
Ihr Wildschweinessen wollen sich Asterix und Obelix nicht madig machen lassen.
Im kommenden Jahr erscheint nicht nur der 40. Band von "Asterix". Die tapferen Gallier, die den Römern Widerstand leisten, bekommen vorübergehend auch einen neuen Autor. Zudem gibt es einen - im wahrsten Sinne des Wortes - ersten Appetithappen auf das mit Spannung erwartete Abenteuer.
So regelmäßig wie Obelix Appetit auf Wildschwein hat, erscheint alle zwei Jahre ein neuer Band "Asterix". Auch 2023 ist es wieder so weit, das mittlerweile 40. Album kommt am 26. Oktober 2023 weltweit in die Buchläden, wie die Éditions Albert René und der deutsche Verlag Storyhouse Egmont bekannt geben.

Ein erster Appetithappen auf Band 40: Asterix und Obelix essen Wildschwein.
(Foto: Editions Albert René / Storyhouse Egmont)
Doch der Band bedeutet nicht nur ein rundes Jubiläum des Comic-Klassikers, der 1959 das Licht der Öffentlichkeit erblickte. Die äußerst erfolgreiche Reihe, die in Frankreich und Deutschland in Millionenauflage erscheint, bekommt für Band 40 auch einen neuen Autor: "Fabcaro (Text) und Didier Conrad (Zeichnungen) werden - für die Dauer eines Albums - zum neuen Autorenduo", teilte der Verlag mit.
Daneben gibt es aber auch einen Einblick in die neue Arbeit: Eine Seite zeigt Asterix und Obelix beim Verspeisen eines Wildschweins vor ihrem Haus. Dabei bekommen sie jedoch gute Ratschläge zur gesunden Ernährung von vorbeikommenden Dorfbewohnern. "Halte Maß beim Essen, den Druiden kannst du vergessen", heißt es etwa. "Asterix, die vergällen mir mein Wildschwein", empört sich schließlich Obelix. "Ja, langsam habe ich's auch satt", antwortet Asterix sichtlich genervt.
Ist das eine Anspielung auf die Story des neuen Bandes? Ziehen Diät-Wahn und der Zwang zur Selbstoptimierung auch in das gallische Dorf ein? Das werden Leserinnen und Leser erfahren, wenn im Oktober Teil 40 von Conrad und Fabcaro erscheint. Dessen Titel ist noch nicht bekannt.
Bereits der vierte "Asterix"-Autor
Während Conrad bereits seit dem 2013 erschienenen Band 35 die Abenteuer zeichnet, als Nachfolger von "Asterix"-Co-Schöpfer Albert Uderzo, ist Fabcaro, der eigentlich Fabrice Caro heißt, schon der vierte Autor: René Goscinny, der Asterix, Obelix und Co. zusammen mit Uderzo erfunden hatte, schrieb die ersten 24 Bände, die heute zu den besten der Reihe gehören. Nach dessen frühem Tod 1977 übernahm Uderzo die Aufgabe - allerdings nahm die Qualität der Abenteuer nach Meinung vieler Fans ab.

Schöpfer von Asterix, Obelix und Co.: René Goscinny und Albert Uderzo (v.l.).
(Foto: Editions Albert René / Storyhouse Egmont)
Zunächst wollte Uderzo verbieten, dass nach seinem Tod weitere Alben von "Asterix" erscheinen. So hatte es zum Beispiel auch "Tim und Struppi"-Schöpfer Hergé verfügt. Doch 2012 gab der Verlag Albert René das neue Autorenduo bekannt: Zeichner Conrad und Texter Jean-Yves Ferri. Beide legten im Jahr darauf den 35. Band vor, "Asterix bei den Pikten". Seitdem haben sie im Zweijahresrhythmus vier weitere Abenteuer vorgelegt, zuletzt "Asterix und der Greif" im vergangenen Jahr. Es war das erste Album nach dem Tod Uderzos im Jahr 2020.
"Ich bin mit Asterix aufgewachsen"
Nun übernimmt Fabcaro den Staffelstab von Ferri. Der neue Texter ist seit mehr als 20 Jahren Comic- und Romanautor. Allerdings gibt es seine Werke derzeit nicht auf Deutsch. Zu seinen größten Erfolgen gehört der Comic "Zaï zaï zaï zaï", der mit vielen Preisen ausgezeichnet und verfilmt wurde. Ebenfalls auf die Leinwand hat es sein Roman "Le Discours" geschafft.
"Ich bin mit Asterix aufgewachsen", sagt Fabcaro zu seiner neuen Aufgabe. "Der allererste Band, den ich gelesen habe, war 'Der große Graben'. Meine Mutter hatte ihn mir an dem Tag gekauft, als er veröffentlicht wurde." Danach habe er weitere Alben gelesen - "wieder und immer wieder". "Mit René Goscinny habe ich lesen gelernt und mit Albert Uderzo zeichnen. Ich erinnere mich, wie ich ganze Panels aus den Alben nachzeichnete", so Fabcaro.
"Die Zusammenarbeit mit Jean-Yves hat großen Spaß gemacht", sagt Zeichner Conrad zu seinem langjährigen "Asterix"-Partner. Mit Fabcaro mache es aber mindestens genauso viel Spaß. "Sie stecken beide voller Ideen und es bereitet mir echtes Vergnügen, ihre Geschichten in Bilder zu gießen", so Conrad, der auch einen kleinen Ausblick gibt: "Das nächste Abenteuer ist voller Überraschungen und Wendungen!"
Und Jean-Yves Ferri? Der bleibt dem "Asterix"-Universum treu, wenn auch nicht beim 40. Band. Denn er schreibt inzwischen einen anderen Comic: "Ich dachte: '40? Gallien?' Das hat mich daran erinnert, dass ich schon seit Langem ein Album über einen anderen Nachfahren der Gallier machen wollte, nämlich de Gaulle, und es sollte im London der 40er Jahre spielen." Daher habe er sich dem kleinen Gallier nicht so widmen können, wie er es verdient hätte. "Aber ich weiß, dass Fabcaro ein richtig schönes Abenteuer voller Witz und Wendungen für euch gezaubert hat", so Ferri.
Neben dem neuen Album soll im kommenden Jahr auch eine neue Realverfilmung von "Asterix" erscheinen. Die Dreharbeiten von "Asterix & Obelix im Reich der Mitte" mussten wegen der Corona-Pandemie verschoben werden. Am 18. Mai soll der Streifen aber endlich in die Kinos kommen. Die Hauptrollen übernehmen Guillaume Canet als Asterix und Gilles Lellouche als Obélix. Im April kommt zudem eine gleichnamige Bildergeschichte zum Film heraus, mit ganzseitigen Illustrationen von Fabrice Tarrin.
(Dieser Artikel wurde am Dienstag, 20. Dezember 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de