Auto

Sportlicher mit Hightech Audi lupft das Tuch des A6

Mehr Dynamik im Auftritt: Der A6 wurde von Audi eindeutig sportlicher gestaltet. Kurze Überhänge und eine flachere Motorhaube prägen das Bild.

Mehr Dynamik im Auftritt: Der A6 wurde von Audi eindeutig sportlicher gestaltet. Kurze Überhänge und eine flachere Motorhaube prägen das Bild.

Wurde auch Zeit: Audi hat seinen A6 überarbeitet und bringt ihn im kommenden Frühjahr neu auf den Markt. Reicht das, um der bereits etablierten Konkurrenz von Mercedes und BMW noch den Rang abzulaufen? n-tv.de konnte einen ersten Blick auf den Neuen aus Ingolstadt werfen.

Nische hin, neues Segment her - auch die Klassiker muss ein breit aufgestellter Autobauer wie Audi aktuell halten. Dazu zählt in der Modellpalette der Ingolstädter zweifellos der A6. Das Volumenmodell der oberen Mittelklasse gehört zu den Brot-und-Butter-Autos der Ingolstädter. Nach den kleineren Modellen A3 und A4 liegt der A6 beim hausinternen Absatz auf dem dritten Rang. Da sich aber bei den teureren Autos mehr Geld verdienen lässt, dürfte die Bedeutung bei Umsatz und Marge sogar noch höher liegen.

Die Mitbewerber haben mittlerweile einen hohen Druck auf den A6 aufgebaut. BMW hat seinen 5er im Frühjahr vom Stapel gelassen und die neue E-Klasse von Mercedes ist sogar schon seit Anfang 2009 zu haben. Beide verkaufen sich glänzend und ließen den bisherigen A6 langsam alt aussehen.

Erste Bilder und Informationen

Höchste Zeit also für Ingolstadt zu reagieren und natürlich ist der neue A6 schon lange in der Pipeline. Jetzt zeigt Audi erste Bilder von der neuen Businesslimousine und verrät technische Details des Autos. n-tv.de hatte Gelegenheit, einen ersten Blick auf den neuen A6 zu werfen und mit dem federführenden Designer, Achim Badstübner, über das Auto zu sprechen.

Der lange Radstand von 2,91 Metern kommt den Gästen im Fond zugute.

Der lange Radstand von 2,91 Metern kommt den Gästen im Fond zugute.

Sport muss sein in der automobilen oberen Mittelklasse. Mit hausbackenem Design verkauft sich in diesem Marktsegment kaum ein Auto mehr. Die Zeiten von Wackeldackel und Hut auf der Ablage sind schon lange gezählt. Das hat selbst Mercedes begriffen und mit der neuen E-Klasse ein verhältnismäßig dynamisches Auto auf die Räder gestellt. Dieser Vorgabe ist  Audi gefolgt und hat dem A6, dessen Vorgänger im aktuellen Vergleich etwas träge daher kam, deutlich mehr Sportlichkeit verliehen.

Wichtiger Auftritt in der Nacht

"Ein wichtiges Designmerkmal ist die so genannte 'Drop-Tail-Linie'. Sie beginnt hinter der B-Säule und fällt flach nach hinten ab. Damit gehen wir weg von der Keilform, die früher für Autos als perfekt galt", sagt Designer Achim Badstübner im Gespräch mit n-tv.de. Kurze Überhänge vorne und hinten, eine flache, fast coupéhafte Dachlinie auf schmalen Säulen und ein optisch deutlich flacherer Vorderbau: Damit wirkt der neue A6 moderner und sportlicher. Gleichzeitig verliert das typische Audi-Design aber nichts von seiner Eigenständigkeit. Erkennbar sollte er bleiben, auf den ersten Blick ein Auto aus Ingolstadt.

Im Innenraum findet sich das Armaturenbrett aus dem A7 und viel Technik aus dem A8.

Im Innenraum findet sich das Armaturenbrett aus dem A7 und viel Technik aus dem A8.

Das gilt auch für die Erkennbarkeit im Dunkeln. "Wir haben eine eigene Abteilung, die sich damit beschäftigt", erklärt Designer Badstübner. "Das Thema Nachtidentität war uns beim A6 besonders wichtig." Deshalb hat der A6 optional die Voll-LED-Scheinwerfer vom A8 geerbt und hinten ebenfalls LED-Leuchten bekommen. Die gerade Anordnung ist einer geschwungenen Form gewichen und die Scheinwerfer sind durch die LED-Technik deutlich kleiner geworden.

