Praxistest

265 PS, 250 km/h, 32.500 Euro Der BMW 130i mag es sportlich

Kompakt in den Abmessungen, sportwagengemäß in den Fahrleistungen: Das ist ein Vergnügen, das ab sofort auch BMW seinen Kunden ermöglichen will. In der so genannten GTI-Klasse erscheint das Modell 130i, allerdings mit deutlich mehr Power als der Namensgeber dieser Fahrzeugkategorie.

Muntere 265 PS bringt der kleine Bayer an die Hinterachse, eine Kraft, die ihn zu maximal 250 km/h befähigen soll. Und die sind auch noch elektronisch abgeregelt. Nach knapp mehr als sechs Sekunden wird die 100km/h Marke geknackt – vorausgesetzt, der Fahrer kommt mit dem serienmäßigen Sechsgang-Getriebe ebenso gut zurecht, wie die BMW-Testpiloten.

Der Reihen-Sechszylinder bietet dabei eine Reihe von technischen Schmankerln, die so noch nirgendwo sonst zu haben sind. Das Kurbelgehäuse besteht aus einem Magnesium-Aluminium-Verbund und auch die Zylinderkopfhaube ist auch Magnesium. Das spart so viel Gewicht, dass das Kraftwerk mit nur 161 Kilogramm das leichteste seiner Klasse ist. Erstaunlich ist der Drehmomentverlauf, denn schon ab 2.500 Umdrehungen steht das maximale Drehmoment von 315 Newtonmetern zur Verfügung. Daraus resultiert eine enorme Durchzugskraft, die sich in werten wie 5,8 Sekunden von 80 auf 120 km/h ausdrückt.

Laut Hersteller soll sich das Triebwerk im Schnitt mit 9,2 Liter Super je 100 km zufrieden geben. Verträglich sind alle Spritsorten zwischen 91 und 100 Oktan, per Klopfsensor stellt sich die Zündung automatisch auf das angebotene Futter ein. Wer das Leistungspotential ausnutzen und die Fahrfreude maximieren will, sollte jedoch lieber mit Werten jenseits von 10 Litern kalkulieren.

Insgesamt kommt das Auto auf ein Leergewicht von 1.450 Kilogramm, die gleichmäßig auf die 2,66 Meter auseinander liegenden Achsen verteilt sind. Gleichmäßige Gewichtsverteilung bewirkt naturgemäß ein sehr neutrales Fahrverhalten. Damit das Fahren auch akustisch zum Genuss wird, haben die BMW-Techniker die Abgasanlage für diesen Einser speziell konzipiert, mit zwei verchromten Endrohren versehen und so lange getüftelt, bis ein kernig-sonorer Klang jede Gashebelbewegung begleitet.

BMW sieht sein jüngstes Produkt als "Hochleistungsfahrzeug mit maximalem Understatement-Faktor". Anders als bei den Wettbewerbsangeboten in der Kompaktklasse setzen die Bayern dabei weiter auf das Prinzip "Motor vorn – Antrieb hinten". Eine technische Herausforderung bleibt ihnen dabei zweifellos erspart: Antriebseinflüsse aus der Lenkung heraus zu halten.

Die fahrdynamischen Qualitäten des kleinsten BMW sind bereits legendär. Damit die Sicherheit auf gleichem Niveau rangiert, wird auch dort mit High-Tech nicht gespart. Nimmt der Fahrer abrupt das Gas weg, rücken die Bremsbeläge automatisch enger an die Scheiben. Damit der nachfolgende Verkehr nicht von kräftiger Verzögerung überrascht wird, gibt es ein zweistufiges Bremslicht.

Was es an Elektronik zur Stabilitätsregelung gibt, ist sämtlich serienmäßig an Bord. Front-, Seiten- und Kopfairbags gehören zum Lieferumfang, der Vorhang der Luftsäcke erfasst auch die hintere Sitzreihe. Erstmals im Einser ist die aktive Lenkung zu haben, die in der 5er-Serie Premiere feierte und das Rangieren in der Stadt erleichtert. Die Lenkübersetzung wird durch ein Extra-Getriebe dem jeweiligen Fahrtempo angepasst.

Serienmäßig wird der kleine Kraftsportler mit Run-Flat-Bereifung auf 17-Zoll-Leichtmetallfelgen ausgeliefert. Das sichert die Mobilität auch im Falle einer Panne und macht ein Platz raubendes Reserverad überflüssig. Mit zum sportlichen Ambiente gehören der Motorstart per Knopf, der verkürzte Schalthebel sowie das Sport-Lederlenkrad. Im Grundpreis von 32.500 Euro sind außerdem Zwei-Zonen-Klimaanlage, Bordcomputer und Sitzhöhenverstellung auch für den Beifahrer enthalten. Obendrauf gibt es als Sahnehäubchen noch ein Radio mit CD-Player.

Axel F. Busse

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen