Trotz vieler Unfälle Gute Noten für Baustellen
26.09.2006, 12:48 UhrAutobahn-Baustellen sind in der Regel sicher. Das ergab ein ADAC-Test von 53 Baustellen in Deutschland und neun weiteren europäischen Ländern.
Dennoch stieg die Zahl der Unfälle an den entsprechenden Streckenabschnitten in Deutschland im vergangenen Jahr um 26 Prozent auf 2.015 Fälle an, wie der ADAC am Dienstag in München mitteilte. Demnach fahren Autofahrer an den Baustellen oft viel zu schnell. Verantwortlich für den Anstieg seien aber auch zu dichtes Auffahren, falsches Überholen und missglückte Spurwechsel.
Ein Viertel der Testkandidaten schnitt mit der Bestnote "sehr gut" ab, rund die Hälfte mit "gut", sieben Baustellen wurden als "ausreichend" bewertet. Lediglich fünf Baustellen fielen mit "mangelhaft" durch. Testsieger wurde die englische Baustelle Birmingham auf der M 42, Schlusslicht war ein Autobahn-Stück auf der italienischen A 3 bei Eboli nahe Neapel.
Als erfreulich bezeichnete es der ADAC, dass von den zehn getesteten Autobahn-Baustellen in Deutschland keine einzige durchfiel - acht wurden mit "gut" bewertet, die Baustelle Montabaur an der A 3 in Rheinland-Pfalz erhielt sogar die Note "sehr gut". Dort gefiel den Testern besonders, dass die Fahrspuren rechtzeitig vor der Verschwenkung verengt waren und dass auch Lastwagen im Verschwenkungsbereich genügend Raum hatten. Zudem seien alle Schilder verständlich und gut sichtbar gewesen.
Nur auf ein "ausreichend" kam dagegen die Baustelle Kiefersfelden auf der zum Brenner führenden Inntal-Autobahn A 93. Dort fehlten Pannenbuchten, zudem sei die linke Fahrspur in Richtung Österreich viel zu schmal gewesen, monierten die Tester. Außerdem hätten die zu kurzen Ein- und Ausfahrten teilweise über ein Stopp-Schild befahren werden müssen. Insgesamt erhielten die deutschen Baustellen vielfach auch Punktabzüge wegen zu geringer Übersichtlichkeit bei Nacht und wegen störender Originalmarkierungen auf der Fahrbahn.
Quelle: ntv.de