Wikileaks-Gründer als Wahlkämpfer Assange rockt mit Vokuhila-Frisur
27.08.2013, 17:01 Uhr
„Wir sind alle verkabelt": Julian Assange als John Farnham.
Obwohl Wikileaks-Gründer Julian Assange seit über einem Jahr in der ecuadorianischen Botschaft in London festsitzt, gründet er eine Partei und tritt in seiner Heimat Australien zu Wahlen an. Und jetzt zeigt er auch noch Talent - als Parodist und Rock-Sänger.
In einer Sonderfolge der Kult-Webserie „Rap News “ zur Parlamentswahl in seiner Heimat parodiert der Wikileaks-Mitgründer Julian Assange den 80er-Jahre-Hit „You're the Voice“ von John Farnham: „Wir sind alle verkabelt, wir werden alle mit Lügen gefüttert“, singt der ehemalige Hacker, um sich dann ebenfalls in Rock-Manier an seine Wähler zu richten: „Ihr seid das Licht, das die Welt verlangt, macht sie hell.“
Assange wechselt in der Web-Episode mehrfach die Verkleidung; seine Perücke mit der typischen 80er-Jahre-Fußballerfrisur - vorne-kurz-hinten-lang - behielt er jedoch standhaft auf dem Kopf. In dem Wahlkampf-Spezial werden auch Premierminister Kevin Rudd, seine Amtsvorgängerin Julia Gillard sowie der konservative Oppositionsführer Tony Abbott aufs Korn genommen.
Das Youtube-Video wurde innerhalb von nicht einmal 24 Stunden bereits 300.000 Mal angeklickt. Die „Rap News"-Macher aus Melbourne kündigten unterdessen an, dass sie mit der Episode „A Game of Polls“ ihre Internet-Kultserie beenden wollen, die drei Jahre lang das Zeitgeschehen in Rap-Form kommentierte. Assange war im Jahr 2010 schon einmal Gast der Sendung (Folge 5) gewesen - damals allerdings noch als freier Mann.
Diesmal wurden die Szenen in der ecuadorianischen Botschaft in London gedreht. Dort harrt der Wikileaks-Politiker seit mehr als einem Jahr aus, um einer Auslieferung nach Schweden zu entgehen, wo ihm Sexualdelikte zur Last gelegt werden. Insofern ist unklar, ob Assange im Falle eines Wahlsiegs im September sein Mandat wahrnehmen kann. Im Falle eines Wahlerfolgs werde seine Partei als eine der ersten Maßnahmen sichere USB-Speichermedien an sämtliche Senatoren verteilen, kündigte Assange an. Darauf sollten die Mitglieder des Oberhauses Informationen "über Korruption innerhalb der australischen Parteien und so weiter" speichern und an Wikileaks weiterreichen.
Quelle: ntv.de, tle/AFP