Praxistest

S-Modelle bei Audi komplett Der S3 kommt

von Axel F. Busse

Weniger ist halt manchmal mehr: Trotz des Verzichts auf zwei Zylinder wartet der neue Audi S3 gegenüber der bisherigen Spitzenmotorisierung der Baureihe mit einem Leistungszuwachs auf. Während das bisherige Topmodell mit dem V6-Motor 250 PS leistet, stehen den Fahrern des S3 ab Dezember 265 PS zur Verfügung.

Dann beginnt die Auslieferung der sportlichsten Variante des A3. Für die Kraftspritze ist vor allem ein erhöhter Ladedruck verantwortlich. Der Zweiliter-Turbomotor mit Direkteinspritzung kommt in der Standardausgabe auf 200 PS.

Damit er nicht mit den zahmeren Familienmitgliedern verwechselt wird, trägt der Dreitürer dick auf. Eine tief heruntergezogene Frontschürze beherbergt nicht nur Nebelscheinwerfer, sondern auch große Lufteinlässe mit Wabengittern. Dass solche Rautenmuster auch die Produkte der Audi-Tochter Lamborghini zieren, wird die S3-Fahrer kaum stören. Wer noch mehr Ambiente der italienischen Straßenrennwagen sucht, kann sich gegen Aufpreis ein Sportlenkrank mit nach unten abgeflachtem Lenkradkranz bestellen.

Außenspiegel mit Alugehäuse und 18-Zoll-Felgen aus dem gleichen Material vervollständigen die dynamische Ausstrahlung, die der Heckpartie fehlt. Eher unscheinbar ist der Anblick, den auch ein Dachkantenspoiler und ein Diffusor unterm Stoßfänger nicht entscheidend aufwerten.

An inneren Werten hat der S3 vor allem sein Triebwerk zu bieten, das zwar nicht besonders spektakulär klingt, dafür aber sensibel auf Gasstöße reagiert und rasante Beschleunigung garantiert. Im Nu schraubt der Turbo ohne Ansprechverzögerung die Kurbelwelle bis in Vier- und Fünftausender-Regionen, wo auch das Maximum an Drehmoment bereitgestellt wird. Bei 6000 Umdrehungen erreicht der Motor seine Nennleistung. Dass Audi für den S3 die Schaltwege am Sechsganggetriebe verkürzt haben mag, fällt nicht spürbar ins Gewicht, wohl aber die Tatsache, dass eine Tiptronic auch gegen Aufpreis nicht verfügbar ist.

Das enorme Potenzial an Fahrspaß, das der S3 bietet, dürfte nur selten im täglichen Straßenk(r)ampf auszukosten sein. Doch bei jeder kurvigen Landpartie lässt sich spüren, was in ihm steckt. Der Quattro-Antrieb ist beim Herausbeschleunigen aus Kehren sehr belastbar und die Abstimmung des um 25 Millimeter tiefer gelegten Fahrwerks ein gelungener Kompromiss zwischen sportiver Härte und Erfordernissen der Bequemlichkeit.

Die Preisliste beginnt bei 35.150 Euro und ist durch Schalensitze oder Bose-Audiosystem fast beliebig zu erweitern. Das liegt über dem Preis eines der Hauptkonkurrenten, dem BMW 130i, mit dem der S3 zwar die Motorleistung, allerdings nicht die Vorzüge des Allradantriebs teilt.


Quelle: ntv.de

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