Zocken um zwei Millionen bei Jauch Aufstehmännchen setzt die Dürren matt
08.12.2016, 23:42 Uhr
Räumte 125.000 Euro ab: Radiomoderator Florian Wein
Beim Zocker-Special von "Wer wird Millionär?" geht es um zwei Millionen Euro. Da entdeckt selbst ein "Aufstehmännchen" noch Siegerqualitäten. Wahrer Gewinner ist aber die Fragenredaktion mit besonders schönen Wortspielen. Günther Jauchs Erkläransatz: "Drogen."
"Wer wird Zweifach-Millionär?" lautete das Motto des zweiten vorweihnachtlichen Specials der RTL-Rateshow mit Günther Jauch. In der Zocker-Sonderausgabe wurde der Hauptgewinn nämlich glatt mal verdoppelt. Dafür mussten die Kandidaten mit zusätzlichen Hürden kämpfen. Viele scheiterten allerdings bereits an der Auswahlfrage. Werbetexter Wolfgang Karl brachte es fertig, aus dem Stehaufmännchen ein Aufstehmännchen zu machen. Dank seiner unschlagbaren Kenntnisse des "Macarena"-Tanzes aber kam der Gothic-Sänger mit schlimmem Lampenfieber in der letzten Runde doch noch auf den heißen Stuhl. "Nein! Ich glaubs ja nicht. Unser Aufstehmännchen. Das sich nicht unterkriegen lässt", kommentierte Jauch.
An den Feinheiten der deutschen Sprache war der Bayreuther zwar schon gescheitert, dafür bekam er früh einige Perlen der Fragenredaktion serviert. Gleich bei der ersten Frage, beim Zocker-Special für 100 Euro, sollte er wissen: "Verlieren die Magermodels beim Schach, sind die …: Heming way, Shakes peare, Fon tane, Dürren matt." Drei Runden später wurde gefragt: "In Berlin, Unter den Linden, befindet sich der Hauptsitz der Bundeskanzler-Willy-...: Urkunden-Felschung, Taschen-Diebstal, Trik-Betrug, Brandt-Stiftung". "Das ist absolut großartig. Wer so was macht", freute sich der Kandidat. Günther Jauch verwies auf "möglicherweise psychische Defekte", die bei der Erfindung der Fragen eine Rolle spielen könnten. Das allein kann es aber nicht sein. "Meine These ist: Drogen", meinte der Moderator.
Karl verschoss bei zwei Fragen schließlich alle vier Joker und stieg mit 64.000 Euro aus. Vorgängerin Svenja Hintzen gewann nur die Hälfte, woran eine besondere Regel des Zocker-Specials Mitschuld trug. Die Kandidaten müssen nämlich bis einschließlich der 16.000-Euro-Frage ohne Joker auskommen. Benötigen sie davor unbedingt Hilfestellung, verfallen alle anderen Joker. Genau das passierte der Pressesprecherin eines Unternehmens, das für Bundeskanzlerin Angela Merkel abhörsichere Handys herstellt. Sie wusste nicht, dass bei der Kaufprämie für Elektroautos das sogenannte Windhund-Prinzip gilt und brauchte bei der 16.000-Euro-Frage einen Publikumsjoker. Zwei Fragen später war dann für die Grevenbroicherin Schluss. Dafür weiß Jauch jetzt endlich, was auf seinem Gabentisch liegen soll: "Liebe Schwiegermutter, ich wünsche mir ein abhörsicheres Handy." Hintzen kauft sich und einer Freundin von dem Gewinn lieber Chanel-Handtaschen.
Rügen? Kreide? I wo!
Größter Gewinner des Abends mit 125.000 Euro war Florian Wein, der es als erster auf den heißen Stuhl geschafft hatte. Der Radiomoderator aus Regensburg bewies: Unwissenheit schützt vor so mancher Falle. Für 16.000 Euro wurde er gefragt, welche beliebte Touristenattraktion man auf Rügen, im Harz, im Saarland und im Bergischen Land findet: Schlickwattdamm, Kreidefelsenweg, Baumwipfelpfad oder Fliegenpilzroute. Der 30-Jährige tendierte zum Baumwipfelpfad: "Das ist das Einzige, was für mich jetzt Sinn macht." Aber was mit dem Kreidefelsenweg sei, wollte Jauch wissen. Wofür sei denn Rügen bekannt? "Nicht für Kreide. Hoffe ich", meinte Wein und lag zwar falsch, am Ende aber goldrichtig.
Bei der nächsten Frage hatte der Radiomoderator voll den Durchblick, geriet jedoch trotzdem ins Schwimmen. "Tippi Hedren, die Oma von 'Shades of Grey'-Star Dakota Johnson, verbrachte in ihrer bekanntesten Rolle die Zeit überwiegend mit … " Wein brauchte die möglichen Antworten gar nicht zu lesen und rief beglückt: "Vögeln!" Nein, das klang irgendwie nicht richtig. "Vögel", schob er hinterher. Auch doof. "Vögeln", Wein stand dazu. "Das ist blöd. Man möchte das Wort vermeiden und macht sich dann grammatikalisch so was von strafbar", zeigte sich Jauch von der mitfühlenden Seite. Dann schlug der Kandidat der Fragenredaktion doch noch ein sprachliches Schnippchen: "Äh, D."
Quelle: ntv.de