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Gescheiterte Venus-Mission Sowjetische Sonde soll am Samstag auf die Erde stürzen

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Ein Museumsstück der Raumfahrtgeschichte soll an diesem Wochenende auf die Erde stürzen. Es handelt sich um eine Sonde der Sowjetunion, die 1972 eigentlich gestartet war, um die Venus zu erforschen. Nun jedoch schlägt sie irgendwo auf der Erde auf.

Eine im Jahr 1972 Richtung Venus gestartete sowjetische Sonde wird voraussichtlich an diesem Wochenende auf die Erde abstürzen - ohne dass sie jemals ihr Ziel erreicht hat. Wie die Europäische Weltraumorganisation ESA mitteilte, wird der Wiedereintritt der Kapsel der Kosmos-482-Sonde am Samstag erwartet. Wo genau die knapp 500 Kilogramm schwere Sonde, die einen Durchmesser von etwa einem Meter hat, auf die Erde aufschlagen werde, lasse sich erst kurz vorher genauer vorhersagen.

Die Gefahr, dass bei dem Aufschlag jemand zu Schaden komme, sei allerdings verschwindend gering, versichert die ESA. Vielmehr ständen die Chancen gut, dass die aus extrem widerstandsfähigem Material gefertigte Sonde als Ganzes auf der Erde ankomme und nicht beim Eintritt in die Atmosphäre auseinanderbreche oder verglühe. Dies hängt damit zusammen, dass die Sonde dafür ausgelegt war, den Eintritt in die Atmosphäre der Venus zu überstehen.

Die Sowjetunion schickte zwischen 1961 und 1983 im Rahmen des Verena-Programms mehrere Raumsonden Richtung Venus, um den fremden Planeten zu erkunden. Mehrere dieser Sonden landeten auch auf der Venus und sendeten von dort Informationen. Kosmos 482 startete am 31. März 1972 und sollte planmäßig eine kontrollierte Landung auf der Venus absolvieren. Wegen eines Versagens der Trägerrakete blieb die Eintrittskapsel allerdings in der Erdumlaufbahn. Während die übrigen Komponenten bereits vor Jahrzehnten verglühten, blieb die Kapsel seitdem auf einer exzentrischen Umlaufbahn um die Erde.

Nach Informationen der US-Raumfahrtbehörde Nasa ist die sowjetische Sonde batteriebetrieben und verfügt über Instrumente zur Messung von Temperatur, Druck, Dichte und weiteren Parametern. Ursprünglich war die Sonde auch mit einem Fallschirm zum Abbremsen der Landung auf der Venus ausgestattet. Wie Forscher der Technischen Universität Braunschweig berichteten, deuten Beobachtungen aber darauf hin, dass der Fallschirm bereits ausgelöst sein könnte.

Quelle: ntv.de, mli/dpa

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