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Neuer Lockdown? Besser hart als halbherzig!

Unter anderem die Gastronomie ist schon seit mehr als einem Monat großteils geschlossen. Ein harter Lockdown träfe noch viel mehr Firmen.

Unter anderem die Gastronomie ist schon seit mehr als einem Monat großteils geschlossen. Ein harter Lockdown träfe noch viel mehr Firmen.

(Foto: imago images/Ralph Peters)

Weil der Teil-Lockdown die Corona-Zahlen nicht zum Sinken bringt, wird ein harter Lockdown als ernsthafte Option diskutiert. Die ökonomischen Folgen wären verheerend. Der aktuelle Flickenteppich an Maßnahmen ist es aber auch.

Kommt jetzt doch nochmal ein harter Lockdown? In den Chefetagen von Politik und Wirtschaft wurde das lange ausgeschlossen. Das koste den Rest an Akzeptanz bei den Bürgern. Außerdem seien die volkswirtschaftlichen Folgen einer weiteren Vollbremsung überhaupt nicht abzusehen.

Der aktuelle Teil-Lockdown verfehlt seine erhoffte Wirkung. Die Zahl der Corona-Infektionen sinkt nicht erkennbar. Obwohl gastronomische Betriebe, Hotels und weite Teile des kulturellen Lebens nach unten gefahren wurden, ist eine Wende zum Besseren nicht abzusehen. Schlimmer noch - inzwischen ist ganz Deutschland Hotspot. Immer wieder steigen die Infektionszahlen sogar an. Hat die Politik alles falsch gemacht? Hinterher ist man immer schlauer. Es war der Versuch, die Wende zum Besseren einzuleiten. Leider klappte das nicht.

Aus wirtschaftlicher Sicht sind beide Optionen - ein schleppendes Dahinsiechen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens oder ein harter Lockdown - verheerend. Rein rational und ökonomisch betrachtet wäre eine ganz andere Strategie ratsam: Das Isolieren von Hoch-Risikogruppen. Die Infektionsgefahr von besonders gefährdeten und kranken Menschen würde dadurch gesenkt werden können. Das wirtschaftliche Leben könnte weiterlaufen so wie eh und je. Ethisch und moralisch freilich wäre das ein fragwürdiges Vorgehen - und deshalb wurden solche Überlegungen bislang auch verworfen.

So führt an einem neuerlichen Lockdown kein wirklich erfolgversprechender Weg vorbei. Schon jetzt sind die entstandenen Kollateralschäden riesig. Sicher: Bei einem harten Lockdown trifft es noch mehr Firmen. Die Wirkung ist noch brutaler, aber eben auch zeitlich begrenzter. Auch die aktuellen Maßnahmen kosten uns Wirtschaftskraft - und das nicht zu wenig. Im vergangenen Jahr trugen alleine das derzeit weitgehend abgesperrte Gastgewerbe, der Handel und der Verkehr knapp eine halbe Billion Euro zur gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung unseres Landes bei.

Quelle: ntv.de

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