Auto

Links, rechts, egal EU-Gericht gibt das Lenkrad frei

Mr. Beans Fahrstil wird die neue Rechtslage nicht verbessern können.

Mr. Beans Fahrstil wird die neue Rechtslage nicht verbessern können.

Bisher gilt die Regel: Wo links gefahren wird, ist das Lenkrad rechts; wo rechts gefahren wird, sitzt der Fahrer links. In Zukunft wird das anders sein. Dann lassen sich Briten hinterm Steuer nicht mehr so zweifelsfrei erkennen wie heute.

In England ist das Lenkrad im Auto rechts, in Deutschland ist es links: Abhängig davon, auf welcher Seite der Straße der Verkehr läuft, ist in den einzelnen Staaten der EU geregelt, auf welcher Seite der Fahrersitz angebracht sein muss. Das gilt - bald nicht mehr.

Der Europäische Gerichtshof in Luxemburg hat entschieden, dass die EU-Staaten ihren Bürgern nicht mehr vorschreiben dürfen, Autos umzubauen, um sie den landesüblichen Gepflogenheiten anzupassen.

Im konkreten Fall ging es um Auflagen in Polen und Litauen. Dort herrscht, wie in den meisten Ländern der Welt, Rechtsverkehr. Wenn Briten in eines der Länder ziehen, waren sie bisher dazu gezwungen, ihren Wagen vor der Zulassung für viel Geld umrüsten zu lassen.

Die EU-Kommission hatte dagegen geklagt, weil die Regelungen aus ihrer Sicht den freien Warenverkehr beschränken. Der Gerichtshof hat nun entschieden, dass die Auflagen unrechtmäßig sind. Derartige Vorschriften für Neuwagen ließen sich nicht aus der EU-Gesetzgebung ableiten.

Auch bei Gebrauchtwagen, die bereits in einem Land mit Linksverkehr zugelassen waren, sieht der EuGH keine guten Gründe für einen Umbau. Polen und Litauen hätten nicht beweisen können, dass andernfalls die Verkehrssicherheit leide. Risiken ließen sich auch durch kleinere Nachrüstungen beheben, zum Beispiel durch zusätzliche Außenspiegel oder Änderungen an Scheinwerfern und Scheibenwischern.

Quelle: ntv.de, jog/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen