Dienstag, 28. August 2018Der Börsen-Tag

Heute mit Diana Dittmer
17:57 Uhr

Autowerte können Dax-Gewinne nicht retten

Den Standardwerten geht die Luft aus

Den Standardwerten geht die Luft aus

REUTERS

Starke Autowerte waren am Dienstag lange Zeit die sichere Bank für ein moderates Plus. Am Ende reichten die Kursgewinne von VW und Co. aber nicht, um den Dax im grünen Bereich zu halten. Nachdem am Nachmittag der Rückenwind von der Wall Street abflaute, ging auch den Standardwerten die Luft aus.

Der Dax, der am Vortag noch um gut ein Prozent zugelegt hatte, schloss mit einem Minus von 0,09 Prozent auf 12.527 Punkte. Der MDax legte hingegen um 0,39 Prozent auf 27.207 Punkte zu, während der TecDax ebenfalls um 0,09 Prozent auf 3025 Zähler nachgab.

Auch gute Daten zur Stimmung der Verbraucher in den USA im August konnte die Aktien nicht kräftiger anschieben. Mit Blick auf das neue Handelsabkommen zwischen den USA und Mexiko, das die Kurse am Montag befeuert hatte, mehrten sich kritische Stimmen: "Fraglich ist, ob Kanada dem Abkommen beitreten wird", gab die Commerzbank zu bedenken. Die Unsicherheit an den Märkten mit Blick auf die Einigung scheine noch groß zu sein.

Die Hoffnung auf ein gütliches Ende der internationalen Handelsstreitigkeiten ließ die Autobranche dennoch noch einmal profitieren. Zu den Dax-Favoriten gehörten am Dienstag die Aktien von Daimler, BMW und Volkswagen mit Gewinnen zwischen 0,3 und 1,4 Prozent. Die Papiere der Zulieferer Hella, Norma und Leoni gewannen zwischen 1,0 und 1,8 Prozent.

17:17 Uhr

Türkische Lira rutscht weiter ab

Die türkische Lira bleibt unter Druck. Zuletzt mussten für einen Euro etwa 7,31 Lira gezahlt werden. Zu Beginn der Woche hatte der Kurs noch bei unter 7,0 Lira für einen Euro gelegen. Und zum Jahresbeginn waren es nur 4,52 Lira pro Euro. Die Regierung in Ankara lässt weiter einen genauen Fahrplan vermissen, wie die Missstände behoben werden könnten. Am Markt kursieren deshalb erneut Spekulationen, dass die Türkei die aktuelle Währungskrise nur mit internationaler Hilfe bewältigen kann.

Türkische Lira / Euro
Türkische Lira / Euro ,02

Der Euro ist derweil über 1,17 US-Dollar gestiegen. Am Nachmittag erreichte die Gemeinschaftswährung bei 1,1733 Dollar den höchsten Stand seit Ende Juli. Zuletzt wurde der Euro nach der Veröffentlichung überraschend starker Daten zur Konsumlaune in den USA jedoch wieder ein Stück weit tiefer bei 1,1707 Dollar gehandelt.

Enttäuschende Konjunkturdaten aus der Eurozone konnten die Gemeinschaftswährung nicht bremsen. Im August hatte sich die Stimmung in den italienischen Unternehmen und die Konsumlaune unerwartet stark eingetrübt. Seit einiger Zeit wird die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone von einer Koalition von Populisten der 5-Sterne-Bewegung und der rechten Lega regiert. Diese hatte an den Finanzmärkten zuletzt mehrfach für Verunsicherung gesorgt.

Eine Einigung der USA mit dem südlichen Nachbarn Mexiko auf ein neues Handelsabkommen konnte dem Dollar keinen Auftrieb mehr geben, woraufhin der Euro im Gegenzug wieder zulegte. Analysten bewerten das neue Abkommen zwiespältig: "Es verhindert einen Handelskrieg, bedeutet in der Summe aber ein gewisses Zurückdrehen der Globalisierung, zumindest in der Industrie", kommentierte Experte Christoph Balz von der Commerzbank.

16:59 Uhr

Trump-Deal hilft US-Börsen zu Bestmarken

Die nachlassende Furcht vor einem Handelskrieg verhilft der Wall Street zu neuen Kursrekorden. Der Technologie-Index Nasdaq und der breit gefasste S&P 500 markieren im frühen Handel mit 8046,32 und 2903,77 Punkten jeweils neue Bestmarken. Der Dow Jones gewinnt zuletzt 0,1 Prozent.

Genährt werde der Optimismus der Anleger von der vorläufigen Handelseinigung zwischen den USA und Mexiko, sagte Andre Bakhos, Geschäftsführer des Vermögensberaters New Vines. "US-Präsident Donald Trump erledigt Dinge wie versprochen. Die Märkte mögen das, weil es die Unsicherheit bezüglich eines Handelskrieges beseitigt."

Ein über den Erwartungen ausgefallenes US-Verbrauchervertrauen spielt an den Finanzmärkten keine Rolle. Dieses ist im August auf 133,4 von 127,9 gestiegen. Die Erwartung lag bei 126,5. Die Daten unterstreichen den Eindruck, dass sich die US-Wirtschaft, die stark vom Konsum abhängt, in einer guten Verfassung befindet.

Der Dax gewinnt zuletzt 0,1 Prozent, der Euro notiert bei 1,1712 Dollar.

Strahlende Gesichter bescherten Anleger die Quartalsergebnisse von Tiffany. Der Juwelier steigerte Umsatz und Gewinn überraschend stark. Das Unternehmen hob seine Gesamtjahresziele an. Tiffany-Titel legten zwischenzeitlich 6,5 Prozent zu, gaben ihre Gewinne aber schnell wieder ab.

Die Aktien von Best Buy rutschten dagegen trotz eines Umsatz- und Gewinn-Zuwachses über Markterwartungen um 7,2 Prozent ab. Börsianer äußerten sich enttäuscht über das nachlassende Wachstum beim Online-Geschäft. Dort verringerte sich das Plus auf etwa zehn Prozent von gut 31 Prozent im Vorjahresquartal.

16:19 Uhr

Venezuelas Banken müssen Bücher in Petro führen

Petro wird zur Rechnungseinheit - auch für Banken.

Petro wird zur Rechnungseinheit - auch für Banken.

Das Chaos in Venezuela geht weiter: Im Kampf gegen die schwere Wirtschaftskrise setzt Staatschef Nicolás Maduro nun noch weiter auf die Kryptowährung Petro. So müssen Banken künftig alle Finanzdaten nicht nur in der Landeswährung Bolívar, sondern auch in der Digitalwährung Petro ausweisen. Das geht aus einem Beschluss der Bankenaufsicht hervor.

Die Kryptowährung ist an den Preis für ein Barrel (159 Liter) venezolanisches Öl gekoppelt, derzeit rund 60 Dollar (51 Euro). Der Bolívar wiederum war zuletzt massiv abgewertet worden. Nachdem Venezuela fünf Nullen aus seiner Landeswährung strich, richtet sich der Bolívar nun ebenfalls am Wert des Petro aus.

Mit der Kryptowährung will Maduro Liquiditätsengpässe überwinden und die Finanzsanktionen der USA umgehen. Angesichts eines Haushaltsdefizits von rund 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts und des Verfalls des Ölpreises braucht die Regierung dringend mehr Geld. Parallel dazu kündigte der Staatschef neue Anleihen an, deren Wert durch kleine Goldstücke von 1,5 und 2,5 Gramm garantiert sein soll.

15:57 Uhr

Grammer-Verkauf an Chinesen unter Dach und Fach

Der chinesische Jifeng-Konzern hat seinen Anteil am bayerischen Autozulieferer Grammer mit dem Ablauf einer verlängerten Kauffrist für Aktionäre auf 84,23 Prozent erhöht. Der Kauf sei damit vollständig abgeschlossen, sagte ein Grammer-Sprecher.

