Auto

Absatzzwerge auf dem Automarkt Tesla und Co. tragen Rote Laterne gerne

Seit dem Verkaufsstart im April konnte der Cadillac CTS nur 12 Kunden überzeugen.

Seit dem Verkaufsstart im April konnte der Cadillac CTS nur 12 Kunden überzeugen.

(Foto: Cadillac)

In absoluten Zahlen wenig Fahrzeuge zu verkaufen kann vieles bedeuten: Dass die Marke am Ende ist, dass ein Modell nicht läuft, aber auch, dass sich besonders viele Menschen interessieren. Manchmal bedeutet es sogar eine Auferstehung.

An der Spitze der Fahrzeugsegmente kämpfen jeden Monat die Bestseller um den Titel des meistverkauften Autos. Nach den Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) liegt bei den Kleinstwagen nach einem Dreivierteljahr der VW Up mit 31.586 Neuzulassungen vorn, der Opel Mokka hat mit 19.665 im SUV-Segment die Nase vorn und vom Golf wurden in den vergangenen neun Monaten bereits 183.661 Exemplare verkauft. Doch nicht alle Fahrzeugmodelle laufen so gut. Neben den Absatzriesen gibt es auch Absatzzwerge.

Gerade einmal 69 Fahrer entscheiden sich 2014 für einen Lancia Delta.

Gerade einmal 69 Fahrer entscheiden sich 2014 für einen Lancia Delta.

(Foto: Lancia)

Allen voran verkauften sich Chevrolet-Modelle denkbar schlecht. Kein Wunder, hat Konzernmutter GM doch im vergangenen Dezember den Rückzug der Marke in Europa verkündet. Vom Kompakten Cruze wurden von Januar bis einschließlich September daher nur noch 420 Stück abgesetzt, was einem Minus von fast 93 Prozent entspricht. Ein ähnliches Schicksal erfuhr Lancia, das künftig nur noch mit dem Kleinwagen Ypsilon auftritt. Den Kompakten Delta wollten in diesem Jahr auch nur noch 69 Menschen neu erwerben, die Restbestände des Thema nur 18.

Andere Modelle haben andere Schwierigkeiten: So hat es der Lexus GS äußerst schwer, in der Mittelklasse gegen die deutschen Hersteller mit Passat, C-Klasse, 3er oder A4 anzukommen. Lediglich 93 Exemplare verkaufte Toyotas Edeltochter in diesem Jahr. Hier hat auch der Suzuki Kizashi Probleme, pro Monat haben die Japaner nur etwa sieben Stück verkauft, 65 insgesamt. Cadillac brachte vom CTS in der oberen Mittelklasse gerade mal 12 Stück seit dem Verkaufsstart im April in den Markt. Und selbst in der boomenden SUV-Klasse kann man es schwer haben: Während vom Bestseller Nissan Qashqai seit Januar mehr als 18.000 Exemplare neu zugelassen wurden, bringt es sein größerer Bruder Murano gerade mal auf 175 im gleichen Zeitraum.

Überraschung bei den Luxus-SUV

Geringe Zulassungen müssen aber kein Indiz für mangelnden Erfolg sein. Das Tesla Model S hat zwar nur einen Anteil von 2,5 Prozent am Segment der Oberklasse, aber in diesem Jahr bereits 576 Autos verkauft - beachtlich dafür, dass es sich um ein reines Elektroauto handelt, das immerhin mindestens 66.000 Euro kostet. Auch spannend: In der Luxusklasse werden mehr Autos zugelassen, als man vielleicht vermutet: Vom Bentley Mulsanne konnten die Briten immerhin bisher zwei pro Monat verkaufen (17 insgesamt), vom V12 der britischen Traditionsmarke Aston Martin wurden dieses Jahr bereits 45 Fahrzeuge zugelassen und Rolls-Royce Ghost, Phantom und Wraith kommen in den vergangenen neun Monaten gemeinsam auf 68 Neuzulassungen. Der Supersportwagen Lamborghini Aventador kann 91 Verkäufe auf sich vereinen.

Mit nur einer einzigen Zulassung im Jahr 2014 ist in der Statistik des KBA ein Modell vermerkt, dessen Baureihe schon seit Dezember 2012 nicht mehr hergestellt wird: Ein gewerblicher Halter ließ einen Maybach zum ersten Mal zu.

Bei der Beschäftigung mit der Zulassungsstatistik lassen sich auch bereits Neuzulassungen kommender Modelle erahnen: Das Cadillac ATS Coupé und der neue Smart Forfour sind noch nicht auf dem Markt, aber im September trotzdem schon in homöopathischen Dosen zugelassen. Wie das geht, darüber gibt die KBA-Statistik ebenfalls Auskunft: In der Spalte für den Anteil gewerblicher Halter sind 100 Prozent eingetragen - also bisher noch ausschließlich Zulassungen der Hersteller und eventuell einiger Händler.

Quelle: ntv.de, kse/sp-x

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