Auto-Nachrichten aus Detroit Diesel-Power für die USA
14.01.2008, 11:08 UhrToyota bringt Dieselversionen für die USA
Toyota will Fahrzeuge mit Dieselmotoren auf den US-Markt bringen. Dadurch sollen mehr Automobile mit geringeren Abgasemissionen angeboten werden, hieß es auf der North American International Auto Show (NAIAS) in Detroit. Toyota werde den Pick-up Tundra und den Minivan Sequoia in Kürze mit einem neuen V8-Dieselaggregat anbieten, sagte Toyota-Präsident Katsuaki Watanabe. Im nächsten Jahr sollen außerdem zwei neue Hybridfahrzeuge mit kombiniertem Benzin-Elektroantrieb auf den Markt kommen. Eines davon soll auf die Toyota-Luxus-Marke Lexus entfallen, sagte der Manager weiter. 2010 sollen dann Plug-in-Hybridfahrzeuge mit Lithium-Ionen-Batterien auf dem US-Markt angeboten werden.
Honda will Hybridanteil auf zehn Prozent steigern
Der japanische Hersteller Honda will den Anteil an Hybridfahrzeugen bis 2010 auf zehn Prozent ihres globalen Automobilabsatzes steigern. Allerdings sei die globale Herausforderung, die CO2-Emissionen zu reduzieren, nicht mit einer einzigen Technologie zu schaffen, sagte der Präsident und CEO Takeo Fukui.
Deshalb zeige Honda auf der Automobilmesse zwei Fahrzeuge, die das Problem von zwei verschiedenen Seiten angingen. Einmal den FCX Clarity, ein Wasserstoff-Brennstoffzellen-Fahrzeug, das im Sommer in begrenzter Stückzahl auf den Markt kommen soll, und zudem den CR-Z, ein Studienfahrzeug eines Hybrid-Sportwagens. Letzterer, der erstmals auf der Tokio Motor Show im November vorgestellt wurde, zeigt zudem die neue Designlinie für die zweite Generation der Honda-Hybridfahrzeuge.
Hybridantriebe seien am besten für kleine Fahrzeuge geeignet, sagte Fukui. Damit setzte er sich von der Strategie der US-Hersteller ab, die das Benzin-Elektro-Antriebskonzept in erster Linie in den populären Sport Utility Vehicles (SUV) einsetzen wollen.
Nissan liefert Chrysler ab 2009 Kleinwagen
Der japanische Automobilkonzern Nissan wird seinem US-Konkurrenten Chrysler ab 2009 einen Kleinwagen für den Absatz in Südamerika liefern. Mit dieser inzwischen dritten Vereinbarung will Chrysler die starke Abhängigkeit vom nordamerikanischen Markt reduzieren. Bislang verkauft die ehemalige Daimler-Sparte rund 90% ihrer Fahrzeuge in den USA und Kanada. Es soll nicht die letzte Kooperation zwischen Nissan und Chrysler bleiben. "Sie werden in der Zukunft dort mehr Produktionsvereinbarungen sehen, wo wir die Kapazität haben und es Sinn ergibt", sagte Chrysler-CEO Tom LaSorda.
Die Nissan Motor Co Ltd mit Sitz im japanischen Yokohama wird Chrysler einen Kleinwagen auf Basis des Nissan "Versa" liefern, den Chrysler unter seiner Marke Dodge in Südamerika vertreiben will. Einen Namen habe der neue Wagen noch nicht, sagte LaSorda. Nissan soll jährlich rund 20.000 Fahrzeuge fertigen.
Die geschlossene Vereinbarung mit Nissan stellt LaSorda zufolge keine Gefahr für den chinesischen Hersteller Chery dar, der mit Chrysler bei der Produktion eines Kleinwagen für Nordamerika kooperiert. Daneben hat Chrysler eine Kooperation mit der Volkswagen AG. Zum Ende des Jahres will Chrysler für VW mit der Produktion eines Minivan beginnen.
Mercedes setzt auf Diesel für den US-Markt
Mercedes-Benz will in den USA mehr Autos mit Dieselmotoren absetzen. "In den Vereinigten Staaten bieten wir den saubersten Diesel der Welt an", sagte der Chef des Mutterkonzerns Daimler, Dieter Zetsche in einem Interview. Deshalb dürften einzig die Stuttgarter diesen Motortyp auch in Kalifornien verkaufen, wo die strengsten Vorschriften gelten würden.
"Diesel ist eine sehr moderne Technik", erklärte Zetsche. Die neue Generation dieser Motoren habe ein großes Drehmoment, laufe sehr ruhig und helfe beim Spritsparen. Die Selbstzünder-Motoren sind vor allem große Geländewagen und SUVs vorgesehen.
Auch die anderen deutschen Hersteller setzen darauf, dass ihre sparsamen Dieselmotoren mit neuer Abgasreinigungstechnik in diesem Jahr auf dem weltgrößten Automobilmarkt den Durchbruch schaffen. Volkswagen setzt auf seine "BlueMotion" genannte Technik, BMW hat die ersten sauberen Diesel für den US-Markt angekündigt.
Im Gegensatz zu Europa hat Diesel in den USA noch einen geringen Marktanteil. Die renommierte US-Unternehmensberatung J.D. Power schätzt allerdings, dass der Anteil an den Neuzulassungen bis zum Jahr 2015 auf 15 Prozent klettern wird. Im vergangenen Jahr seien mit 480.000 Einheiten in den USA bereits mehr Dieselfahrzeuge verkauft worden als Hybridmodelle mit gut 350.000 Stück.
Quelle: ntv.de