Ratgeber

Solaranlagen, Wärmepumpen & Co. Wie winterfest ist die Heizung?

Im Winter ist es nicht damit getan, Schnee zu schippen und Salz zu streuen. Auch die moderne Haustechnik muss im Auge behalten werden. Was aber ist zu tun, wenn etwa Schnee auf der Solaranlage liegt? Die wichtigsten Tipps im Überblick.

Solaranlagen müssen von der Schneeschicht befreit werden.

Solaranlagen müssen von der Schneeschicht befreit werden.

Die Kälte hat Deutschland im Griff und das Letzte, was man jetzt gebrauchen kann, ist ein Heizungsausfall.  Gerade beim Gedanken an sensible Technik wie die von Solaranlagen und Erdwärmepumpen liegt die Frage nahe: Muss man fürchten, dass sie bei der Kälte streikt? Grund zur Sorge besteht jedoch nicht, sagen Experten. Denn Technik und Heizung sind selbst vor klirrender Kälte gewappnet - sie brauchen aber ein wenig Aufmerksamkeit.

Solarthermische Anlagen sind durch ein Frostschutzmittel geschützt. Es wird mit Wasser vermischt, das durch die Rohre der Anlage fließt, erklärt Birgit Holfert vom Bundesverband Verbraucherzentrale. Doch bei extremen Temperaturen könne sich das nötige Mischverhältnis ändern. Daher sollten Hausbesitzer das Thermometer der Heizungsanlage im Blick behalten, das die Temperatur des Wassers anzeigt. "Wenn sich die Anzeige auf null Grad oder Minusgrade zubewegt, sollte der Heizungsbauer prüfen, wie viel Frostschutz dem Wasser zugegeben wurde", rät Holfert. Gegebenenfalls müsse das Mischverhältnis nachgebessert werden.

Tauwetter ist gefährlich

Vor allem aber müsse ein Heizungsbauer die Anlage prüfen, wenn es taut. Frostschäden wie kleine Risse könnten dann dazu führen, dass Wasser aus der Anlage herausfließt. Besitzer von Solaranlagen zur Wärme- oder auch zur Stromgewinnung sollten bei Schneefall aktiv werden: Liegt eine dicke Schneedecke auf den Platten, sollte sie mit einem Besen weggefegt werden.

Wärmepumpen arbeiten auch bei tiefem Frost einwandfrei, erklärt Sanna Börgel vom Bundesverband Wärmepumpe. "Bei Luft-Wasserpumpen, die außerhalb des Hauses stehen, wird der Wärmeübertrager bei feuchter Kälte mit einer automatischen Abtaufunktion vor Vereisung geschützt." Die Luftwärmepumpen brauchen hingegen Hilfe: Hier schalte sich ab etwa minus sieben Grad ein integrierter elektrischer Heizstab ein.

Nicht nur außen, sondern auch im Haus kann einiges getan werden, um stets im Warmen zu sitzen: Damit wasserführende Leitungen im Dach oder Keller nicht einfrieren, sollten sie mit Schaumstoff-Halbschalen aus dem Baumarkt umhüllt oder mit Mineralwolle umwickelt werden, rät Holfert. Die Heizung sollte in strengen Wintern nicht ausgestellt werden - auch dann nicht, wenn die Bewohner verreisen.

17 Grad Grundwärme

Bei starkem Frost sollte der Thermostat etwa auf Eins stehen. So kühlen die Räume nicht aus, und Schimmelbildung wird vorgebeugt. Das gilt auch, wenn Berufstätige tagsüber nicht zu Hause sind. "Der Raum sollte etwa 17 Grad warm sein. Abends kann die Heizung höher gestellt werden", sagt Holfert. Für schlecht gedämmte Altbauwohnungen mit ihren typischen Heizungsnischen hat die Expertin einen Extra-Tipp: Hinter dem Heizkörper sollte eine geschäumte Alufolie angebracht werden, die die Wärme besser im Raum halte.

Um die Räume nicht nur warm zu halten, sondern auch für ein gutes Raumklima zu sorgen, sollte auch bei Eiseskälte gelüftet werden. Alle zwei bis drei Stunden sollten die Fenster für etwa zehn Minuten weit geöffnet und nicht nur gekippt werden, damit Feuchtigkeit etwa vom Kochen oder Duschen aus den Räumen verschwindet. Ratsam ist laut Holfert auch ein Hygrometer, mit dem die Luftfeuchtigkeit kontrolliert werden kann. Als Richtwert lässt sich angeben: Bei 20 Grad Raumtemperatur sollte die Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent liegen.

Wasser auf der Fensterbank

Sammelt sich Tauwasser auf der Fensterbank liegt das meist am schlecht isolierten Fenster. Feuchtigkeit sammelt sich nämlich immer dort, wo es am kältesten ist. In älteren Wohnungen sind das oft die Fenster, in modernen Gebäuden häufig eine Ecke der Außenwand. Als schnelle Hilfe empfiehlt es sich, das Wasser regelmäßig wegzuwischen.

Wer in einem Passivhaus lebt, kann es entspannter angehen. Die Lüftungsanlage sorgt nicht nur für den Luftaustausch, durch sie wird aus der Luft auch Wärme zurückgewonnen. Außerdem ist das Haus bis hin zu den Wärmeschutzgläsern der Fenster perfekt gedämmt. Dieses umfassende System reicht allerdings bei extremen Minustemperaturen nicht aus. Für den Notfall wurde aber beim Hausbau vorgesorgt: In solchen Häusern sind auch elektrische Heizungen oder Kaminöfen installiert, die das Wärmesystem unterstützen.

Quelle: ntv.de, dpa

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