Super kostet 1,16 Euro Spritpreis fast auf Rekordhoch
23.04.2004, 07:21 UhrDie Benzinpreise in Deutschland haben fast ihren Rekordstand von vor dem Irak-Krieg erreicht. Nach Einschätzung des Hamburger Informationsdienstes EID kostete der Liter Superbenzin im Laufe der Woche kurzfristig 1,16 Euro, das ist ebenso viel wie im Februar vergangenen Jahres.
Von den Mineralölunternehmen wurde das am Freitag jedoch nicht bestätigt. "Selbst bei großzügigster Betrachtung liegen wir noch um einen Cent je Liter darunter", sagte Claudia Braun vom deutschen Marktführer Aral. Normalbenzin kostet im Aral-Netz 1,13 Euro je Liter und Diesel 94 Cent. Der Dieselpreis bewegt sich damit noch um fünf Cent unter seinem Höchststand vom März 2003.
Der Benzinpreis wird in Deutschland nicht offiziell festgestellt. Zum Teil veröffentlichen die großen Markengesellschaften den Durchschnittspreis für ihr eigenes Tankstellennetz im Internet. Zwischen den einzelnen Marken gibt es oftmals kleine Unterschiede im Bereich von einigen Zehntelcent. Freie Tankstellen und kleinere Marken gehen in die Berechnung nicht ein.
Im Laufe dieser Woche gab es an den Tankstellen zwei Preisrunden, bei denen der Benzinpreis um bis zu vier Cent je Liter angehoben wurde - allerdings nur dort, wo er besonders stark gefallen war. An anderen Stationen fiel die Erhöhung geringer aus. Daraus berechnete der EID einen Durchschnitt von 1,16 Euro, der allerdings nur kurz hielt.
Die Benzinpreise bewegen sich wie die Rohölpreise und die Preise für Mineralölprodukte am europäischen Ölmarkt in Rotterdam schon seit Wochen auf hohem Niveau. Ein Barrel (159 Liter) der Nordsee-Sorte Brent kostete im Lauf der Woche zeitweise über 34 Dollar und erreichte damit den höchsten Stand seit mehr als einem Jahr. In den USA erreichte der Rohölpreis sogar ein 13-Jahres-Hoch. Die Nachfrage aus den USA treibt auch die Benzinpreise in Europa in die Höhe. Weitere Faktoren sind die steigende Nachfrage aus China und die allgemeine weltpolitische Unsicherheit. Nach wie vor wird aber weltweit reichlich genug Öl gefördert, so dass keine Lieferengpässe zu erwarten sind.
Quelle: ntv.de