Wirtschaft

Erhöhung von 25 Prozent US-Autogewerkschaft und Ford handeln Tarif-Deal aus

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Viele Beobachter hatten erwartet, dass Ford wegen seiner guten Beziehungen zur UAW als erster der drei Autohersteller einen Deal mit der Gewerkschaft schließt.

Viele Beobachter hatten erwartet, dass Ford wegen seiner guten Beziehungen zur UAW als erster der drei Autohersteller einen Deal mit der Gewerkschaft schließt.

(Foto: picture alliance / imageBROKER)

Vor sechs Wochen hat die Gewerkschaft United Auto Workers in je einem Werk der drei großen US-Autobauer in Detroit ihren Arbeitskampf begonnen. Ihre Forderung: 40 Prozent mehr Gehalt. Mit dem ersten Hersteller liegt jetzt eine Einigung auf dem Tisch.

In den seit Wochen andauernden Tarifstreit in der US-Autobranche in Detroit kommt Bewegung. Ford und die Gewerkschaft UAW gaben in der Nacht eine Einigung bekannt - die allerdings noch von den Gewerkschaftsmitgliedern abgesegnet werden muss. Die Verhandlungen mit General Motors und Stellantis gehen unterdessen weiter.

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Ford und die Arbeitnehmerseite einigten sich auf eine Einkommenserhöhung von 25 Prozent über die mehrjährige Laufzeit des Tarifvertrags, wie der UAW-Vorsitzende Shawn Fain in einer Videobotschaft sagte. Es sei ein größerer Sprung als in allen vorherigen Tarifrunden der vergangenen 22 Jahre. Dabei sollen die Einstiegsgehälter um 68 Prozent steigen.

Im ersten Schritt sollen die Beschäftigten nach Bestätigung des Deals eine Erhöhung von elf Prozent bekommen, wie die UAW mitteilte. Sie rief die Ford-Beschäftigten auf, wieder die Arbeit aufzunehmen. Das solle auch den Druck auf General Motors und den Peugeot-Konzern Stellantis erhöhen, zu dem in den USA unter anderem Chrysler gehört.

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US-Präsident Joe Biden, der sich auch unter den Streikenden hatte blicken lassen, begrüßte die Einigung. Die ursprüngliche Forderung der UAW hatte bei 40 Prozent gelegen - weil in dieser Größenordnung die Einkommen des Top-Managements der großen Autokonzerne gewachsen seien. Die Autobauer waren vor Beginn des Streiks zu Zuwächsen von bis zu 20 Prozent über eine Laufzeit von viereinhalb Jahren bereit. Die Gewerkschaft entschied sich dafür, die Streiks nach und nach auf weitere Werke auszuweiten. Damit wussten die Unternehmen nicht, welche ihrer Fabriken als nächste betroffen sein könnten.

Der Arbeitskampf hatte vor sechs Wochen mit Streiks in je einem Werk der drei Autobauer begonnen. Zwischenzeitlich waren mehr als 45.000 Mitarbeiter in acht Werken und mehreren anderen Standorten an den Streiks beteiligt. Die wirtschaftlichen Verluste durch den UAW-Streik belaufen sich nach Schätzungen der Anderson Economic Group auf insgesamt 9,3 Milliarden Dollar.

Quelle: ntv.de, jki/dpa

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