Dickes Minus: DAX fällt zum Wochenstart auf die Nase
Einen sehr schwachen Wochenstart hat der deutsche Aktienmarkt hingelegt. Die Verkäufe an der Frankfurter Börse setzten nach Veröffentlichung des IFO-Geschäftsklimaindex ein, der nach Ansicht einiger Analysten keine Entwarnung geliefert hat. Der Index ist im September zum fünften Mal in Folge gefallen, wenn auch nur leicht.
Und auch sonst gab es keine guten Nachrichten. So bereitete EZB-Chefin Christine Lagarde die Öffentlichkeit vor dem Europaparlament auf eine längere ökonomische Schwächephase im Euroraum vor. Sie machte wegen der weiterhin zu hohen Inflation auch keine Hoffnung auf eine baldige Zinssenkung.
So lief der DAX heute rot an und verlor 1,0 Prozent auf 15.405 Punkte, sein Tagestief lag bei 15.329 Zählern. Technisch gesehen ist der DAX mit dem Fall unter die wichtige 200-Tage-Linie bei 15.550 Punkten und das Sommertief bei rund 15.450 angeschlagen. Neue Nervosität und weitere Kursverluste wären nicht auszuschließen, hieß es bei CMC. Der EUROSTOXX50 notierte 1,1 Prozent tiefer bei 4163 Stellen.
Zum Wochenstart standen Immobilien- und Bauwerte mit dem in Berlin stattfindenden Wohnungsgipfel im Fokus. Die Branche darbt, hohe Zinsen, teure Baumaterialien sowie hohe Kosten verursachende Energiestandards haben den Markt einbrechen lassen. Vonovia notierten in dem negativen Börsenumfeld nahezu unverändert, Aroundtown notierten mit Aufschlägen von 3,8 Prozent.
Die Schwäche der chinesischen Immobilienwirtschaft setzte die Aktien von Stahlproduzenten unter Druck. So büßten Thyssenkrupp unter den schwächsten Werten im MDAX 3,1 Prozent ein. Unter den größten Verlierern im SDAX sackten die Anteilsscheine von Salzgitter um 2,8 Prozent ab. Die Anteilsscheine der Stahlhersteller litten insbesondere unter dem jüngsten Rückgang der Eisenerzpreise.
Prosiebensat1 sackten um 2,1 Prozent ab. Die Aktien profitierten nicht davon, dass der von der Familie Berlusconi kontrollierte Prosieben-Großaktionär Mediaforeurope (MFE) seine Beteiligung auf 29,7 Prozent erhöht hat, was die Stimmrechte angeht. Damit ist die 30-Prozent-Schwelle nahezu erreicht, bei der ein Übernahmegebot vorgelegt werden muss.