Schädlinge beim Online-Banking BKA schlägt Alarm
06.09.2010, 13:28 UhrOb Online-Shopping oder Internet-Banking: In der virtuellen Welt wird es immer gefährlicher. Das lassen jedenfalls die jüngsten Zahlen vermuten, die das BKA auf der IFA vorgestellt hat. Da hilft nur eins: Abwehrmaßnahmen auf dem Rechner.
Internet-Kriminalität nimmt zu: Laut einer Forsa-Studie im Auftrag des Bundeskriminalamts hatten 43 Prozent aller Nutzer schon einmal Ärger mit Schadprogrammen auf dem Rechner - ein Sprung um fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Online-Verbrechen nähmen weiter zu, so das BKA, ein besonders starker Anstieg sei bei Internet-Bankgeschäften zu erwarten.
Sechs Millionen Bürger - elf Prozent der Nutzer – sind bereits bei Internet-Einkäufen betrogen worden. Das sind zwei Prozent mehr als in der Vorjahresstudie, wie BKA und der IT-Branchenverband Bitkom vermelden. Bei sieben Prozent der Internet-Nutzer haben Online-Gauner schon einmal persönliche Zugangsdaten zu Internet-Diensten ausgespäht. Fünf Prozent haben schon einen finanziellen Schaden durch Schadprogramme oder Datenklau erlitten.
70 Prozent mehr Phishing-Fälle
Viele der Befragten äußerten sich skeptisch gegenüber Bankgeschäften im Internet. Mit Recht: Tatsächlich hat die Zahl solcher Betrügereien von 2008 auf 2009 stark zugenommen, und für dieses Jahr rechnet das BKA mit einem weiteren Anstieg. 5000 sogenannter Phishing-Fälle werden für dieses Jahr erwartet – über 70 Prozent mehr als 2009. Raffinierte Schadprogramme machen es den Betrügern immer leichter, die Daten auszuspähen. Im Schnitt erbeuten die Angreifer rund 5000 Euro.
BKA und Bitkom raten zu Vorsichtsmaßnahmen. Firewalls und Virenschutzprogramme müssten immer auf dem neuesten Stand gehalten werden. "Immer noch surft jeder Fünfte ohne Virenschutz und es gibt weiter Aufklärungsbedarf zum Umgang mit persönlichen Daten", so Dieter Kempf von der Bitkom. Nur gut die Hälfte der befragten Nutzer sieht sich selbst für den Schutz im Internet verantwortlich. 36 Prozent sehen den Staat in der Pflicht und acht Prozent fordern die Wirtschaft.
Quelle: ntv.de, ino/AFP