Solidargemeinschaft gefordert VW-Chefs rufen zur Geschlossenheit auf
30.05.2016, 10:08 Uhr
Auf der Autoshow in New York
(Foto: REUTERS)
Der VW-Konzern hat neben dem Abgas-Skandal noch viele weitere Baustellen. In der werkseigenen Zeitung rufen nun die VW-Chefs ihre Mitarbeiter zum Durchhalten und Weitermachen auf. Wenn man sich als Solidargemeinschaft verstehe, könne man es schaffen.
Die VW-Spitze sieht den laufenden Konzernumbau als Kraft- und Geduldsprobe und hat die betroffenen Büromitarbeiter zu Geschlossenheit, Durchhaltevermögen und Teamarbeit aufgerufen. Die gewünschte Trennung zwischen dem VW-Konzern als Überbau und VW-Pkw als Kernmarke wirbele vieles durcheinander. "Aufgaben und Schnittstellen wurden neu definiert, Teams haben sich neu formiert, Kollegen haben neue Aufgaben übernommen", schrieben Konzernchef Matthias Müller und Markenchef Herbert Diess in der aktuellen VW-Mitarbeiterzeitung. "Uns ist klar, dass eine so tiefgreifende Neuaufstellung Zeit braucht und in der Übergangsphase auch zu Reibungsverlusten führt."
Müller und Diess bezeichneten die Trennung als heikel, "weil wir parallel die Aufarbeitung der Dieselthematik vorantreiben, die eine große Kraftanstrengung bedeutet und Kapazitäten bindet". Am Ende entscheide aber die Sicht aufs Team. "Es gibt kein 'besser' oder 'schlechter'. Kein Gegeneinander, sondern nur ein Miteinander. Gemeinsam bilden wir eine Solidargemeinschaft."
Europas größter Autobauer arbeitete bereits vor dem Diesel-Skandal an einer Neuaufstellung. Die zwölf Marken sollen mehr Freiheit erhalten, die Zentrale in Wolfsburg soll mehr Verantwortung delegieren. Der Konzernsitz bekommt künftig öfter klassische Holding-Funktionen wie etwa die Finanzplanung. Erste äußerlich sichtbare Zeichen dafür gibt es zum Beispiel schon im Konzernvorstand, wo die Ressorts Vertrieb und Produktion entfallen sind.
Quelle: ntv.de, ppo/dpa