Trügerische Sicherheit Gestreute Straßen verleiten
27.03.2008, 17:26 UhrViele Autofahrer fühlen sich nach Ansicht des Automobilclubs von Deutschland (AvD) auf gestreuten Straßen zu schnell sicher. "Salz ist kein Allheilmittel, und eine gestreute Straße keine Straße, auf der die Autofahrer ganz normal fahren können." Das sagte der Verkehrsexperte Bastian Roet vom Institut für Verkehrssoziologie des AvD. Auch nach dem Einsatz eines Streudienstes müssten alle Verkehrsteilnehmer besonders vorsichtig fahren. Vor allem Fahrer von Autos mit Anti-Blockier-System oder Bremsassistenten verließen sich häufig zu sehr auf die Technik.
Ihr Motto laute auch bei Salz und Splitt auf vereisten Fahrbahnen: "Ich fahre wie immer, den Rest regelt mein Auto." Es sei "ein genereller Trend, dass sich Fahrer von Umwelteinflüssen abkoppeln", sagte Roet. Trotz guter Winterreifen sei es wichtig, die Straßen rechtzeitig und flächendeckend zu streuen.
Die Reaktion der Winterdienste auf den plötzlichen Kälteeinbruch an Ostern sei zwar "okay" gewesen. Für flächendeckende Schneefälle und glatte Straßen im ganzen Land seien die Streudienste jedoch nicht ausreichend gerüstet. "Dann stoßen die Dienste an ihre Kapazitätsgrenzen", sagte Roet. "Deshalb wäre es wünschenswert, mehr Streufahrzeuge auf die Straße zu bekommen."
Quelle: ntv.de