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Lamborghini Gallardo Spyder Haarföhn de Luxe

Offener Bruder: Lamborghini hat sich an der Front des Reventón einiges abgeschaut.

Offener Bruder: Lamborghini hat sich an der Front des Reventón einiges abgeschaut.

Brachiale 560 PS hinter den beiden Sitzschalen treiben den Spyder an.

Brachiale 560 PS hinter den beiden Sitzschalen treiben den Spyder an.

Nein, politisch korrekt ist zumindest derzeit sicher etwas anderes. Aber bei allen Sportwagen-Fans dürfte die Neuauflage des Lamborghini Gallardo Spyder durchaus eine Gänsehaut hervorrufen. Der muskulöse Italiener holt mit 560 PS gleich 40 neue Pferde aus dem Stall, die den wilden Stier brachial nach vorne preschen lassen.

Lamborghini hat mit dem Gallardo LP 560-4 Coup, der seit Frühjahr 2008 zu haben ist, ein erstaunlich erfolgreiches Auto auf den Markt gebracht. 8500 gebaute Einheiten des Vorgängers zeugen von der Robustheit des Marktsegments Supersportwagen. Und das, obwohl man mit dem Audi R8 schlagkräftige Konkurrenz sozusagen im eigenen Stall hat. Auch der R8 kommt seit kurzem mit zehn Zylindern und über 500 PS daher. Doch Lamborghini ist eben doch etwas anderes. Das zeigt man gerade wieder mit dem neuen Spyder.

Leder und Aluminium: Im Innenraum bleiben kaum Wünsche offen.

Leder und Aluminium: Im Innenraum bleiben kaum Wünsche offen.

Anleihen an Reventon

Die aggressive Front hat nun auch der Gallardo Spyder vom superexklusiven Reventn geerbt. Davon zeugen zwei übergroße Lufteinlässe vorn, das LED-Tagfahrlicht und zackige Heckleuchten. Über dem noch breiteren Diffusor sitzen vier Endtöpfe, über die der 5,2-Liter große Zehnzylinder seine brachialen Kräfte auch akustisch zur Schau stellt. Mit 560 PS (412 kW) bei 8000 Umdrehungen pro Minute haben die Italiener im Vergleich zum Vorgänger nochmals aufgerüstet. Gelungen ist dies mittels einer optimierten Direkteinspritzung beim Heckmotor.

Das Stoffverdeck muss beim Galalrdo kaum viel mehr als einen Meter abdecken.

Das Stoffverdeck muss beim Galalrdo kaum viel mehr als einen Meter abdecken.

Das höchste Drehmoment von 540 Newtonmetern liegt bei 6500 Undrehungen pro Minute an. Das zeigt, dass das Aggregat durchaus nach Drehzahlen gelüstet, auch wenn Lamborghini eine "füllige" Drehmomentkurve und Durchzug in nahezu jedem Drehzahlbereich verspricht. Um diese Kraft auf die Straße zu bringen, setzt Lamborghini auf permanenten Allradantrieb, was die 4 in der Modellbezeichnung symbolisiert. Das automatisierte Schaltgetriebe "e.gear" wurde für den Spyder generalüberholt und optimiert. Die Gangwechsel, die in 40 Prozent kürzeren Schaltzeiten vollzogen werden, lassen sich manuell, per Schaltwippe oder komplett durch die Automatik vornehmen.

Leistungsgewicht von 2,77 Kilo pro PS

Bei 324 Kilometern pro Stunde endet die Beschleunigungsorgie. Damit ist der Spyder exakt ein km/h langsamer als das Coup. Den Sprint auf hundert Stundenkilometer absolviert der Hochleistungssportler in vier Sekunden. Nach 13,1 Sekunden stehen 200 km/h auf dem Tacho. Für diese spektakulären Werte zeichnet ein Leistungsgewicht von 2,77 Kilogramm pro PS verantwortlich.

Als Gewissensberuhigung gibt Lamborghini an, dass der neue Gallardo Spyder rund 18 Prozent weniger Sprit verbraucht und weniger CO2 (351 Gramm pro Kilometer) in die Umwelt entlässt. Zumindest beim Verbrauch dürfte jedoch der Mittelwert der Euro-Norm-Testrunde graue Theorie bleiben. Doch wer fragt bei Supersportwagen schon wirklich nach so etwas? Um diese Verbesserungen zu erreichen, haben die Ingenieure dem Fahrzeug rund 20 Kilogramm Gewicht abgerungen.

Stoffhaube auf 1,18 Meter Höhe

Das obligatorische Stoffverdeck verzieht sich auf Knopfdruck hinter einer kleinen, unscheinbaren Plastikabdeckung, die vor der mächtigen Motorabdeckung im Heck sitzt. Aufgrund der Gewichtsoptimierung kam eine Stahl- oder Aluminiumhaube nicht in Frage. Zudem gehört es sich für einen Italo-Racer einfach, eine Stoffmütze zu haben. Beim Überschlag schützen Überrollbügel, die innerhalb von 250 Millisekunden hinter den Sitzen hervorschießen.

Das lediglich 1,18 Meter hohe Stück Rasse-Auto ist ab rund 192.000 Euro zu haben. Liebhaber sollten sich jedoch mit der Bestellung beeilen, denn die Fans der Marke dürften auch für den Gallardo Spyder schon Schlange stehen. Sonst wird es in 2009 nichts mehr mit der Turbo-Frischluftkur. Das Sondermodell Reventn war bei einer Auflage von 20 Autos bereits nach wenigen Tagen ausverkauft. Was heißt hier also Krise? La Vita bella!

Quelle: ntv.de

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