100 Millionen für Aleph Alpha? SAP liebäugelt mit deutschem KI-Startup
31.03.2023, 14:50 Uhr
Im Februar sagt Andrulis im Interview mit ntv.de, jetzt entscheide sich, wer die Zukunft der KI prägt und wer die Wertschöpfung dominieren kann.
(Foto: picture alliance/dpa/Aleph Alpha)
Der Vorsprung der US-Tech-Unternehmen bei der Künstlichen Intelligenz scheint uneinholbar. Das will Jonas Andrulis mit seinem KI-Startup Aleph Alpha ändern. Doch dafür braucht er Geld. Das könnte er von einem europäischen Softwareriesen bekommen.
Der europäische Software-Konzern SAP plant laut einem Bericht der FAZ den Einstieg bei dem deutschen ChatGPT-Rivalen Aleph Alpha. Nach Informationen aus dem Umfeld des Unternehmens will sich SAP mit einem Betrag unter 100 Millionen Euro an dem KI-Startup aus Heidelberg beteiligen. Eine Entscheidung könnte in den nächsten zwei bis drei Wochen fallen. Weder SAP noch Aleph Alpha haben sich allerdings bislang zu den Informationen geäußert.
Bisher hat das junge Unternehmen von Gründer Jonas Andrulis etwa 28 Millionen Dollar von Wagniskapitalgebern wie Earlybird Venture Capital, Lakestar, UVC Partners und Cavalry Ventures eingesammelt. Spätestens mit dem Ergebnis ihres letzten Vergleichstests dürfte das Startup die Aufmerksamkeit von anderen Investoren gewonnen haben: Bei einem standardisierten Leistungsvergleich Ende Februar hatte Aleph Alpha mit seinem KI-Sprachmodell Luminous ähnlich gut abgeschnitten wie der bislang führende KI-Spezialist OpenAI oder das Modell des Facebook-Konzerns Meta.
Laut dem Branchenportal "Gründerszene" sehen Bestandsinvestoren von Aleph Alpha in dem potenziellen Einstieg von SAP die Chance, sich als europäische KI-Firma nicht von Firmen wie OpenAI aus den USA oder asiatischen Unternehmen abhängen zu lassen. Um der Konkurrenz wirklich gefährlich zu werden, kommt das Unternehmen von Andrulis nicht umhin, mehr Kapital aufzunehmen. Zum Vergleich: Microsoft etwa hat zehn Milliarden Dollar in OpenAI gesteckt. Google etwa 300 Millionen Dollar in das KI-Startup Anthropic.
Im Februar sagt Andrulis im Interview mit ntv.de, jetzt entscheide sich, wer die Zukunft der KI prägt und wer die Wertschöpfung dominieren kann. "Natürlich gab es schon bessere Zeiten, um Geld von Investoren einzusammeln. Künstliche Intelligenz ist aber das Thema der Stunde. Das haben auch Investoren erkannt."
Quelle: ntv.de, jki