Praxistest

CR-V 2.2i-CTDi ab 26.300 Euro Diesel für den Honda-Offroader

Die Diesel-Power kam bei Honda langsam – nun aber gewaltig: Nachdem der 2,2-Liter-Selbstzünder vor mehr als einem Jahr im Modell Accord Einzug hielt, sind jetzt in kurzer Folge auch der Offroader CR-V und der Sechssitzer FR-V mit dem Motor ausgerüstet. Ergebnis: Fahrfreude, Sparsamkeit und Geräuscharmut für Geländefans und Familien.

Als vor gut zehn Jahren der erste Honda-Offroader vorgestellt wurde, war der Sprit noch preiswert und Diesel-Pkw haftete vor allem eines an – Stallgeruch. In der Landwirtschaft hatten die behäbigen Limousinen und Kombis viele Freunde, darüber hinaus kaum. Das hat sich gründlich geändert. Inzwischen stellen Dieselfahrzeuge in Europa gut die Hälfte der zugelassenen Pkw und die Honda-Ingenieure einen Motor bereit, der anerkanntermaßen zum Besten gehört, was in dieser Hubraumklasse zu haben ist. Aus Aluminium gefertigt, vom Turbo aufgeladen mit 140 durchzugsstarken PS gesegnet, ist er fast so leise wie der ebenfalls im Angebot befindliche Ottomotor. Kürzlich dezent geliftet, mit neuen Scheinwerfern und neuen Grill ausgestattet geht der CR-V auf Kundenfang.

Außen wie innen bietet der CR-V bekannte Qualitäten. Das rückwärtige Fenster ist getrennt von der seitlich angeschlagenen Tür zu öffnen, dahinter befindet sich der auch ohne Veränderung der Sitze 527 Liter große Kofferraum. Alle Insassen genießen die hohe Sitzposition und die gute Rundumsicht. Bei Picknickstopps in der Pampa leistet die als Campingtisch verwendbare Laderaumabdeckung gute Dienste. Die Vordersitze könnten an den Seiten etwas mehr Widerstand gegen Fliehkräfte leisten, hinten ist auch für groß gewachsenen Passagiere ausreichend Platz. Der Bildschirm des Navigationsgeräts ist leider nicht immun gegen die Blendwirkung eines geöffneten Schiebedachs. Originell die Platzierung de Handbremsengriffs am linken Rand der Mittelkonsole. Der Beifahrer findet an gleicher Stelle einen Haltegriff.

Es wurde höchste Zeit, auch den CR-V mit diesem Diesel auszurüsten, denn so herrscht zwischen Temperament und Wirtschaftlichkeit harmonischer Gleichklang. Auch wenn es in der Praxis eher selten ist, den Normverbrauch von 6,7 Litern zu erreichen (Testverbrauch 7,4 Liter je 100 km) verblüfft die Dieselvariante den Fahrer mit enormen Sprinterqualitäten. Dank 340 Nm Drehmoment ist es kein Problem, den Markengefährten mit dem 150 PS-Benzinmotor alt aussehen zu lassen. Auch in der Endgeschwindigkeit steht der Diesel etwas besser da. Der Mehrpreis von 1.800 Euro lässt sich also schon durch die Fahrleistungen rechtfertigen.

Der mit zwei Ausgleichswellen auf Laufkultur getrimmten Maschine ist eine äußerst zurückhaltende Akustik zu Eigen. Ab Leerlaufdrehzahl ist eine gleichmäßige Kraftentfaltung zu spüren, von einem Turboloch fehlt jede Spur. Geschmeidig geht es vorwärts, vergleichsweise geringe Verdichtung und mäßiger Ladedruck unterscheiden den Motor von anderen, weniger dezent laufenden Dieseln. Honda-Fans haben lange auf einen "eigenen" Selbstzünder gewartet und so dürften viele wohl noch die paar Monate Geduld aufbringen, bis der Partikelfilter da ist, den Honda für diesen Herbst verspricht. Mit der Steuer gibt es bisweilen keine Probleme, da der Motor natürlich die Euro4-Norm erfüllt. Der Hersteller rechnet damit, dass der Diesel mehr als die Hälfte der Käufer des CR-V überzeugen wird.

In Zusammenarbeit mit seinem serienmäßigen Sechsganggetriebe sprintet der 140 PS starke Diesel von null auf 100 km/h in 10,6 Sekunden. Deutlicher noch werden die Vorzüge des Diesels beim ganz alltäglichen Beschleunigen im mittleren Drehzahlbereich, da ist der auch im Hubraum stärkere Selbstzünder dem für das Wagengewicht knapp bemessenen Zweiliter-Ottomotor eindeutig überlegen. Neben geräumigem Interieur und reichlich Kofferraum bietet der Honda CR-V 2.2i-CTDi für 26.300 Euro eine gute Ausstattung einschließlich Klimaanlage. In den teureren Varianten ES (28.400 Euro) und Executive (30.750 Euro) sind das bei Honda VSA genannte elektronische Stabilitätsprogramm serienmäßig ebenso mit an Bord wie Leichtmetallfelgen sowie Kopfairbags vorn und hinten.

Axel F. Busse

Quelle: ntv.de

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