Was Männer begehrenswert macht Hinweis für Liebe auf den ersten Blick entdeckt
08.06.2022, 09:58 Uhr (aktualisiert)
Echtes Interesse zwischen Menschen lässt sich sogar wissenschaftlich belegen.
(Foto: imago images/Shotshop)
Wenn schon beim ersten Date Schmetterlinge im Bauch fliegen, halten das viele für Zufall. Ein Forscherteam aus Israel findet jedoch heraus, dass dahinter ein System stecken könnte. Eine wichtige Rolle scheint eine erfolgreiche Synchronisation zu spielen. Und das bereits in den ersten zwei Minuten.
Die Liebe auf den ersten Blick gehört zu den schönsten Gründungsmythen einer Beziehung. Ein israelisches Forschungsteam könnte nun den wissenschaftlichen Beweis dafür gefunden haben. Eine kürzlich in "Scientific Reports" veröffentlichte Studie zeigt, dass sich bereits in den ersten zwei Minuten eines Treffens herausstellt, ob zwei Menschen romantisches Interesse und sexuelle Anziehung füreinander empfinden.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchten die jeweils ersten Treffen von 46 heterosexuellen Paaren im Rahmen eines Speed-Date-Experiments. Während der fünfminütigen ersten Begegnungen zeichneten sie die Muster der elektrodermalen Aktivität bei beiden Personen mit einem Armband auf. Dabei werden Veränderungen des Hautwiderstands gegenüber elektrischem Strom registriert. Die Methode basiert auf der vom sympathischen Nervensystem stimulierten Schweißdrüsenaktivität.
Das Team zeichnete die Dates auch auf Video auf und führte eine Analyse dieser Sequenzen durch. So konnten Reaktionen wie Nicken, Beinverschiebungen und Armbewegungen erfasst werden. Aus diesen Daten berechnete das Team dann die Co-Regulation des Paares während des Dates.
Frauen suchen "Super-Synchronisierer"
Nach dem ersten Date bewertete das Paar das romantische Interesse und die sexuelle Anziehung zueinander. Dabei zeigte sich, dass das gegenseitige romantische und sexuelle Interesse bei den Paaren besonders groß war, die schon während des Treffens hochgradig synchron und aufeinander abgestimmt sind. "Wir haben festgestellt, dass erfolgreiche Verabredungen durch eine erhöhte elektrodermale Synchronität in den ersten zwei Minuten gekennzeichnet sind", erklärten die Autoren der Studie.
Shir Atzil vom Institut für Psychologie an der Hebräischen Universität in Jerusalem leitete die Studie und sagte in einer Pressemitteilung: "Die Verbindung mit einem Partner hängt davon ab, wie gut wir unsere Körper synchronisieren können." Ähnliches könne man auch bei der Verbindung von Babys zu ihren Eltern beobachten. Den Studienautoren zufolge liefern die Ergebnisse Beweise dafür, dass sexuelle und romantische Anziehung beim Menschen eine soziale Anpassung des sympathischen Nervensystems und des motorischen Verhaltens beinhaltet. Zudem deuteten die Studienergebnisse darauf hin, dass Personen, "die ihre Physiologie und ihr Verhalten während des Dates besser an ihren Partner anpassen können, eher einen Partner anziehen".
Obwohl die Synchronität eine Anziehung für beide Geschlechter vorhersagte, wirkte sich der Grad der Synchronität auf Männer und Frauen unterschiedlich aus. Laut der Studie fühlten sich Frauen sexuell mehr zu Männern hingezogen, die ein hohes Maß an Synchronität zeigten, die in der Veröffentlichung als "Super-Synchronisierer" bezeichnet werden. Diese Männer seien für weibliche Partner sehr begehrenswert, heißt es.
(Dieser Artikel wurde am Freitag, 03. Juni 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, sba