Wirtschaft

Deflation stärker als erwartet Verbraucherpreise sinken weiter

Butter war 18,7 Prozent günstiger als im Januar 2014, andere Molkereiprodukte und Eier 2,1 Prozent.

Butter war 18,7 Prozent günstiger als im Januar 2014, andere Molkereiprodukte und Eier 2,1 Prozent.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Verbraucherpreise in Deutschland sinken im Januar noch stärker als erwartet. Die Inflationsrate lag bei minus 0,4 Prozent und nicht bei minus 0,3 Prozent. In den kommenden Monaten wird sich der Trend wohl nicht verändern.

Die Preise in Deutschland sind im Januar stärker gefallen als zunächst angenommen. Waren und Dienstleistungen kosteten im Januar durchschnittlich 0,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Eine erste Schätzung hatte nur ein Minus von 0,3 Prozent ergeben. Für den ersten Rückgang seit der globalen Wirtschaftskrise 2009 sorgten fallende Preise für Benzin, Heizöl und Nahrungsmittel. Experten rechnen erst für die zweite Jahreshälfte wieder mit einem Anstieg der Kosten.

Heizöl verbilligte sich um fast ein Drittel im Vergleich zum Januar 2014. Kraftstoffe wie Benzin kosteten 15,4 Prozent weniger. Grund dafür ist der Verfall der Ölpreise an den internationalen Märkten. Für Gas mussten durchschnittlich 1,5 Prozent weniger bezahlt werden, für Strom hingegen 0,2 Prozent mehr.

Niedrige Energiekosten bleiben

Nahrungsmittel waren um 1,3 Prozent günstiger zu haben. So verbilligte sich Butter um 18,7 Prozent, Gemüse um 5,9 Prozent, Obst um 3,2 Prozent sowie Molkereiprodukte und Eier um 2,1 Prozent. Teuerer wurden dagegen viele Dienstleistungen und die Wohnungsmieten, letztere um 1,3 Prozent.

Niedrigere Energiekosten werden Experten zufolge auch in den kommenden Monaten für negative Inflationsraten sorgen. Eine Deflation - zu deren Merkmalen nicht nur fallende Preise, sondern auch sinkende Konsumausgaben und Investitionen zählen - fürchten die meisten Analysten aber nicht.

Die geringere Energierechnung entlastet Verbraucher wie Unternehmen um Milliarden. Das gesparte Geld kann für andere Dinge ausgegeben werden, was wiederum die Konjunktur ankurbelt und die Preise treiben kann. Viele Experten gehen deshalb davon aus, dass die Preise in der zweiten Jahreshälfte wieder steigen werden.

Quelle: ntv.de, bdk/rts/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen