Jaguar-Modelljahr 2012 Erst Leidenschaft, dann Laderaum
30.01.2012, 11:09 Uhr
Jaguar setzt bei seinen Neuheiten 2012 vor allem auf leistungsgesteigerte Varianten seines Topmotors.
Mit einem Dreiklang aus Vernunft, Extremsport und Alltagstauglichkeit geht Jaguar in das neue Jahr. Neben einem sparsamen Diesel, kommt auch ein extremes Cabriolet sowie gegen Ende 2012 ein Kombi. Und selbst Allradantrieb wird es wieder geben.
So ganz nach oben offen ist er nicht: Jaguar stärkstes Cabrio aller Zeiten wird doch tatsächlich bei Erreichen der 300-km/h-Schwelle elektronisch von weiterer Beschleunigung ferngehalten. Diese Erfahrung macht der Fahrer beim XKR-S allerdings nur auf einer Rennstrecke mit ausreichend langer Gerade. Sonst aber erweitert das offene Erlebnis der anderen Art eine Menge Horizonte, wie eine Ausfahrt im eisigen Finnland belegt.

Besonders sportliche Varianten der Cabrio-Version des XK und der Luxuslimousine XJ stehen schon im ersten Quartal bereit. Später folgt ein Kombi auf XK-Basis.
Der britische Hersteller hat über die Produkteinführungen des Jahres informiert – und gerade der deutsche Liebhaber sportlicher Britishness darf sich dabei auf nette Neuheiten freuen. Der wohl wichtigste Motor ist dabei schon zu haben: Der 2,2-Liter-Diesel befeuert bereits seit Ende vergangenen Jahres den XF und soll den Jaguar vor allem im Business-Segment gegen die Übermacht der großen Drei BMW, Mercedes und Audi zu einem besseren Stand verhelfen.
Aber Jaguar setzt natürlich nicht nur auf Vernunft, sondern auch auf Sportlichkeit. Mit dem sogenannten Speedpack wird die große Limousine XJ noch einmal dynamischer: Käufer der 374 kW/510 PS starken Kompressor-V8-Version (ab 136.750 Euro) können es dazu wählen. Eine Leistungsoptimierung der Motorsteuerung und zusätzliche Aerodynamic-Kits heben die Höchstgeschwindigkeit von 250 auf 280 km/h. Das zwischen 1.000 und 5.000 Euro teure Zusatzpaket für den XJ ist ab sofort bestellbar.
Schwer zu bändigen: XKR-S-Coupé
Seit einiger Zeit ist überdies auch das XKR-S-Coupé (ab 129.100 Euro) in Deutschland zu kaufen. Der 5,0-Liter-V8-Kompressormotor erbringt in dieser höchsten Leistungsstufe 405 kW/550 PS – 40 PS mehr als die bisherige Topversion der Baureihe. Um die Kraft der maximal 680 Newtonmeter auch auf die Straße zu bringen, sind eine Menge baulicher und elektronischer Helferlein vonnöten: Ein komplett neu abgestimmtes adaptives Fahrwerk analysiert rund einhundert Mal in der Sekunde die Lage - und reagiert mit Hilfe härterer Federn und Dämpfern darauf. Auch die Bremsanlage wurde den höheren Anforderungen angepasst.
Das rasante Röhren des Gentleman-Boliden lässt sich natürlich noch eindrucksvoller genießen, wenn der Fahrer im Freien sitzt. Dazu hat er ab März in Deutschland Gelegenheit. Achtung. Dann liegt erfahrungsgemäß noch Schnee auf einigen Straßen unseres Landes. Erste Fahreindrücke in Finnland machten deutlich: Zwei Schwachpunkte hat der XKR-S: die Grenzen der Physik – und den Menschen hinterm Lenkrad.
Vor allem mit abgeschaltetem ESP – bei Jaguar Trac-DSC genannt – stellt sich selbst mit leidlich geschultem Popometer blitzartig Hilflosigkeit ein. Bereits zu heftiges Ausatmen scheint sich da unheilvoll aufs extrem sensible Spiel mit dem Gaspedal auszuwirken. Nur Motorsportler fangen den XKR-S jetzt noch ein. Aber für diesen Tanz auf dem Eis ohne elektronischen Partner ist der Jaguar ja auch nicht gedacht. Mit Trac-DSC erinnert der Jag natürlich rechtzeitig an die drohende Übermacht der Fliehkräfte.
Gerade mit dem exakt abgestimmten technischen Gesamtpaket bringt das Über-Cabrio seine Leistung souverän auf die Straße – und dies trotz im Vergleich zum Coupé rund 50 Kilo höherem Gewicht und den gleichen beeindruckenden Beschleunigungswerten. Grip dank Grips. Dabei ist der Wagen nicht übertrieben hart abgestimmt. Auch das elegante Gleiten über die Boulevards der Metropolen ist im Jaguar-Cabrio sicher ein Vergnügen.
Für mehr Lifestyle: XF Sportbrake
Für kühlere Kunden wird es ab Herbst endlich auch wieder einen Kombi geben. Der XF Sportbrake genannte Lifestyle-Kombi will dann den Wettbewerbern deutscher Provenienz Paroli bieten. Rund 47.000 Euro werden als Einstiegspreis gehandelt. Und passend zur Rückkehr in die Kombiklasse dürfte gegen Jahresende auch der Wiedereinzug einer Allradvariante in die Jaguar-Limousine verkündet werden.
Neben dem XF könnte sie auch im XJ verbaut werden. Nicht nur auf Eis und Schnee würde sich auch der XK-Käufer die Kraft der vier angetriebenen Räder wünschen. Doch da kann selbst der Weihnachtsmann wohl nichts machen: Im Fußraum des Sportwagens ist schlicht zu wenig Platz für den entsprechend breiteren Mitteltunnel.
Quelle: ntv.de, sp-x