Schnäppchen-Suche bei Konkurrenz dm-Mitarbeiter shoppen fremd
25.11.2016, 15:57 Uhr
Der Preis-Kampf unter den Drogerieketten scheint hart zu sein. Und offenbar ist da jedes Mittel recht. In einem Bericht gibt dm zu, seine Mitarbeiter zu den Konkurrenten zu schicken, um Sonderangebote aufzukaufen und in die eigenen Regale zu stellen.
Die Drogeriemarktkette dm schickt ihre Mitarbeiter laut einem Bericht des "Focus" zu Konkurrenten wie Rossmann oder Müller, um dort Sonderangebote aufzukaufen und sie ins eigene Regal zu stellen.
Das Magazin zitierte aus einer internen Anweisung des Marktführers für alle rund 1800 Filialen in Deutschland, wonach "strategisch relevante Aktionsartikel bei Wettbewerbern" eingekauft werden sollen. Dazu werde "zentralseitig eine Liste mit relevanten Artikeln Montagsmorgens bereitgestellt".
Der Geschäftsführer Marketing und Beschaffung bei dm, Christoph Werner, bestätigte n-tv: "Wir stellen unseren Kolleginnen und Kollegen in den Märkten Informationen zur Verfügung, die es ihnen ermöglichen, die günstigste Einkaufsquelle für ihren Markt zu nutzen. Diese Quelle können auch Wettbewerber sein, wenn diese Artikel unseres Sortiments zu einem Preis anbieten, der unter unserem Einkaufspreis beim Hersteller liegt", sagte er. Werner ist der Sohn von Firmen-Gründer Götz Werner.
Offenbar ist die Praxis von dm eine weitere Facette im Konkurrenzkampf der Drogeriemärkte. Erst im Juni hatte der Bundesgerichtshof in einem Rabatt-Streit zugunsten der Drogeriekette Müller entschieden.
Demnach dürfen sich Drogerien an Rabattaktionen anderer Märkte "anhängen" und damit werben, die fremden Gutscheine auch in den eigenen Filialen einzulösen. Müller hatte damit gelockt, Zehn-Prozent-Gutscheine von dm, Rossmann und Douglas ebenfalls einzulösen. Dm steht an der Spitze der deutschen Drogeriemärkte. In Deutschland gibt es 1800 dm-Filialen.
Quelle: ntv.de, kpi/AFP