Wirtschaft

Wieder leichte Aufschläge Wall Street beendet beste Woche des Jahres

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Sorgen bereiten den US-Anlegern weiterhin die Entwicklungen im Nahen Osten.

Sorgen bereiten den US-Anlegern weiterhin die Entwicklungen im Nahen Osten.

(Foto: dpa)

Nach sechs Handelstagen mit Kursgewinnen in Folge lassen die US-Anleger die Woche auch freundlich ausklingen. Jüngste Daten aus dem US-Einzelhandel und vom Aktienmarkt befeuern die Erwartung einer eine Zinswende im September. Davon profitiert unter anderem der Goldpreis.

Nach den kräftigen Kursgewinnen des Vortages sind die US-Börsen am Freitag noch etwas weiter gelaufen. Die Wall Street markierte ihre beste Woche des Jahres. Der Dow-Jones-Index legte um 0,2 Prozent auf 40.660 Punkten zu, S&P-500 und Nasdaq-Composite kletterten um ebenfalls je 0,2 Prozent.

Nasdaq Composite
Nasdaq Composite 22.694,61

Die am Markt zuletzt aufgekommenen Sorgen vor einem Abgleiten der US-Wirtschaft in eine Rezession sind verpufft. Gleichzeitig festigte sich die Gewissheit von Zinssenkungen ab September, auch wenn zunächst nur noch ein kleiner Zinsschritt von 25 Basispunkten erwartet wurde. Unerwartet starke Einzelhandelsdaten hatten am Vortag eine Rally ausgelöst und stützten auch zum Wochenschluss noch. "Die Verbraucher treiben die Wirtschaft weiterhin an. Das solide Wachstum des Einzelhandelsumsatzes bedeutet, dass die Fed bei der Entscheidung im September eher die Zinsen um ein Viertelprozent senken wird als um ein halbes Prozent", mutmaßte Chefökonom Bill Adams von Comerica Bank.

Die Konjunkturdaten des Tages passten ins aktuelle Bild und lieferten sowohl Argumente für eine Zinssenkung als auch gegen eine heranziehende Rezession. Während die Baubeginne und -genehmigungen in den USA deutlich stärker sanken als erwartet, lieferte der Konsum einen konjukturellen Lichtblick. Denn die Stimmung der US-Verbraucher hatte sich im August deutlicher als erwartet aufgehellt.

Gewinnmitnahmen bei Rohöl

Gold in USD
Gold in USD 4.116,11

Beim US-Dollar machte sich die Spekulation auf Zinssenkungen bemerkbar, der Dollarindex gab 0,5 Prozent nach. Der Goldpreis kletterte auf Allzeithoch und war am Spotmarkt mit 2.509,48 Dollar pro Feinunze so teuer wie nie. Die Aussicht auf eine Zinssenkung durch die US-Notenbank im September stützte das zinslose Edelmetall. Aber auch der schwache Greenback half. Zudem wurde am Markt von verstärkten Käufen durch chinesische Privatanleger berichtet. Auch das Schlagzeilenrisiko mit Blick auf den Nahen Osten am Wochenende wurde als Grund für den Preisanstieg des Edelmetalls genannt. Ein Militärschlag des Iran und seiner Unterstützer wie die Hisbollah auf Israel könne nicht ausgeschlossen werden, hieß es.

Während Gold teurer wurde, sank der Erdölpreis deutlich nach den Vortagesaufschlägen. Marktteilnehmer verwiesen auf anhaltende Nachfragesorgen vor allem mit Blick auf China. Zudem kam bei den Verhandlungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg offenbar Bewegung. US-Präsident Joe Biden sprach von Fortschritten. Die Ölpreise hatten zuletzt stark auf den Nahostkrieg reagiert, weil der bei einer Eskalation zu Versorgungsenpässen führen könnte.

Applied Materials unter Druck

Unter den Einzelwerten gaben Applied Materials 1,9 Prozent nach. Hier dürften Gewinnmitnahmen eine Rolle gespielt haben. Das Unternehmen hatte im dritten Geschäftsquartal angesichts der enormen Nachfrage nach KI einen höheren Umsatz und Gewinn erzielt. Marktakteure hätten aber auf einen robusteren Ausblick gesetzt, hieß es.

Applied Materials
Applied Materials 189,12

Die US-Regierung wird Texas Instruments (-0,7%) bis zu 4,6 Milliarden Dollar in Form von Zuschüssen und Darlehen für den Bau von drei neuen Halbleiterfabriken in Texas und Utah zur Verfügung stellen. Analysten sprachen jedoch davon, dass die Gesellschaft ihre Investitionen herunterfahren werde. Dies deute auf eine nachlassende Nachfrage hin, hieß es.

Der US-Pharmakonzern Pfizer (-1,4%) und die Mainzer Biontech (-2,4%) haben einen großen klinischen Studienerfolg mit ihrem neuen Impfstoffkandidaten gegen Covid-19 und Grippe verfehlt. Denn der Kombinationsimpfstoffkandidat erreichte in einer Phase-3-Studie nur einen von zwei Endpunkten.

H&R Block schossen um 12,1 Prozent in die Höhe. Der Unterstützer von Steuererklärungen wartete mit Quartalszahlen und einem Ausblick oberhalb der Markterwartungen auf.

Alle Entwicklungen des heutigen Börsentages können Sie hier nachlesen.

Quelle: ntv.de, ino/DJ

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