Rat des Bundesumweltamtes Besteuerung nach Spritbedarf
20.04.2006, 12:16 UhrDas Umweltbundesamt hat sich für eine steuerliche Förderung verbrauchsarmer Fahrzeuge ausgesprochen. "Wir müssen zu einer Fahrzeug-Besteuerung kommen, die sich an der Höhe der Kohlendioxid-Emissionen orientiert", sagte der Verkehrsexperte des Umweltbundesamtes, Axel Friedrich, der "Berliner Zeitung". "Nur so lassen sich Schäden an der Umwelt und Nachteile für unsere Volkswirtschaft vermeiden."
Die europäischen Autohersteller hatten sich Ende der neunziger Jahre verpflichtet, den Kohlendioxid-Ausstoß der Neuwagen im europäischen Durchschnitt bis 2008 auf 140 Gramm pro Kilometer zu senken. Laut Umweltbundesamt liegt der Durchschnittswert heute bei etwa 163 Gramm - in Deutschland wegen der vergleichsweise großen Motoren sogar bei 175 bis 180 Gramm pro Kilometer.
"Das Umschwenken auf eine emissionsabhängige Besteuerung kann viel bewirken", sagte Friedrich und verwies auf Großbritannien. Dort seien die Emissionen nach Einführung einer Besteuerung der Dienstwagen nach Höhe des Kohlendioxid-Ausstoßes drastisch gesunken. Die Firmen seien sehr schnell auf verbrauchsarme Autos umgestiegen. Ein gleicher Effekt sei auch in Deutschland zu erwarten. Hier sei das Steuersystem aber heute immer noch so gestaltet, dass man umso mehr Geld beim Finanzamt absetzen könne, je größer der Dienstwagen und seine Motorisierung sei, sagte Friedrich.
Quelle: ntv.de