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Recycling ist das Zauberwort Wohin mit alten E-Auto-Batterien?

Ingenieure tüfteln längst an Konzepten, um Batterien langlebiger zu machen. Allerdings stoßen sie derzeit immer wieder an physikalische und chemische Grenzen.

Ingenieure tüfteln längst an Konzepten, um Batterien langlebiger zu machen. Allerdings stoßen sie derzeit immer wieder an physikalische und chemische Grenzen.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Zukunft des Autos liegt in der emissionsfreien Fahrt. Kein Verbrennungsmotor soll mehr die Umwelt verpesten. Ergo steht die mobile Fortbewegung im Zeichen des Akkumulators. Der allerdings ist bis dato weder leistungsfähig genug noch ist eine sinnvolle Form des Recyclings gefunden.

Die Autobranche tüftelt eifrig daran, die Leistungsfähigkeit von Batterien für Elektroautos zu verbessern. Im Fokus steht die Frage nach möglichst großer Reichweite und kurzen Ladezeiten. Doch was passiert, wenn die Batterie ausgedient hat? Darüber macht sich auch der Chef der Bosch-Automobilsparte, Bernd Bohr, Gedanken. "Natürlich", so Bohr, "ist die edelste Form des Recyclings die Wiederverwendung. Dabei hat die Batterie ein zweites Leben. Im Moment gehen wir aber davon aus, dass sie nach zehn Jahren Lebensdauer noch 80 Prozent Kapazität hat."

Sie lebt länger, als man denkt

Auch nach dieser Zeit soll der Auto-Akku noch sehr lange genutzt werden können. Allerdings reicht eine Kapazität von erwähnten 80 Prozent nicht aus, um ein Auto anzutreiben. Stellt sich die Frage, wo das ausgediente Kraftpaket zum Einsatz kommen könnte?  Bohr sieht die Zukunft der schwächelnden Akkumulatoren vor allem in der Verwendung als Speichermedium.

"Ansätze könnten stationäre Anwendungen sein, etwa zur Speicherung elektrischer Energie aus regenerativen Quellen wie Sonne oder Wind. Der Bedarf dafür wird heftig ansteigen, weil Wind und Sonne halt nicht planbar sind." Eine andere Form wäre das wirkliche Recycling, eben eine Wiedergewinnung der Rohstoffe, die darin enthalten sind. Wie sich das in einer wirtschaftlichen Größenordnung von Millionen ausgedienten Batterien für Elektroautos darstellen könnte, ist allerdings noch offen.

Die Batterie wird repariert

Eine weitere Möglichkeit wäre die Reparatur der Batterie. Dabei werden defekte oder verschlissene Teile ausgetauscht. Bosch würde diese Aufbereitung in Zukunft über seine weltweit 15.000 Bosch-Service-Partner organisieren. Eine Instandsetzung scheint auch aus ökologischen und  ökonomischen Gründen sowie zum Ressourcenschutz angezeigt. Derzeit ist das für Bosch aber lediglich ein Geschäftsmodell. "Konkrete Pläne gibt es noch nicht", meint Bohr.

Bosch will 2011 mit klassischer Antriebstechnik voraussichtlich etwa 14 Milliarden Euro erlösen - mit der Elektromobilität nur 140 Millionen. Bis zum Ende des Jahrzehnts könnten sich die Verhältnisse jedoch verschieben. Und nicht zuletzt wird sich das Wesen des Autos deutlich ändern, glaubt Bohr: "Die Tatsache, dass ich nicht mehr diesen großen Klotz Alu oder Eisen habe, nicht den ganzen Abgas- und Antriebsstrang, den ich durchs Fahrzeug führen muss - das gibt Freiheiten im Design, die heute noch nicht ausgeschöpft werden."

Quelle: ntv.de, hpr/dpa

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