Stau ade! -Wanderbaustelle mit Brücke Revolution im Straßenbau
10.08.2012, 12:42 Uhr
Der Dynapac Red Carpet arbeitet nach einem heute schon angewendeten Prinzip.
Straßenbaustellen sorgen in der Regel für Staus und sind somit für Autofahrer extrem nervig. Das meint auch der israelische Industriedesigner Gosha Galitsky. Sein "Dynapac Red Carpet" soll in Zukunft die Straßen reparieren und trotzdem den Verkehrsfluss sichern.
In der Regel wird es an Straßenbaustellen für Autos eng. Staus, die an den Nerven der Fahrer zerren, sind eine häufige Folge. Der israelische Industriedesigner Gosha Galitsky muss von diesem Problem mindestens genauso inerviert sein, denn er hat sich überlegt, wie man Straßen im laufenden Betrieb reparieren könnte, und im Rahmen seiner Studienarbeit ein neuartiges Baufahrzeug entwickelt.
Einfaches Prinzip mit großer Wirkung
Der "Dynapac Red Carpet" ist ein langes Kettenfahrzeug, das nach einem einfachen Prinzip arbeitet. Während unten der Straßenbelag erneuert wird, fahren oben die Autos über eine Art Rampe. So kann die Straße weiter benutzt werden. Im Grunde genommen ist es eine Wanderbaustelle mit Brücke.
Die Vorderseite des Fahrzeuges weicht durch Mikrowellenhitze die obere Schicht des beschädigten Asphalts auf und transportiert diesen in einen großen Tank. Das Material wird darin mit neuem Bindemittel vermengt und anschließend wieder auf die Straße aufgetragen. An der Rückseite des Red Carpet befinden sich Walzen, die den frischen Asphalt nach der Aufbereitung festpressen.
Technologie wird bereits angewendet
Weil sich der Dynapac Red Carpet langsam fortbewegt, soll der ausgebesserte Bodenbelag abgekühlt und stabil genug für den nachfolgenden Verkehr sein. Die Wiederverwertung des alten Belags nennt sich Hot-in-Place-Recycling. Galitsky hat bei seinen Analysen mit deutschen Ingenieuren von Dynapac zusammengearbeitet, einem Hersteller von Verdichtungstechnik. Die von Galitzky eingesetzte Technologie ist keine Zukunftsmusik. Sie wird bereits heute in der Praxis von Dynapac angewendet.
Dennoch ist das Projekt bisher nur eine Vision. Mit der will der Designer aber eine effiziente und umweltverträglichere Alternative für die Straßenbau-Industrie liefern. Bleibt die Frage, ob die Idee in der Praxis erfolgreich sein wird. Denn das Abbremsen der Fahrzeuge, das für einen Stau verantwortlich ist, kann auch hier nicht verhindert werden. Allerdings wären die Straßen sofort wieder befahrbar und die Reparaturzeiten würden sich immens verringern.
Quelle: ntv.de, hpr/sp-x