Grammer
Grammer 6,40

"Wir sind erleichtert, dass es so gekommen ist", sagte Vorstandschef Hartmut Müller in Amberg. "Es ist jetzt eine positive Situation für uns, da wir unsere Strategie fortsetzen können, wie wir es wollen." Mit der Übernahme durch Jifeng geht das unliebsame Kapitel mit der bosnischen früheren Eigentümerfamilie Hastor zu Ende. 

Bis vor wenigen Tagen hatten die Aktionäre, die sich noch nicht entschieden hatten, Zeit, ihre Anteile anzubieten. Dieses Angebot haben noch einige angenommen, der Jifeng-Anteil hat damit die wichtige Schwelle von 75 Prozent deutlich überschritten. Nun kann kein anderer Investor mehr als 25 Prozent erwerben und damit wichtige Entscheidungen blockieren.

14:36 Uhr

Ärger im Verzug: Trump hat sich selbst gegoogelt

US-Präsident Donald Trump hat Google mit Konsequenzen gedroht, nachdem er Nachrichten über sich selbst gegoogelt hat und mit dem Ergebnis nicht zufrieden war. "Sie haben es manipuliert, so dass fast alle Geschichten und Nachrichten schlecht sind", schrieb Trump in einem Tweet.

Donald Trump ist sauer.

Donald Trump ist sauer.

(Foto: REUTERS)

Gut eine Woche vor einer Anhörung von Vertretern von Google, Facebook und Twitter im US-Senat erhob der US-Präsident erneut schwere Vorwürfe. "Google und andere unterdrücken Stimmen von Konservativen und verstecken Informationen und Nachrichten, die gut sind", schrieb Trump. "Sie kontrollieren, was wir sehen können und was nicht. Das ist eine sehr ernste Situation - wird in Angriff genommen werden!"

Trump kritisierte, wer auf Google nach "Trump News" suche, bekomme nur Berichte der "Fake New Media" - gemeint hatte er offenbar "Fake News Media", womit er pauschal ihm gegenüber kritisch eingestellte Medien bezeichnet. "96 Prozent der Ergebnisse für 'Trump News' sind von überregionalen linksorientierten Medien, sehr gefährlich", schrieb er. "Republikanische/konservative und faire Medien sind ausgeschlossen." Trump warf die Frage auf, ob das "illegal" sei. 

Am Mittwoch kommender Woche will der US-Senat Spitzenvertreter von Google, Facebook und Twitter anhören. Dabei soll es um Versuche Russlands gehen, Wahlen in den USA über soziale Medien zu beeinflussen.

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14:10 Uhr

Italiens Banken unter Druck

Aktien italienischer Banken stehen unter Druck angesichts der politischen Risiken und schwacher Wirtschaftsdaten. Auslöser könnten Berichte über Untersuchungen gegen Vizepremier Matteo Salvini wegen angeblichen Machtmissbrauchs gewesen sein, sagt ein Händler.

Unicredit
Unicredit 62,59

"Tatsächlich dürfte das eher mit der Sorge vor Neuwahlen und schwachen Daten zusammenhängen", sagt ein anderer Händler. Denn sowohl das Unternehmens- als auch das Verbrauchervertrauen gingen im August in Italien deutlich stärker als erwartet zurück. Damit könnte die Verschuldung weiter zulegen.

Die Credit Spreads auf Italien zeigten indes noch keine großen Sorgen und liefen leicht zusammen. Unter anderem fallen Ubi Banca um 2,8 und Unicredit um 2,2 Prozent.

13:47 Uhr

May tingelt durch Afrika: Visionen für die Nach-Brexit-Zeit

Die britische Premierministerin Theresa May hat auf ihrer ersten Afrika-Reise im Amt stärkere Handelsbeziehungen mit dem Kontinent angekündigt. May stellte Investitionen in Höhe von umgerechnet rund 4,3 Milliarden Euro in Aussicht. Die Schaffung neuer Arbeitsplätze solle das Herzstück der britisch-afrikanischen Partnerschaft sein, sagte May in Südafrika.

