Wissen

Wärmer als je zuvor März knackt den Temperaturrekord

Die Temperaturen im März lagen großflächig über den Durchschnittswerten.

Die Temperaturen im März lagen großflächig über den Durchschnittswerten.

(Foto: NOAA)

Die US-Klimabehörde klingt "wie eine Schallplatte mit Sprung": Wieder einmal misst sie eine ungewöhnliche Wärme - weltweit. Auch die Weltmeere bleiben davon nicht verschont. Die Auswirkungen sind frappierend.

Es ist der elfte Monat in Folge, für den die US-Klimabehörde NOAA einen Temperaturrekord feststellt: Der März 2016 war nach Messungen Behörde der wärmste März seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1880. Die Durchschnittstemperatur über Land- und Ozeanflächen habe um 1,22 Grad Celsius über dem Durchschnittswert des 20. Jahrhunderts von 12,7 Grad Celsius gelegen, teilte die NOAA mit. Damit übertreffe der März 2016 den gleichen Monat des Vorjahres, der der bisherige März-Rekordhalter war, um 0,32 Grad Celsius.

Die Grafik beschreibt die Klima-Anomalien, die im März zu verzeichnen waren.

Die Grafik beschreibt die Klima-Anomalien, die im März zu verzeichnen waren.

(Foto: NOAA)

In den vorausgegangenen Monaten war die NOAA zu ähnlichen Ergebnissen gekommen. "Wir riskieren es wohl langsam, wie eine Schallplatte mit Sprung zu klingen", kommentierte die Behörde die sich häufenden Temperaturrekorde. Die ersten drei Monate des Jahres insgesamt waren so warm wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Durchschnittstemperatur über Land- und Ozeanflächen lag um 1,15 Grad Celsius über dem Durchschnittswert von 12,3. Der bisherige Rekordhalter - der Zeitraum Januar bis März aus dem vergangenen Jahr - wurde um 0,28 Grad Celsius übertroffen.

Korallenbleiche von ungekanntem Ausmaß

"Während sich die Erde weiter erwärmt und von Wetterphänomenen wie El Niño beeinflusst wird, jagt ein globaler Temperaturrekord den nächsten", so die NOAA. Im März war es vor allem im Osten Brasiliens, Südostasien, großen Teilen Afrikas, Teilen Kanadas, Alaskas und Australiens besonders warm.

Auch die Weltmeere bleiben von der Erwärmung nicht verschont. Im Pazifik ist die Wassertemperatur schon seit längerer Zeit zu hoch. In der Folge hat die Korallenbleiche am Great Barrier Reef in Australien ein beispielloses Ausmaß erreicht. 93 Prozent der Korallenbänke seien betroffen, berichten Wissenschaftler. "In diesem Ausmaß haben wir so etwas noch nie erlebt", sagte Meeresbiologe Terry Hughes. "Im nördlichen Teil des Riffs ist es, als wären zehn Zyklone gleichzeitig an Land gekommen."

Der einzige Lichtblick: Im Süden des 2300 Kilometer langen Naturwunders hält sich die Bleiche in Grenzen. "Dort sollten sich die Riffe bald wieder erholen", meinte Hughes. Wenn die Wassertemperatur anhaltend überhöht ist, stoßen die Korallen die Algen ab, die sie mit Nährstoffen versorgen und die bunten Farben erzeugen. Die Korallenstöcke werden weiß. Der Klimawandel treibt die Temperatur an, hinzu kommt El Niño, der die Wassertemperatur im Pazifik steigen lässt. Er wurde gebietsweise 33 Grad warm.

Quelle: ntv.de, asc/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen