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Sars-CoV-2-Fall in Spanien Frau infiziert sich doppelt in Rekordzeit

Husten, Fieber und Unwohlsein gehören zu den typischen Symptomen bei Covid-19.

Husten, Fieber und Unwohlsein gehören zu den typischen Symptomen bei Covid-19.

(Foto: imago images/YAY Images)

Auf einem Kongress wird die Corona-Infektion einer 31-jährigen Frau vorgestellt. Das Besondere: Der Fall liefert nicht nur den Beweis für die Aggressivität von Omikron, sondern ist auch der Rekord für den geringsten zeitlichen Abstand zwischen zwei Infektionen.

Omikron hat das Potenzial, eine durch Impfung oder Infektion mit einer vorhergehenden Coronavirus-Variante erworbene Immunität zu umgehen. Mit einem Fallbericht aus Spanien, der auch auf der Jahrestagung des Europäischen Kongress für klinische Mikrobiologie und Infektionskrankheiten vorgestellt wurde, kann diese These nun gestärkt werden.

Bei dem präsentierten Fall handelt es sich um eine Frau, die im spanischen Gesundheitswesen arbeitet und sich zweimal innerhalb von drei Wochen mit Sars-CoV-2 infiziert hat. Das ist der kürzeste zeitliche Abstand zwischen zwei nachgewiesenen Infektionen mit Sars-CoV-2, über den bisher berichtet wurde. Obwohl sich die 31-Jährige fit und gesund fühlt, ist ihr Routinetest mit PCR am 20. Dezember 2021 positiv. Zwölf Tage vorher hatte die Frau ihre dritte Covid-19-Impfung bekommen. Sie begab sich, ohne Symptome zu entwickeln, daraufhin in eine zehntägige Isolation, bevor sie an ihren Arbeitsplatz zurückkehrte.

Bereits 20 Tage später, also am 10. Januar 2022, klagt die junge Frau über Husten, Fieber und allgemeines Unwohlsein. Die Covid-19-typischen Symptome werden kurze Zeit darauf von einem positiven PCR-Test bestätigt. Die Frau hatte sich innerhalb kurzer Zeit ein zweites Mal mit Sars-CoV-2 infiziert und erkrankte dieses Mal an Covid-19.

Genomsequenzierung gibt Antworten

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Die Forschenden vom Institut Català de Salut in Tarragona wollten nun wissen, womit genau sich die junge Frau infiziert hatte. Sie untersuchten deshalb sowohl die erste als auch die zweite Probe genau und nahmen eine vollständige Genomsequenzierung der Proben vor. Dabei stellte sich heraus, dass sich die Erreger bei der ersten Infektion von denen bei der zweiten genetisch erheblich unterschieden und damit nicht zum gleichen Virusstamm oder zur gleichen Virusvariante gehören. Bei der ersten Infektion handelte es sich um die Delta-Variante von Sars-CoV-2, bei der zweiten um Omikron, schreibt das Team.

Die Forschenden betonten aufgrund ihrer Erkenntnisse, dass Menschen, die sich mit Sars-CoV-2 infiziert hatten, nicht davon ausgehen können, dass sie dadurch gegen eine erneute Infektion mit dem Coronavirus geschützt sind – auch dann nicht, wenn sie vollständig geimpft sind. Dennoch scheinen sowohl eine frühere Infektion mit anderen Varianten als auch eine Impfung vor schweren Erkrankungen und Krankenhausaufenthalten bei Personen, die sich mit Omikron angesteckt haben, zu schützen.

(Dieser Artikel wurde am Dienstag, 26. April 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, jaz

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