Viel A8 und A7 im Interieur

Im Innern findet sich viel A7 wieder. Das Armaturenbrett und die Mittelkonsole wurden dem Vorgänger auf gleicher Plattform entnommen. Damit zieht aber auch so einiges an A8 in den Neuen ein. Multimediasystem, das optionale Headup-Display, Massagesitze und zwei Bildschirme – diese Elemente erbt der A6 von den großen Brüdern. So kann er mit recht viel Luxus aufwarten und kratzt - mit derart vielen Optionen ausgestattet - tatsächlich an der Grenze zur Oberklasse, wahrscheinlich dann aber auch preislich.

"Die Nachtidentität war uns wichtig": Designer Achim Badstübner im Gespräch mit n-tv.de-Redakteur Markus Mechnich.

"Die Nachtidentität war uns wichtig": Designer Achim Badstübner im Gespräch mit n-tv.de-Redakteur Markus Mechnich.

Die Platzverhältnisse des A6 sind vorne sehr üppig und auch hinten lässt es sich gut sitzen. Selbst die Kopffreiheit auf der Rückbank, bei der sicher ein paar Millimeter der schicken Dachlinie zum Opfer gefallen sind, ist ausreichend. Mit 530 Litern Volumen ist der Kofferraum zwar nicht Spitze im Segment, liegt aber im oberen Drittel. Durch die tief ausgeschnittene Klappe und ohne Radkästen im Innern ist er jedenfalls sehr praktisch gestaltet.

Überarbeiteter Spardiesel

Auf der Motorenseite wird es eine gewohnt breite Auswahl an Antrieben geben. Zum Start lassen die Ingolstädter jedoch nur zwei Benziner und drei Diesel los. Alle Antriebe kommen mit serienmäßiger Start-Stopp-Automatik und Bremsrekuperation daher. Für die neue Generation hat man den beliebten Zwei-Liter-TDI überarbeitet. Der leistet jetzt 177 PS, verbraucht 4,9 Liter in der Norm auf 100 Kilometer und emittiert 129 Gramm CO2.

Mit zwei Benzinern und drei Dieseln geht der neu Audi A6 ins Rennen.

Mit zwei Benzinern und drei Dieseln geht der neu Audi A6 ins Rennen.

Der stärkste Benziner ist ein drei Liter großer turboaufgeladener Direkteinspritzer mit 300 PS. Im Vergleich zum Vorgänger gibt es bei zehn PS mehr eine Minderung des Verbrauchs von 13 Prozent auf nunmehr 8,2 Liter pro 100 Kilometer. Der zweite Benziner gibt sich mit seinen 204 PS etwas weniger sportiv, während zwei Ausbaustufen des Drei-Liter-TDI mit 204 und 245 PS die leistungsmäßige Speerspitze auf der Dieselseite darstellen. Die Kraftübertragung erfolgt wahlweise über eine Multitronic-, S-Tronic- oder eine Handschaltung. Neben dem Vorderradantrieb gibt es natürlich den Allradantrieb Quattro als Option.

Hybrid folgt

Folgen wird diesen Motorisierungen eine Hybrid-Version mit einer Systemleistung von 245 PS. Ein Elektromotor mit 45 PS und 211 Newtonmetern Drehmoment soll dann einen 211 PS starken Sechszylinder unterstützen. Eine Boostfunktion mit allen zwei Motoren zusammen soll der Hybride können, aber auch bei Tempo 60 bis zu drei Kilometer rein elektrisch fahren. Der Lohn ist ein Verbrauch von 6,2 Litern und 142 Gramm CO2-Emissionen.

Keine Frage, Audi hat in den neuen A6 viel investiert. Das Design ist moderner geworden, die bewährten Motoren sind überarbeitet und der Innenraum lässt sich zur echten Businessklasse aufrüsten. Eine Coupéversion wird es nicht geben, dafür steht dann der A7 bereit. Den Kombi wird man wohl bald nachschieben. Audis neuester A6 bringt schon reichlich Potenzial mit, um in München und Stuttgart die Glocken klingen zu lassen. Ob der Frischling aber vorbeiziehen kann, das muss die Kundschaft entscheiden. Ab Frühjahr 2011 hat sie die Möglichkeit dazu.

Quelle: ntv.de

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