Hyundais Minivan ix20 Der Kleine zeigt Größe
26.11.2010, 12:45 Uhr
Zeigt sich großzügig: Der Hyundai ix20 bietet viel Platz für Gepäck und Passagiere.
(Foto: Isabell Noé)
Hyundai hat jetzt auch einen Mini-Van. Mit dem ix20, der an diesem Wochenende zu den Händlern kommt, wollen die Koreaner der Konkurrenz die Rücklichter zeigen. Hat der kleine Große das Potenzial dazu?
Ziemlich viel Platz auf ziemlich wenig Raum – der Minivan ist ein Erfolgskonzept. Jetzt bekommen Opel Meriva, Citroen C3 Picasso und Ford C-Max Konkurrenz aus Korea: Ab dem 26.11. steht der ix20 beim Hyundai-Händler. Nachdem die kleine Schwester Kia ihren Venga schon im Frühjahr vom Stapel ließ, zieht Hyundai nun nach und bringt mit dem ix20 ein fast baugleiches Modell auf deutsche Straßen. Trotz seiner asiatischen Mutter ist der kleine Kompakte durch und durch Europäer, entwickelt in Rüsselsheim, gebaut im tschechischen Nosovice allein für den europäischen Markt – angepeiltes Verkaufsziel: 55.000 Wagen pro Jahr.
Die meisten davon dürften kleine Benziner sein: Für den 1.4-Liter Vierzylinder mit 90 PS prognostiziert Hyundai einen Anteil von 65 Prozent. Die Basisversion "Classic" ist ab 14.690 Euro zu haben. Etwa 25 Prozent dürften auf den Diesel mit gleicher Leistung entfallen, Einstiegspreis: 16.490 Euro. Wer 2110 Euro drauflegt, bekommt mit dem 1.6-Liter Benziner noch 35 PS zusätzlich. Gegen einen Aufpreis von 400 Euro gibt es alle Motorisierungen auch als "blue"-Variante mit Start-Stopp-Funktion. Auf 100 Kilometer soll sie bis zu einem halben Liter Kraftstoff sparen. Schon bei der Grundausstattung serienmäßig ist die Schaltpunktanzeige, die den optimalen Gang empfiehlt.
Krawalliger Diesel
Wer die Bequemlichkeit der Automatik schätzt, muss sich an den Diesel halten, der ansonsten mit Sechs-Gang-Getriebe kommt, wie auch der große Otto-Motor. Beim kleinen Benziner müssen fünf Gänge reichen. Das größte Manko aller Varianten ist ihre mangelnde Durchzugskraft, die sich im dreistelligen Tempobereich bemerkbar macht. So ist beim 1.4er das maximale Drehmoment von 137 Newtonmeter erst bei 4000 Umdrehungen erreicht. Sobald es etwas steiler wird, muss man den Wagen in niedrigen Gängen quälen, was mit lautem Röhren quittiert wird. Auch der Diesel ist lang übersetzt und schlägt sich kaum besser. Der Selbstzünder erweist sich zudem auch unangestrengt als relativ laut, während sich der Benziner auf der Landstraße erfreulich laufruhig gibt. Punkte sammelt der Diesel dagegen beim Fahrwerk, das eine gute Balance zwischen Straffheit und Komfort bietet und Unebenheiten eher verzeiht als die etwas rumpeligeren Benziner. Spaß macht auch die direkte Lenkung, die ein agiles Fahrgefühl vermittelt. Dabei sollte man Kurven allerdings nicht allzu sportlich nehmen, hier neigt sich der Kleine nämlich gern etwas zur Seite.

In Sachen Nutzwert und Verarbeitung muss sich der ix20 von Hyundai nicht verstecken.
(Foto: Isabell Noé)
Nun werden Minivans in der Regel nicht gekauft, weil sie soviel Fahrspaß bringen würden. Sie sind vor allem eines: praktisch. Klein genug, um flink und wendig durch die Stadt zu manövrieren und groß genug, um Kind und Kegel, Gepäck oder sperriges Gerät zu verstauen. Und Raum bietet der ix20 reichlich, auch wenn man ihm das von Außen nicht unbedingt ansieht. Auf den ersten Blick wirkt er eher wie ein Kleinwagen als wie ein wuchtiger Van und gehört mit einer Länge von 4,10 Metern auch zu den Kürzeren seiner Klasse. Dafür bietet aber schon der Kofferraum ordentlich Platz. 440 Liter fasst er mindestens, wer mehr braucht, kann die Rücklehnen einzeln umklappen und kommt dann auf ein Volumen von maximal 1486 Litern.
Platz im Fond
Auch die Sitze lassen kaum zu Wünschen übrig. Auf der verschiebbaren Rückbank mit ihren verstellbaren Lehnen finden zwei Erwachsene bequem Platz, eng könnte es allenfalls bei einem dritten Passagier im Fond werden. Die Beinfreiheit ist auch dann nicht gefährdet, wenn Fahrer und Beifahrer ihre Sitze weiter zurückschieben. Und bei einer Höhe von 1,60 fühlen sich auch größere Passagiere nicht beengt. Die Großzügigkeit des Innenraums wird durch die vielen Glasflächen unterstrichen. Gegen Aufpreis gibt es ein Panorama-Glasdach, das sich über die gesamte Länge erstreckt. Und die Innenausstattung muss sich auch bei Tageslicht nicht verstecken: Alles ist gut verarbeitet. Zwar findet man im Innenraum viel Plastik, die verwendeten Kunststoffe wirken aber keineswegs billig. So kommen ab der Comfort-Linie auch Klavierlack und Lederapplikationen zum Einsatz.
Die Instrumente im Cockpit sind sinnvoll angeordnet und erschließen sich auch Hyundai-Neulingen sofort. Ein CD-Radio USB-Anschluss ist ab der Basisvariante serienmäßig, ein Bordcomputer ebenso. Zur Grundausstattung gehören zudem sechs Airbags und ESP. Für die manuelle Klimaanlage oder beheizbare Außenspiegel muss man aber nochmal drauflegen. Ebenso für die Wagenfarbe – solange sie nicht weiß ist. Kostenlos ist nur die Variante "Crystal White", wer lieber farbig unterwegs ist, muss 420 Euro für den Lack nach Wahl drauflegen. Der ist dann aber auch vom umfangreichen Garantiepaket abgesichert: Für alle ix20 bietet Hyundai eine fünfjährige Garantiezeit ohne Kilometerbegrenzung. Und innerhalb der vorgegebenen Wartungsintervalle sind auch die Inspektionen inklusive.
Quelle: ntv.de