Ölscheichs unbeeindruckt Ölpreis verliert sieben Wochen in Folge
09.01.2015, 12:19 Uhr
Anders als Moskau können die Könige des Wüstenöls die sinkenden Ölpreise gut verkraften. Das Opec-Schwergewicht Saudi-Arabien spielt auf Zeit.
(Foto: REUTERS)
Die üppige Versorgungslage mit Öl lastet weiterhin schwer auf den Preisen. Brent klammert sich an die Marke von 50 Dollar je Barrel, WTI notiert seit Tagen darunter. Rohstoff-Experten verweisen auf die starre Haltung Saudi-Arabiens sowie Daten aus China
Das weltweite Überangebot bei gleichzeitig schwächelnder Nachfrage hat den Ölpreisen am Freitag erneut zugesetzt. Der Preis für die Nordsee-Ölsorte Brent sank um bis zu 1,3 Prozent auf 50,32 Dollar je Barrel.
Am Mittwoch war Brent erstmals seit fast sechs Jahren unter die Marke von 50 Dollar je Fass gerutscht. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligte sich um 0,4 Prozent auf 48,60 Dollar. Damit stehen Brent und WTI vor der siebten Woche in Folge mit Verlusten. Seit Mitte 2014 haben sich die Preise mehr als halbiert.
Saudi-Arabien und seine Opec-Partner zeigten laut Experten weiter keine Bereitschaft, die Produktion zu kürzen. "Wir haben aufgrund des anhaltenden Preiskampfes und des dadurch resultierenden Überangebots unsere Ölpreisprognose für Brent im ersten Quartal von 65 auf 45 Dollar je Barrel gesenkt", erklärten die Commerzbank-Analysten. Kurzfristig könne auch ein Preisrückgang auf 40 Dollar nicht ausgeschlossen werden.
Andere Experten verwiesen auch auf die jüngsten Konjunkturdaten aus China, die eine anhaltende Schwäche beim größten Energie-Konsumenten der Welt signalisierten. "Es ist wieder eine schlechte Woche für den Ölmarkt und eine Spiegelbild der schlechten Nachrichten", sagte ein Analyst.
Quelle: ntv.de, ddi/rts