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New Downtown 125i Neues Taiwan-Sofa von Kymco

Luxuriös ist bei der New Downtown 125i nicht nur die Ausstattung. Auch der Preis hat es mit 4700 Euro in sich.

Luxuriös ist bei der New Downtown 125i nicht nur die Ausstattung. Auch der Preis hat es mit 4700 Euro in sich.

Mit Stadtrollern kennt man sich in Taiwan aus. Kymco bringt jetzt die zweite Generation seines Downtown 125i und hat die ohnehin guten Eigenschaften des Luxusrollers noch einmal grundlegend verbessert.

Die New Downtown 125i gefällt besonders durch ihr hervorragendes Fahrwerk.

Die New Downtown 125i gefällt besonders durch ihr hervorragendes Fahrwerk.

Die drei Buchstaben N-E-W müssen genügen, um zu signalisieren: Ich bin der Neue. Aus dem guten "Downtown 125i" hat der taiwanesische Hersteller Kymco für die Saison 2016 den "New Downtown 125i" gemacht. Ein nun sogar zwei Integralhelme fassendes Staufach, eine deutlich elegantere Karosserie sowie mehr Platz und Ausstattung heben den New Downtown auf ein höheres Niveau. Freilich ist auch der Preis von 4700 Euro recht selbstbewusst.

Klar: Wer eine S-Klasse auf die Räder stellt, wird kaum die ganz großen Stückzahlen erreichen. Das gilt auch für den Downtown. Nur in seinen ersten beiden Jahren, 2010 und 2011, gelang es dem damals neuen, mit seinem sehr guten Fahrwerk punktenden Taiwan-Sofa, in Deutschland unter die Top Ten zu fahren. Danach ging es langsam, aber stetig bergab mit dem 125i. Nicht dass er schlechter geworden wäre, keineswegs, aber er hatte diejenigen erreicht, die seinen Qualitäten nicht widerstehen konnten, und viele Rollerfahrer sind eben markentreu.

Besserer Verbrauch bei gleicher Kraft

Das Staufach unter dem Sitz fasst sogar zwei Integralhelme.

Das Staufach unter dem Sitz fasst sogar zwei Integralhelme.

Nach sechs Jahren war es daher höchste Zeit für eine gründliche Überarbeitung. Das galt weniger für den kräftigen, sehr zuverlässigen Motor und für das überdurchschnittlich gute Fahrwerk als vielmehr für den Fahr- und Ausstattungskomfort. Der gegenüber dem Vormodell um ein PS schwächere, wassergekühlte 14 PS-Einzylinder läuft weiterhin etwas rau, seine Lebensäußerungen wirken aber nicht störend. Beeindruckend, dass es bei hohem Tempo – maximal sind 110 km/h möglich – und den dafür nötigen hohen Drehzahlen keinerlei Vibrationen gibt. Zufrieden kann man jetzt mit dem Verbrauch sein:

Im flotten Überlandverkehr im Hügelland genehmigt sich der New Downtown rund 3,5 Liter/100 Kilometer, weniger wird es bei Fahrten in der Ebene und auch im tempolimitierten Vorortverkehr. 300 Kilometer Reichweite sind so immer möglich. Nicht zuletzt der Verbrauchsreduzierung dienen sollen die neue Variomatik und auch die optimierte Motorkühlung. Geschuldet sind die Überarbeitungen nicht zuletzt der neuen Emissionsnorm Euro 4, für die der New Downtown des Modelljahrs 2016 jetzt vorbereitet ist. Eine Start-Stopp-Anlage mochte Kymco nicht einbauen; wir haben sie aber auch nicht vermisst. Trotz der nominellen Leistungsreduzierung: Die Fahrleistungen haben in der Praxis nicht gelitten.

Die Kymco hat ein ein vollständiges Cockpit mit Drehzahlmesser, Kühlwasserthermometer, Tankuhr, Zeituhr, Anzeigen für Verbrauch, Bordspannung und Umgebungstemperatur.

Die Kymco hat ein ein vollständiges Cockpit mit Drehzahlmesser, Kühlwasserthermometer, Tankuhr, Zeituhr, Anzeigen für Verbrauch, Bordspannung und Umgebungstemperatur.

In seiner Klasse zur Spitzenklasse gehört das Fahrwerk des New Downtown: Er ist nicht zuletzt dank seiner kräftig bemessenen 37-Millimeter-Gabel auch bei hohem Tempo top-stabil und absolviert Kurven mit bis zu 39 Grad Schräglage, sofern der Fahrer sich das zutraut. Die Bremsanlage mit Dreikolben-Bremszangen vorne beißt kräftig zu, dass hochwertige Bosch-ABS regelt feinfühlig und schnell, wenn’s denn nötig sein sollte. Nicht ganz überzeugend agiert lediglich die hintere Federung, obwohl die beiden Federbeine in der Vorspannung verstellbar sind: Wir empfanden sie als einen Tick zu hart.

Der steckt was weg

Eine neue, ergonomisch vorteilhafte Sitzbank mit recht niedriger Sitzhöhe von 77 Zentimetern, sehr gute Spiegel, ein vollständiges Cockpit (Drehzahlmesser, Kühlwasserthermometer, Tankuhr, Zeituhr, Anzeigen für Verbrauch, Bordspannung und Umgebungstemperatur) und auch das nun zwei Integralhelme fassende Staufach unterm Sitz gefallen. Die beiden Rundinstrumente für Tacho und Drehzahl sind blau hinterleuchtet, neigen bei Sonne aber zu argen Spiegelungen. Absolut gelungen erscheinen die Funktionen des Gepäckhakens, der beiden Ablagefächer in der Frontverkleidung (mit USB-Anschluss) sowie des Windschilds. Überhaupt:

Dem Wetterschutz der geräumigen Karosserie gebührt eine glatte Eins! Das gute Fern- und Abblendlicht aus H7-Birnen vermag ebenfalls voll zu überzeugen. Auch das nur dezente Tack-Tack des Blinkers zeigt, dass die Kymco-Entwickler großen Wert auf Wertigkeit gelegt haben, was sich nicht nur in der Ausstattung, sondern auch in der einwandfreien Verarbeitung des Testrollers niederschlägt. Nach wie vor Spitzenklasse ist das Zündschloss mit integrierter Abdeckung sowie Wegfahrsperre.

Mit dem New Downtown legt Kymco gegenüber den Mitbewerbern ordentlich vor. Er ist schwer zu schlagen – außer von seinem ebenfalls runderneuerten großen Bruder, dem Downtown 350i. Der ist mit seinen 30 PS natürlich deutlich souveräner und erfordert mit 900 Euro eine überschaubare Aufzahlung; allerdings macht er den Besitz des Führerscheins A2 zur Voraussetzung. Man darf gespannt sein, ob der New Downtown 125i es erneut auf einen der vorderen Plätze der Zulassungsstatistik schafft; die dafür nötigen Qualitäten weist er fraglos auf, so dass der Preis von 4.700 Euro letztlich nicht als unverschämt ers

Quelle: ntv.de, hpr/sp-x

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