Auto

Alte Möhren auf Straßn Autos immer klappriger

Auf deutschen Straßen fahren immer mehr alte Autos mit teils erheblichen Sicherheitsmängeln. Der Umstieg auf jüngere Gebrauchtwagen oder Neufahrzeuge sei preiswerter als gedacht und erhöhe die Sicherheit alle Verkehrsteilnehmer erheblich. In Zukunft sollte zudem noch stärker auf elektronische Helfer gesetzt werden, die Fahrfehler ausgleichen können. Zu diesem Fazit kommen Experten von TÜV, Dekra und Technischer Überwachungsgesellschaft GTÜ in Untersuchungen, die am Freitag auf der Automobilmesse AMI in Leipzig vorgestellt wurden.

Knapp jedes zweite in Deutschland zugelassene Auto ist nach Angaben der Prüforganisation Dekra älter als acht Jahre. Von 46,6 Millionen beim Kraftfahrt-Bundesamt registrierten Fahrzeugen wurden 21,6 Millionen Autos vor acht oder mehr Jahren gekauft. Im Schnitt würden Autos erst nach zwölf Jahren verschrottet. "Wer sein Auto zu lange fährt, schadet der Umwelt, gefährdet sich und andere Verkehrsteilnehmer und belastet oft noch unnötig seinen Geldbeutel", sagte Gerd Neumann, Mitglied der Dekra-Geschäftsführung. Einer aktuellen Dekra-Analyse der Fix- und Verbrauchskosten zufolge könne beim Umstieg von einem acht Jahre alten Klein- oder Kompaktwagen auf ein halb so altes Auto Geld gespart werden. Neuwagen seien bereits für moderate monatliche Mehrkosten erhältlich.

Doch tatsächlich nimmt die Zahl der alten Autos weiter zu. Jedes zweite Fahrzeug auf deutschen Straßen weist Mängel auf. Acht Millionen Autos (17 Prozent) hatten bei Hauptuntersuchungen 2007 sogar erhebliche technische Mängel, wie aus der aktuellen Statistik der Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) hervorgeht. "Das Ergebnis ist umso erschreckender, wenn man berücksichtigt, dass viele Fahrzeuge vor der Hauptuntersuchung bereits repariert werden", sagte GTÜ-Geschäftsführer Rainer de Biasi. Bei Autos, die älter als neun Jahre sind, hätten drei von vier Fahrzeugen Mängel, ein Viertel sogar gravierende Defekte. Die GTÜ forderte erneut eine Pflicht zur jährlichen Untersuchung für Autos, die älter als neun Jahre sind.

In Sicherheitsfragen vertrauen inzwischen 96 Prozent der Autofahrer auf Fahrerassistenzsysteme. Das ergab die Befragung von 1844 Kunden der Prüforganisation TÜV Süd. Systeme wie der Schleuderschutz ESP oder die Bremshilfe ABS hätten erheblich zu mehr Sicherheit beigetragen, erklärte der Sprecher der Geschäftsführung, Horst Schneider. Dies sei entgegen aller Befürchtungen nicht durch mehr Risikobereitschaft kompensiert worden. Einen Entwicklungssprung soll das Satellitennavigationssystem Gallileo bringen. Durch die wesentlich exaktere Positionsbestimmung sollen die Systeme noch besser menschliche Fahrfehler korrigieren können. Weitere Helfer der Zukunft seien Spurassistenten, Einschlafwarner und Lenkroboter.

Quelle: ntv.de

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