Sportlicher Elektriker VW zeigt den Bugster
10.01.2012, 13:25 Uhr
Mit einem Elektroantrieb ausgestattet präsentiert Volkswagen in Detroit die neueste Form des Beetle unter dem Namen Bugster.
(Foto: picture alliance / dpa-tmn)

2005 wartet VW in Detroit mit einer Designstudie des Beetle auf. Damals hieß er Ragster.
(Foto: Abdruck fuer Pressezwecke honora)
Bugster? Klingt wie Ragster! Und tatsächlich: Im Januar 2005 präsentierte Volkswagen einen New Beetle als Speedster mit flachem Ragtop (Faltschiebedach) – den Ragster in Detroit. Seinerzeit nur eine Design-Studie für den Beetle von morgen. Breiter, flacher, sportlicher. 2012 kommt er als Elektromodell daher, führt entsprechend ein "E" im Namen und benennt sich sonst nach dem amerikanischen Beetle-Spitznamen "Bug" und dem Gattungsbegriff "Speedster" für offene Zweisitzer: Also Bugster.
Von der Dynamik und den Proportionen erinnert der Bugster eher an einen Sportwagen als an seinen Urahnen den Käfer. Unter den weit ausgestellten Radhäusern befinden sich 20-Zoll-Felgen, die mit 235er Reifen bezogen sind. Links und rechts von der zentralen Lüftungsöffnung sind in C-Form LED-Bänder als Tagfahrlicht integriert. Dieses Element taucht auch im neu gestalteten Heckstoßfänger in modifizierter Form als Rückstrahler auf.
Das Herz schlägt elektrisch
Das elektrische Herz des E-Bugster schlägt vorn; es wiegt lediglich 80 kg. Gespeichert wird die Energie zum Antrieb des Elektromotors in einer Lithium-Ionen-Batterie, deren Module sich platzsparend hinter den Vordersitzen befinden. Ihr Energiegehalt von 28,3 KWh ermöglicht eine Reichweite von mindestens 180 Kilometer. Und diese Distanz scheint selbst in einem Land wie den USA für Pendler ausreichend. Da der Volkswagen eine Schnellladefunktion besitzt, kann die Batterie an entsprechenden Ladestationen binnen 35 Minuten wieder "aufgetankt" werden.
Zuhause lässt sich der Akku des E-Bugster zudem über die Steckdosen laden. Die Schnittstelle für das Ladekabel befindet sich unter der normalen Tankklappe.
Combined Charging Systems

Mit einer Ladung seiner Lithium-Ionen-Batterie, soll der Bugster 180 Kilometer zurücklegen können.
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Dank eines neuen Combined Charging Systems – das in Kooperation der deutschen Automobilhersteller Audi, BMW, Daimler, Porsche und Volkswagen sowie der amerikanischen Partner Ford und General Motors / Opel entwickelt wurde – lässt sich der E-Bugster über die eine Schnittstelle mittels aller verfügbarer Ladearten "auftanken". Möglich ist dabei sowohl das einphasige Laden mit Wechselstrom als auch das ultraschnelle Gleichstromladen an sogenannten Stromtankstellen.
Damit entsteht ein neuer, einheitlicher Industriestandard für Stecker künftiger Elektrofahrzeuge. Diese Vereinheitlichung geht über den eigentlichen Stecker hinaus, denn im Combined Charging System sind die Ladesteuerung und die elektrische Architektur für alle Ladearten implementiert.
Batterie beim Bremsen aufladen
Während der Fahrt erkennt der Pilot des E-Bugster über eine Leistungsanzeige in der Armatur, wieviel Energie er gerade mit dem "Strompeda" abruft. Darüber hinaus gibt es eine Reichweitenanzeige sowie ein Display mit dem Ladestatus der Batterie.
Der Clou an Bord des Beetle ist ein Instrument, über das der Fahrer die Rekuperationsintensität, also die Menge der Bremsenergierückgewinnung, ablesen kann. Sobald der Fahrer vom Gas geht und bremst, wird kinetische Energie in Strom umgewandelt und via Batterie zwischengespeichert. Das soll die Reichweite des E-Bugster vergrößern. Das gesamte elektrische Antriebssystem nennt VW Blue-e-Motion. Bereits 2013 soll unter dieser Bezeichnung ein Golf in Serie gehen.
Quelle: ntv.de