheit: Fast 90 Millionen Übernachtungen gibt es im ersten Quartal dieses Jahres hierzulande. Damit wird ein Rekordwert aus der Zeit vor der Corona-Pandemie übertroffen.
Hotels, Gasthöfe und Pensionen in Deutschland haben sowohl im März als auch im ersten Quartal des laufenden Jahres Rekordzahlen bei den Übernachtungen erzielt. In den ersten drei Monaten verbuchten die Beherbergungsbetriebe 88,9 Millionen Übernachtungen und damit 8,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Damit sei der bisherige Höchstwert aus dem ersten Quartal 2019, dem Jahr vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland, mit damals 86,9 Millionen Übernachtungen übertroffen worden. Auch im März übertrafen die Betriebe mit 35,6 Millionen Übernachtungen von Gästen aus dem In- und Ausland den bisherigen Höchstwert für den Monat aus dem Jahr 2018 um 2,5 Millionen. Im Vergleich zum März 2023 stiegen die Zahlen um 12,3 Prozent.
"Optimismus ist hier durchaus angebracht", sagte der stellvertretende Präsident des Tourismusverbands BTW, Norbert Fiebig, auf dem Tourismusgipfel in Berlin. "Es kann 2024 wirklich besser werden - ein echter Aufbruch", betonte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. "Es könnte sein, dass wir in 2024 die Rekordjahre von vor Corona in der Reisebranche wieder erreichen."
Die März-Zahlen seien "exorbitant gut", sagte Grünen-Politiker Habeck. "Die Binnennachfrage zieht an." Denn die wirtschaftliche Erholung nehme Fahrt auf und die Inflation ebbe ab. Seit dem Jahreswechsel zeige sich, dass die Menschen wieder mehr Geld im Portemonnaie hätten und dies letztlich auch ausgeben würden, sagte der Minister. Man müsse die Chance nutzen, bei der anstehenden Fußball-EM den alten Slogan "Zu Gast bei Freunden" zu einer Imagekampagne für Deutschland zu machen.
Nachfrage aus dem In- und Ausland steigt
Fiebig appellierte an die Politik, die Unternehmen nicht weiter zu belasten. So sei das Erhöhen der Luftverkehrssteuer "ein völlig falsches Signal" gewesen. "Reisen ist eh schon erheblich teurer geworden", sagte Fiebig, der auch Präsident des Deutschen Reiseverbands (DRV) ist, der etwa die Interessen von Reisebüros und Pauschalurlaubsanbietern vertritt.
Sowohl die Nachfrage aus dem Inland als auch aus dem Ausland zog in beiden Zeiträumen deutlich an. Im März stieg die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Inland zum Vorjahresmonat um 13,2 Prozent auf 30,1 Millionen. Dieser Anstieg dürfte nach Einschätzung der Wiesbadener Statistiker auch damit zusammenhängen, dass dieses Jahr in allen Bundesländern außer in Schleswig-Holstein der Beginn der Osterferien bereits im März lag.
Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland erhöhte sich im März um 7,8 Prozent auf 5,5 Millionen. Im ersten Quartal verbuchten die Betriebe bei Übernachtungen von Gästen aus dem Inland binnen Jahresfrist ein Plus von 8,5 Prozent auf 73,9 Millionen. Bei Gästen aus dem Ausland ging die Zahl um 7,8 Prozent auf 15,0 Millionen nach oben. Die Angaben beziehen sich auf Beherbergungsbetriebe mit mindestens zehn Schlafgelegenheiten beziehungsweise zehn Stellplätzen beim Camping.
Quelle: ntv.de, lme/dpa/rts