May umgarnt Afrika.

May umgarnt Afrika.

(Foto: REUTERS)

Ängste vor einem ungeordneten EU-Austritt Großbritanniens ohne Vertrag versuchte May zu zerstreuen. Ein solcher "No-Deal-Brexit" wäre "nicht das Ende der Welt", sagte May. Vor dem Ausscheiden Großbritanniens aus der Europäischen Union Ende März 2019 sucht May verstärkt nach Handelspartnern. Ihre Reise findet zu einem Zeitpunkt statt, da britische Unternehmen wegen möglicher negativer Auswirkungen des Brexits Alarm schlagen. Südafrika war 2017 Großbritanniens sechstgrößter Handelspartner.

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12:31 Uhr

Über 20 Prozent: Touristikkonzern Icelandair im freien Fall

Anleger des Luftfahrt- und Touristikkonzerns Icelandair Group ergreifen nach dem Rücktritt des Firmenchefs und einer Prognosesenkung die Flucht.

Die Titel fielen um bis zu 24 Prozent auf ein Sechs-Jahres-Tief von 6,43 isländische Kronen. Das Unternehmen, das vor allem Flüge von und nach Island anbietet, senkte am Montagabend seine Ergebnisprognose für das laufende Jahr auf 80 bis 100 Millionen Euro. Das liege vor allem an geringeren Einnahmen von Flugpassagieren.

Es ist bereits das zweite Mal seit Juli, dass die Gruppe ihre Prognose zurückgenommen hat. Vorstandschef Björgolfur Johannsson trat zurück, Finanzchef Bogi Nils Bogason wird seinen Posten übergangsweise übernehmen.

13:25 Uhr

Geldflut der EZB regt den Kreditfluss merklich an

Beginnt nach Jahren des billigen Geldes die Krisenpolitik der EZB zu greifen?

Beginnt nach Jahren des billigen Geldes die Krisenpolitik der EZB zu greifen?

picture alliance/dpa

Die lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) führt laut Experten zufolge dazu, dass deutlich mehr Kredite vergeben werden. Banken in der Euro-Zone gewährten Unternehmen im Juli 4,1 Prozent mehr Darlehen als vor Jahresfrist, wie die EZB in Frankfurt mitteilte. Das ist der höchste Zuwachs seit der Finanzkrise vor rund zehn Jahren.

Im Juni hatte das Plus ebenfalls bei 4,1 Prozent gelegen. An private Haushalte wurden im Juli 3,0 Prozent mehr Darlehen vergeben.

Seit mehr als drei Jahren schleusen die EZB und die nationalen Notenbanken der Euro-Länder durch den Erwerb von Staatsanleihen und anderen Wertpapieren Monat für Monat Milliarden in das Finanzsystem. Banken sollen dadurch dazu bewegt wegen, weniger in diese Titel zu investieren. Stattdessen sollen sie mehr Kredite vergeben. Da die europäische Konjunktur inzwischen wieder besser läuft, wollen die Euro-Wächter die Käufe bis Jahresende auslaufen lassen.

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11:55 Uhr

Stimmung in Italiens Firmen so schlecht wie lange nicht

Firmen wie Verbraucher verlieren an Vertrauen.

Firmen wie Verbraucher verlieren an Vertrauen.

imago/CHROMORANGE

In Italien hat sich die Stimmung in den Unternehmen und bei den Verbrauchern überraschend deutlich eingetrübt. Der Indexwert für die Unternehmensstimmung sei im August um 1,9 Punkte auf 104,8 Punkte gefallen, teilte das Statistikamt Istat in Rom mit. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang gerechnet, aber nur auf 106,5 Punkte.

