Wirtschaft

Nasdaq trifft's am heftigsten Zinssorgen machen US-Anlegern zu schaffen

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Zinssenkungen scheinen in den nächsten Monaten zunehmend unrealistisch.

Zinssenkungen scheinen in den nächsten Monaten zunehmend unrealistisch.

(Foto: REUTERS)

Maue US-Inflationsdaten schüren neue Zinsängste bei den Anlegern an der Wall Street. Vor allem für die zinssensiblen Tech-Werte geht es nach unten. Während der Dollarkurs steigt, fällt der Goldpreis auf ein Zweimonatstief.

Ein unerwartet deutlicher Anstieg der US-Verbraucherpreise im Januar hat die Rekordjagd an der Wall Street beendet. Auf Jahressicht war der Preisanstieg über der Erwartung ausgefallen, auch in der Kernrate fiel die Teuerung höher als veranschlagt aus. Für die Spekulation auf bald sinkende Zinsen war das Gift. Am Zinsterminmarkt sank die eingepreiste Wahrscheinlichkeit für eine erste Senkung im Mai weiter auf etwa 36 Prozent. Vor den Preisdaten hatte sie noch bei 60 Prozent gelegen. Für März betrug sie nun praktisch null. "Derzeit ist der Juni die wahrscheinlichste Fed-Sitzung für die erste Zinssenkung", merkte Analystin Michelle Cluver von Global X an.

Nasdaq Composite
Nasdaq Composite 22.141,10

Der Dow-Jones-Index sank um 1,4 Prozent auf 38.273 Punkte. S&P-500 und Nasdaq-Composite büßten 1,4 bzw. 1,8 Prozent ein. Die Nasdaq-Indizes gelten aufgrund der oft hohen Bewertungen der vielen enthaltenen Technologie- und Wachstumswerte als besonders zinsempfindlich.

Am Rentenmarkt stiegen die Renditen lehrbuchmäßig auf Jahreshochs. Der Dollar machte parallel zu den Zinsen einen Satz nach oben, der Euro fiel entsprechend deutlich. Der Dollarindex zog um 0,7 Prozent auf den höchsten Stand seit über einem Monat an. Der Goldpreis fiel auf ein Zweimonatstief - belastet von gestiegenen Marktzinsen und dem festen Dollar.

Goodyear rutscht ab, Tripadvisor macht Satz nach oben

Unter den Einzelwerten zeigten sich Coca-Cola 0,6 Prozent leichter. Der Getränkehersteller hatte im vierten Quartal beim Umsatz durch Preis- und Mengensteigerungen einen Schub erhalten und mit dem Gewinn die Markterwartungen erreicht. Der Nettogewinn sank gleichwohl. Zudem stellte das Unternehmen künftig sinkende Preise in Aussicht.

Biogen verzeichnete dagegen einen Umsatzrückgang und prognostizierte für das laufende Jahr einen weiteren Einnahmerückgang als Folge nachlassender Erlöse des Biotechnologieunternehmens mit seinen Multiple-Sklerose-Produkten und Auftragsfertigungsdienstleistungen. Biogen verbilligten sich um 7,4 Prozent.

Goodyear
Goodyear 7,24

Die Hasbro-Aktie verlor 1,3 Prozent, nachdem der Spielzeughersteller nicht nur enttäuschende Geschäftszahlen für das vierte Quartal vorgelegt, sondern auch einen pessimistischen Ausblick gegeben hatte. Der Kurs des Wettbewerbers Mattel sank um 1,7 Prozent. Goodyear brachen nach schwachen Geschäftszahlen und einem ebensolchen Ausblick um 15 Prozent ein.

Jetblue hoben um 21,6 Prozent ab, nachdem der aktivistische Investor Carl Icahn mitgeteilt hatte, dass er fast zehn Prozent an dem Unternehmen halte und möglicherweise auf einen Sitz im Aufsichtsrat dränge. Tripadvisor machten einen Satz um 13,8 Prozent. Das Online-Reisebüro hatte einen Sonderausschuss gebildet, um strategische Optionen auszuloten. Die Muttergesellschaft Liberty Tripadvisor Holdings hatte zuvor mitgeteilt, dass im Vorstand Gespräche über eine mögliche Barübernahme von Tripadvisor und Liberty Tripadvisor geführt würden.

Die Ölpreise zogen an. Das Erdölkartell Opec hatte seine Prognose für das Wachstum der Ölnachfrage in diesem Jahr gegenüber Januar unverändert belassen. Die genannte Menge ließ auf eine etwas positivere Einschätzung der US-Ölnachfrage vor dem Hintergrund der jüngst positiven Konjunktursignale schließen.

Quelle: ntv.de, ino/DJ

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