Einspritzdüsen legen Mercedes lahm Probleme mit kleinem Diesel
20.12.2009, 17:54 Uhr
Der kleine Diesel macht Mercedes ernsthafte Probleme.
Mercedes hat Ärger mit dem kleinen Vierzylinder-Diesel. Gleich bei mehreren Modellen streiken die Einspritzdüsen und der Motor schaltet auf ein Notprogramm um. Die entsprechenden Düsen sind leider derzeit nicht lieferbar, was die Kunden sauer macht und den Hersteller viel Geld kostet.
Bei seinem Start als Innovation gefeiert ist der Vierzylinder-Dieselmotor der Baureihe OM651 von Mercedes zur Quelle großen Ärgers geworden. "Massive Probleme" wegen beschädigter Kraftstoff-Einspritzdüsen räumte der Daimler-Konzern auf Anfrage der "Wirtschaftswoche" ein. Nach einem Bericht des Magazins müssen Daimler-Kunden zum Teil monatelang auf ihr Auto verzichten, weil keine Ersatzteile verfügbar sind. Betroffen sind demnach Wagen der C- und E-Klasse sowie der Geländewagen GLK, bei denen die Einspritzdüsen aussetzen. Angaben über die Zahl betroffener Kunden und zur Schadenshöhe machte das Stuttgarter Unternehmen gegenüber der "Wirtschaftswoche" nicht.
Setzen die Düsen aus, kann der Fahrer in einem "Notlaufprogramm" nur noch mit maximal 70 Stundenkilometern fahren, berichtet die "Wirtschaftswoche". Verunreinigungen im Diesel oder statische Aufladungen während der Montage des Motors können die Düse demolieren, heißt es aus dem Konzern.
Kostspieliges Austauschverfahren
Wegen des wachsenden Unmuts im Kundenkreis über wochenlange Wartezeiten habe sich der Konzern inzwischen zu einer kostspieligen Reparaturstrategie entschlossen: Wurden anfangs aus Kostengründen nur einzelne defekte Düsen getauscht, lasse er nun in der Werkstatt alle Injektoren des Motors erneuern sobald sie denn verfügbar sind. Der französische Zulieferer habe wegen der komplexen Technik und verschärfter Testverfahren trotz Sonderschichten große Probleme, die benötigten Stückzahlen zu liefern. Und Wettbewerber Bosch ist laut dem Magazin nicht in der Lage, die Teile herzustellen.
Zum Trost für die lange Wartezeit bekommen die betroffenen Autobesitzer von Mercedes Ersatzwagen mit anderer Motorisierung, die die Händler zu Sonderkonditionen beim Hersteller einkaufen und später mit Gewinn als Vorführwagen veräußern können, berichtet die "Wirtschaftswoche" weiter.
Der neu entwickelte Diesel-Motor war besonders gelobt worden, weil er bei erhöhter Leistung weniger C02 ausstößt als sein Vorgänger.
Quelle: ntv.de, mme/dpa