Eine ähnliche Entwicklung zeigte sich bei der Verbraucherstimmung. Hier sank der Indexwert für August um 1,0 Punkte auf 115,2 Zähler. Volkswirte hatten nur mit einem Rückgang auf 115,8 Punkte gerechnet. 

11:01 Uhr

Autostrade darf neue Genua-Brücke nur zahlen

Italiens Transportminister Danilo Toninelli hat sich gegen einen Plan des Autobahnbetreibers Autostrade zum Wiederaufbau der in Genua eingestürzten Brücke ausgesprochen. Die Regierung werde den Vorschlag des Mutterunternehmens Atlantia zurückweisen, sagte er in einem Radio-Interview.

Stattdessen sollten das staatlich kontrollierte Schiffsbauunternehmen Fincantieri und die staatliche Bank Cassa Depositi e Prestiti (CDP) mit dem Bau einer neuen Brücke beauftragt werden. Autostrade werde aber die Kosten übernehmen müssen. Bei dem Einsturz der Autobahnbrücke vor zwei Wochen waren 43 Menschen ums Leben gekommen.

Mehr über die Sorgen in Genua lesen Sie hier

10:40 Uhr

Dollar, Euro und Peso reagieren auf USA-Mexiko-Deal

Die anfängliche Erleichterung an Mexikos Märkten hat schon wieder nachgelassen.

Die anfängliche Erleichterung an Mexikos Märkten hat schon wieder nachgelassen.

REUTERS

Der Euro hat erstmals seit Ende Juli wieder die Marke von 1,17 Dollar erreicht. Die europäische Gemeinschaftswährung stieg im frühen Handel um bis zu 0,2 Prozent auf genau 1,1700 Dollar.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,17

"Die aktuelle Euro-Stärke ist nur zum Teil getrieben von der Schwäche des Dollar. Sie kommt vor allem vom Euro selbst", sagte Commerzbank-Devisenanalyst Ulrich Leuchtmann. Unerwartet solide Konjunkturdaten der vergangenen Wochen ließen Anleger mehr als bisher davon ausgehen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) 2019 mit ihren geplanten Zinserhöhungen beginnen werde. Am Montag hatte der überraschend hoch ausgefallene Ifo-Index für Zuversicht bei Euro-Anlegern gesorgt.

Vom Dollar, der sich nach der Einigung auf einen Handelsdeal zwischen den USA und Mexiko etwas abschwächte, erhielt der Euro zusätzlichen Rückenwind. Der Dollar-Index, der den Wert der US-Devise zu anderen wichtigen Währungen widerspiegelt, fiel auf den tiefsten Stand seit Anfang August. In den vergangenen Wochen war der Dolalr bei Investoren als sicherer Hafen gefragt.

Unter Druck stand auch der mexikanische Peso. Ein Dollar verteuerte sich um rund ein halbes Prozent auf 18,85 Peso. Die Freude der Investoren über den USA-Mexiko-Deal halte sich in Grenzen, schrieben die Experten der BayernLB. Zwar sei das Risiko gesunken, dass Mexiko mit gänzlich leeren Händen dastehe, aber es blieben noch viele Unsicherheiten wie etwa die Frage, ob Kanada mit ins Boot geholt werden könne und wann das Abkommen tatsächlich in Kraft trete.

10:09 Uhr

Moskau droht mit Vergeltung für US-Sanktionen

Nach dem Inkrafttreten der jüngsten US-Sanktionen gegen Moskau hat der russische Außenminister Sergej Lawrow Gegenmaßnahmen angekündigt.

Putin macht gute Miene zum bösen Spiel: US-Sanktionen und private Schulden setzen Russland zu.

Putin macht gute Miene zum bösen Spiel: US-Sanktionen und private Schulden setzen Russland zu.

(Foto: dpa)

Russland werde auf "alle Angriffe mit dem Prinzip der Wechselseitigkeit" reagieren, sagte Lawrow der slowakischen Zeitung "Prawda". Zugleich bleibe Moskau offen dafür, mit Washington eine "normale Beziehung mit gegenseitigem Respekt" aufzubauen.

