Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe plant eine deutliche Verschärfung der Strafen für Raser und Drängler, aber auch für notorische Linksfahrer auf Autobahnen. "Verkehrsrowdys müssen bald mit drastischen Bußgeldern rechnen, sagte der SPD-Politiker der "Bild"-Zeitung.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) begrüßte die Pläne. Allerdings reichten härtere Strafen allein nicht aus, erklärte GdP-Chef Konrad Freiberg in Berlin. Die Länder müssten auch mit mehr Polizeibeamten auf den Straßen die Kontrolldichte erhöhen.

"Drängler können wir bisher nur mit maximal 150 Euro bestrafen", sagte Stolpe. "Das hat keine abschreckende Wirkung. Die Verkehrssicherheit lässt sich leider nur über das Portemonnaie verbessern. Wir werden uns auch drängelnde Kleintransporter und aggressive Überholspur-Rambos nicht mehr bieten lassen."

Aber auch wer auf der linken Spur zu langsam fährt, soll mehr zahlen. Ein großes Hindernis seien oft auch Langsamfahrer auf der Überholspur, betonte Stolpe. Auch diese Verkehrsteilnehmer müssten stärker zur Rechenschaft gezogen werden. Wer ohne Grund und absichtlich die Überholspur blockiere, verleitete andere zu gefährlichen Überholmanövern.