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"Watson", kombinieren Sie! Supercomputer sagt Staus vorher

Stauprognose per Computer? Offenbar sehr effektiv.

Stauprognose per Computer? Offenbar sehr effektiv.

(Foto: picture alliance / dpa)

Staus sind ein vermeintliches Mysterium und entstehen aus dem Nichts. Der Supercomputer "Watson" soll zum Orakel der Zukunft werden. Die Wahrscheinlichkeit der 30-Minuten-Vorhersage: 95 Prozent. In Bayern läuft der erste Test zur Vorhersage von Staus auf deutschen Autobahnen erfolgreich.

Der Supercomputer "Watson" von IBM, der vor einem Jahr beim US-Spielshowklassiker "Jeopardy" zwei menschliche Champions geschlagen hat, soll künftig auch Verkehrsstörungen auf deutschen Autobahnen vorhersagen. In einem ersten Versuch wurde "Watson" mit Daten aus Induktionsschleifen von den Autobahnen A8, A9 und A99 gefüttert.

Er konnte dann mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 95 Prozent vorhersagen, ob in der nächsten halben Stunde ein Stau entsteht oder der Verkehr weiterhin flüssig laufen wird, teilte IBM auf einer Pressekonferenz auf der Computermesse CeBIT in Hannover mit. Bei einer Prognose für die kommenden zwei Stunden lag die Treffsicherheit des "IBM Traffic Prediction Tools" immerhin noch bei über 85 Prozent.

Mobilität ist ein Grundbedürfnis

In dem Labor-Versuch lieferte nach Angaben von IBM die Bayerische Straßenbauverwaltung die Verkehrsdaten. Das Prognose-Programm sei vom IBM-Forscherteam bei Watson Research in der Nähe von New York entwickelt worden. Das Projekt sei ein Beispiel, wie Technologie von IBM für eine intelligente Verkehrssteuerung genutzt werden könne.

IBM-Deutschlandchefin Martina Koederitz betonte auf der CeBIT, zu den Grundbedürfnissen der Menschen gehöre heute neben Luft, Nahrung, Sicherheit und sozialen Beziehungen auch die Mobilität. In der brasilianischen Metropole São Paulo gehe es bei dem Projekt "Smarter Cities" vor allem darum, trotz gewaltiger Megastaus überhaupt anzukommen. "Die Überlegungen in Europa und Deutschland beschäftigen sich eher mit der Frage, wie Autofahren umwelt- und ressourcenschonend gesteuert werden kann."

Finanzierung noch ungeklärt

Koederitz räumte ein, dass die Finanzierung umfassender Infrastrukturverbesserungen im Sinne der "Smarter Cities" in Teilen noch ungeklärt sei. Sie verwies auf eine Studie von Booz & Company, wonach Städte weltweit in den kommenden 30 Jahren umgerechnet über 350 Billionen Dollar in Erhalt, Modernisierung, Ausbau und Nutzung ihrer Infrastrukturen investieren müssten. "Das ist mehr als das sechsfache des weltweiten Bruttoinlandsproduktes."

Die größten Fortschritte erwartet die Geschäftsführerin IBM Deutschland bei der Erneuerung der Energienetze: "Die Energiewende ist eine beschlossene Sache." Hier müsse zur Vernetzung von alten und neuen Energiegewinnungsarten ein smartes Management eingesetzt werden.

Quelle: ntv.de, hpr/dpa

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