Am Montag hatten die USA neue Sanktionen gegen Russland in Kraft gesetzt. Dazu zählen der Stopp von Waffen- und Technologieexporten sowie ein Ende der Zahlung von Hilfsgeldern. Der russische Präsident Wladimir Putin nannte Strafmaßnahmen gegen sein Land "kontraproduktiv und sinnlos".

Wie sich Moskau im Streit mit den USA durchlaviert, lesen Sie hier.

09:40 Uhr

US-Handelsdeal schiebt Autoaktien nach oben

Deutsche Autobauer schöpfen Hoffnung.

Deutsche Autobauer schöpfen Hoffnung.

imago/Eckhard Stengel

Die Einigung auf ein Handelsabkommen zwischen Mexiko und den USA hat den Risikoappetit der Anleger in Deutschland angeregt.

Der Dax startet 0,3 Prozent fester bei 12.580 Punkten. Der Deal zwischen den beiden Ländern schüre die Hoffnung, dass US-Präsident Donald Trump auch den Dialog mit China wieder aufnehmen werde, sagt Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus AxiTrader. Zudem habe die Sorge nachgelassen, dass es zu einem Handelskrieg der USA mit den Europäern kommt.

Die Vereinbarung zwischen den USA und Mexiko soll das bisherige Nordamerikanische Freihandelsabkommen (Nafta) ablösen, an dem auch Kanada beteiligt ist. Gespräche mit Kanada sollen in Kürze beginnen. Als Profiteure des Abkommens werden vor allem die Autohersteller und -zulieferer gesehen.

Die im Dax notieren Volkswagen, BMW, Daimler legen jeweils bis zu zwei Prozent zu. Continental halten sich um den Vortagesschluss.

Die deutschen Konzerne profitieren von einem reibungslosen Handel zwischen den USA und Mexiko, denn sie verkaufen in Mexiko produzierte Fahrzeuge auf dem US-Markt. Bereits am Montag hatten die Aktien der deutschen Autokonzerne an der Börse Kursgewinne verzeichnet.

09:01 Uhr

Italien bereitet Öffentlichkeit auf Reißen der Schuldengrenze vor

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(Foto: AP)

Italien wird nach Einschätzung des stellvertretenden Ministerpräsidenten Luigi Di Maio im kommenden Jahr womöglich die EU-Obergrenze bei der Staatsverschuldung reißen. Um die Wahlversprechen zu finanzieren, könnte das Haushaltsdefizit bei mehr als drei Prozent der Wirtschaftsleistung liegen, sagte Di Maio der Zeitung "Il Fatto Quotidiano". Genaueres könne man aber noch nicht sagen, derzeit werde noch am Haushaltsgesetz gearbeitet, ergänzte der Chef der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung.

Zuletzt hatte der Staatssekretär Giancarlo Giorgetti von der rechten Regierungspartei Lega nach dem Brückeneinsturz von Genua Investitionen in die Infrastruktur angekündigt. Dies könne dazu führen, dass die Verschuldung höher ausfalle als von der EU erlaubt. Ausnahmen im Sinne einer tolerierten Überschreitung der Defizitquote sieht der EU-Stabilitäts- und Wachstumspakt nur für den Fall außergewöhnlicher Ereignisse vor. Als solche gelten etwa Naturkatastrophen und schwere Wirtschaftskrisen des betroffenen Landes.

08:41 Uhr

Türkische Lira steht weiter unter Druck

Die türkische Lira tritt heute wieder in den Fokus, weil sich ihr Kursrutsch fortsetzt. Ein US-Dollar verteuerte sich im frühen Handel auf 6,20 Lira nach einem Schlusskurs von 6,12 am Montag. Die türkische Währung steht seit Wochen unter Druck, seit Jahresanfang verlor sie zum Dollar fast 40 Prozent an Wert.

