Erstmals seit zwölf Jahren Russland fliegt Weltraum-Touristen zur ISS
08.12.2021, 10:46 Uhr
Der japanische Milliardär Yusaku Maezawa wird zwei Wochen auf der ISS verbringen.
(Foto: picture alliance/dpa/TASS)
Das Weltall ist eine der touristischen Destinationen der Zukunft. Auch Staaten wollen da mitverdienen. Russland schickt erstmals seit zwölf Jahren Weltraum-Touristen zur Internationalen Raumstation ISS. Der Flug eines japanischen Milliardärs und seines Assistenten verläuft bisher "normal".
Erstmals seit zwölf Jahren hat Russland wieder Weltraum-Touristen zur Internationalen Raumstation ISS geflogen. Der japanische Milliardär Yusaku Maezawa und sein Assistent Yozo Hirano starteten an diesem Mittwoch vom Weltraumbahnhof Baikonur in der Steppe Kasachstans in Zentralasien, wie Live-Bilder der russischen Weltraumbehörde Roskosmos zeigten. Mit an Bord der Rakete vom Typ Sojus saß der Kosmonaut Alexander Missurkin.
Zu sehen war, wie das Raumschiff MS-20 bei Winterwetter planmäßig von der Startrampe abhob und in den bewölkten Himmel aufstieg. "Der Flug verläuft normal", hieß es von Flugleitzentrale. Die Besatzung an Bord wirkte entspannt. Der Japaner lachte kurz nach dem Start.
Mehr als sechs Stunden sollte der Flug zur ISS dauern. "Träume werden wahr", twitterte Maezawa vor dem Abflug. "Die Internationale Raumstation wird zwei Wochen lang mein Zuhause sein."
Russland hat bislang eigenen Angaben zufolge sieben Privatmenschen zum Außenposten der Menschheit geflogen. Der US-Millionär Charles Simonyi flog gleich zweimal zur ISS. Zuletzt hob 2009 der kanadische Geschäftsmann Guy Laliberté vom Weltraumbahnhof Baikonur ab.
Solche Flüge kosten nach Angaben des auf Weltraum-Tourismus spezialisierten US-Unternehmens Space Adventures umgerechnet zwischen 44 Millionen und 53 Millionen Euro. Russland erhofft sich von dem Flug der Japaner, wieder mehr solcher Flüge verkaufen zu können.
Wie teuer den beiden Japanern ihr Flug zur ISS genau kommt, ist nicht bekannt. Der 46-jährige Maezawa gehört laut dem Magazin "Forbes" mit einem Privatvermögen von rund 1,7 Milliarden Euro zu den 30 reichsten Menschen in Japan. Begonnen hatte er 1998 mit dem Versand von CDs. Später machte der Unternehmer sein Geld vor allem mit dem Verkauf von Kleidung im Internet über die 2004 gegründete Webseite Zozotown.
Quelle: ntv.de, mpe/dpa