Verblüffung in Genf Land Rover wässert Discovery
06.03.2012, 17:43 Uhr
Der Land Rover Discovery verblüfft die Kapitäne an den Anlegern der Societé Nautique Genève.
Mit einem schwimmenden Discovery feiert Land Rover das einmillionste Modell der Marke auf dem Genfer Autosalon. Allerdings soll der legendäre Offroader sein Können noch anders unter Beweis stellen: In 50 Tagen wollen die Briten die Strecke vom Stammwerk in England zur Auto-Ausstellung nach Peking zurücklegen.
Ein Wassersportrevier wie der Genfer See dürfte schon einige skurrile nautische Mobile erlebt haben, doch was diese Woche zwischen den Anlegern der Societé Nautique Genève kreuzte, dürfte auch alteingesessene Fahrensleute verblüfft haben. Ein Land Rover Discovery, Baujahr 1989, nahm sprudelnd und blubbernd Kurs auf das gegenüber liegende Ufer.
Das mit wulstigen Auftriebskörpern und einer hydraulisch angetriebenen Schiffsschraube versehene Automobil rollte für einen besonderen Zweck in die Fluten des Lac Leman: Gerade war im Land-Rover-Stammwerk in Solihull der einmillionste Discovery vom Band gerollt. Vor 23 Jahren hatte der Geländewagen den Startschuss für die zweite Baureihe der Marke Land Rover gegeben und seitdem kräftig mitgeholfen, den Weltruf der ebenso unverwüstlichen wie legendären Offroader zu begründen. Seinetwegen wurde der erste Land Rover zum "Defender" umbenannt, schließlich musste ein Name her, um die beiden unterschiedlichen Fahrzeuge kenntlich zu machen. Der Range Rover aus gleichem Hause hatte zwischenzeitlich die Tür zum Luxus-SUV aufgestoßen.
Erstes Schwimm-Mobil erschien 1990
Der schwimmende Discovery ist nur eine Attraktion, mit der Land Rover das Jubiläums-Fahrzeug zelebriert. Im Rahmen des gerade beginnenden Genfer Autosalons wird die Geschichte eines Autos aufgerollt, die auf der Internationalen Automobil Ausstellung in Frankfurt begann. Mit mit nahezu 400.000 weltweit verkauften Exemplaren war die erste Serie auch die erfolgreichste, mittlerweile wird die vierte Generation in 170 Märkten weltweit verkauft. Als Expeditions-, Militär-, Hilfs- und Einsatzfahrzeug verschiedener Rettungsdienste, aber auch als beliebtes Zugpferd für private Pferde- oder Bootsanhänger tut es seinen Dienst. Bis zu sieben Sitze und eine enorme Transportkapazität bei uneingeschränkter Geländetauglichkeit zeichnen den Discovery heute aus.
Das Unikum des Schwimm-Mobils erschien 1990 erstmals in der Öffentlichkeit. Im südenglischen Plymouth hatte es den ersten Einsatz und war dafür von einem V8-Benzinmotor auf einen Fünfzylinder-Diesel umgerüstet worden. Die an Bord befindliche Hydraulikanlage wurde kurzerhand für den Antrieb der rund 30 Zentimeter großen Bootsschraube genutzt. Einsätze in Venedig und Holland untermauerten den Ruf eines vollwertigen Wasserfahrzeug, bis es aus dem Blickfeld der Land Rover-Verantwortlichen vorübergehend verschwand.
Einmal Peking und zurück
Ausgerechnet in Deutschland tauchte es 2007 wieder auf, die Original-Pläne fanden sich in England. Das Potenzial als weiterer Beweis für die Vielseitigkeit der Marke beförderte die Idee, den seefesten Discovery wieder herzurichten.
Das einmillionste Fahrzeug der "Disco"-Baureihe hat derweil andere Aufgaben. In 50 Tagen soll es die Strecke zwischen dem Werk in England und Peking zurücklegen, um dort bei der Auto-Ausstellung in Peking dabei zu sein. Die Expedition folgt den Spuren der "First Overland Expedition" von 1955, heute huldigt sie mit ihrer Streckenführung den Land-Rover-Wachstumsmärkten Russland und China. Insgesamt sind 13 Länder zu durchqueren, rund 13.000 Kilometer zurückzulegen. Ziel ist es, während der Reise eine Million britische Pfund (derzeit etwa 1,2 Millionen Euro) an Spenden zu sammeln, die für ein Wasseraufbereitungs-Projekt in Uganda zur Verfügung gestellt werden sollen. Das Internationale Rote Kreuz und der Rote Halbmond sind an der Aktion beteiligt.
Quelle: ntv.de