Einer der Gründe für den Lira-Verfall ist ein Streit zwischen den Regierungen in Ankara und Washington, der wegen der Inhaftierung eines US-Pastors in der Türkei vor ein paar Wochen eskaliert war. Die USA setzten daraufhin Sanktionen gegen die Türkei und höhere Zölle für bestimmte Waren in Kraft.

Der türkische Finanzminister Berat Albayrak warnte am Montag nach einem Treffen mit seinem französischen Amtskollegen Bruno Le Maire in Paris vor den Folgen durch die US-Sanktionen. Diese Schritte gefährdeten nicht nur das globale Finanzsystem, sondern auch den weltweiten Handel und die politische Stabilität in der Region um die Türkei. Die Gefahr sei, dass sich der Terrorismus und die Flüchtlingskrise verschlimmerten.

08:29 Uhr

Nikkei schafft ein Mini-Plus

Eine vorläufige Einigung im Handelsstreit zwischen den USA und Mexiko hat für vorsichtigen Optimismus an den Börsen in Asien gesorgt. Allerdings schwelt der amerikanisch-chinesische Handelskonflikt weiter, eine Lösung ist nicht in Sicht. "Wir glauben, die Kursrally ist nur kurzfristig", schrieben die Analysten der australischen Bank ANZ in einem Kurzkommentar.

An der Börse in Tokio schloss der Nikkei dann auch nur 0,1 Prozent höher bei 22.813 Punkten. Damit gab er zum Handelsende den größten Teil seiner zuvor erzielten Gewinne wieder ab. Der MSCI-Index für Aktien außerhalb Japans legte um 0,3 Prozent zu. An den Börsen in China gab es dagegen Verluste.

Gefragt waren vor allem Aktien von Autoherstellern, die in Mexiko produzieren. Toyota gewann 0,9 Prozent, Nissan und Honda schlossen je 1,3 Prozent im Plus. In Südkorea legten die Titel von Kia Motors um 1,3 Prozent zu.

08:25 Uhr

Nestlé vollzieht Starbucks-Deal

Nestle
Nestle 85,73

Wie entwickelt sich heute die Aktie von Nestlé? Der Schweizer Lebensmittelriese und Starbucks haben ihren angekündigten Vermarktungsdeal abgeschlossen. Nestlé hat sich für gut 7 Milliarden US-Dollar das Recht auf die weltweite Vermarktung sämtlicher Konsum- und Gastronomieprodukte von Starbucks gekauft, mit Ausnahme der Starbucks-Cafés. Damit kann Nestlé künftig etwa Kaffeebohnen oder gemahlenen Kaffee der amerikanischen Marke in allen Supermärkten vertreiben.

Rund 500 Starbucks-Angestellte in den USA und Europa wechseln im Zuge der Vereinbarung vom amerikanischen Kaffeeriesen zu Nestlé. Mit den Starbucks-Produkten will Nestlé sein Kaffeeangebot in Nordamerika ausbauen. Der Nahrungsmittelmulti will nun die globale Expansion von Starbucks vorantreiben

08:04 Uhr

USA-China-Konflikt belastet Ölpreise

Brent Rohöl
Brent Rohöl 65,60

Die Ölpreise haben sich im frühen Handel zunächst nur wenig bewegt. Starke Impulse gab es nicht. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober 76,19 US-Dollar. Das waren zwei Cent weniger als am Montag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel ebenfalls geringfügig um acht Cent auf 68,79 Dollar.

Eine ständige Belastung für den Ölmarkt stellt der Handelsstreit zwischen den USA und China dar. Eine Lösung des Disputs ist nicht in Sicht. Rohstoffexperten befürchten eine dämpfende Wirkung auf die globale Konjunktur und die Ölnachfrage, falls der Konflikt weiter eskaliert.

07:50 Uhr

Euro "verweichlicht" etwas

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(Foto: picture alliance / dpa)

Der Euro hat im Verlauf des morgendlichen Handels leichte Einbußen  hinnehmen müssen. Die Gemeinschaftswährung kostete 1,1669 US-Dollar, nachdem sie noch  in der Nacht mit 1,1697 Dollar auf den höchsten Stand seit Anfang August gestiegen war. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,1633 Dollar festgesetzt.

Der Dollar stieg gegenüber vielen Währungen an. Am Markt wurde die Grundsatzeinigung zwischen den USA und Mexiko auf ein bilaterales Handelsabkommen als Grund genannt.

07:36 Uhr

Schafft der Dax die 12.600-Punkte-Marke?

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(Foto: dpa)

Mit einer Fortsetzung der Kursrally an Europas Börsen rechnen Händler auch am heutigen Tag. "Die Ampel ist schlagartig wieder auf Grün gesprungen", sagte ein Börsianer. Denn mit dem Deal im Handelsstreit zwischen den USA und Mexiko kämen nun Hoffnungen auf, auch mit China könne eine solche Einigung erzielt werden.

Da es gleichzeitig auf der Konjunkturseite gut aussieht, wie der starke ifo-Geschäftsklimaindex zeigte, und selbst auf der Zinsseite nach den Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell keine zu starken Erhöhungen zu befürchten sind, verbessern sich die Rahmenbedingungen für den Markt auf allen Fronten gleichzeitig. Der Dax dürfte sich nun an der 12.600er-Marke versuchen. Vorbörslich notierte der Frankfurter Leitindex 0,2 Prozent höher bei 12.559 Punkten.

Der Vertrag zwischen den USA und Mexiko ist vor allem für Autohersteller und -zulieferer gut. Deutsche Hersteller produzieren in Mexiko, zum Teil für den späteren Export in die Vereinigten Staaten. Nach Kursgewinnen von 2 bis 3 Prozent am Vortag für die deutschen Autoaktien könnte es auch heute weiter nach oben gehen.

Auch Technologiewerte wie im TecDax werden fester erwartet, nachdem in New York der Nasdaq-Index über 8000 Punkte gesprungen ist.

06:40 Uhr

Handelseinigung treibt Nikkei an

Nikkei
Nikkei 50.419,96

Nach der Einigung zwischen den USA und Mexiko auf ein neues Handelsabkommen haben Anleger in Fernost beherzt zugegriffen. "Die Nachricht vom Deal zwischen den USA und Mexiko hat den Risikoappetit angeregt", befanden ANZ-Analysten.

In Tokio legte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 0,4 Prozent zu auf 22.890 Punkte. Der breiter gefasste Topix-Index stieg um 0,7 Prozent auf 1740 Zähler. Auch die asiatischen Märkte außerhalb Japans legten zu.

06:11 Uhr

Euro sinkt ins Dienstagsgeschäft

Die Euro-Schwäche von Mitte August ist überwunden: Die Gemeinschaftswährung der Europäer bewegt sich wieder auf Frühsommerniveau.

Die Euro-Schwäche von Mitte August ist überwunden: Die Gemeinschaftswährung der Europäer bewegt sich wieder auf Frühsommerniveau.

picture alliance / Jens Büttner/

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17

Im internationalen Devisenhandel beginnt das Dienstagsgeschäft für Anleger in Europa mit einer leichten Abwärtsbewegung beim Euro. Der Kurs der Gemeinschaftswährung notiert nach dem Aufwärtsschub des Vortages noch immer deutlich unterhalb der Marke von 1,17 Dollar.

Am frühen Morgen liegt der Euro bei 1,1671 Dollar und damit knapp 0,1 Prozent unter dem Niveau des Vorabends.

Im fernöstlichen Geschäft tendierte der Euro in der Nacht nahezu unverändert bei 1,1674 Dollar. Zur japanischen Währung legte er 0,1 Prozent zu auf 129,89 Yen. Der Dollar verteuerte sich um 0,2 Prozent auf 111,28 Yen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag mit 1,1633 (Freitag: 1,1588) Dollar angegeben. Der Dollar kostete damit 0,8596  (0,8630) Euro.

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